Das NaturschutzgebietStadtwald Göttingen und Kerstlingeröder Feld hat eine Größe von 1193 ha und befindet sich im Naturraum „Weser- und Leinebergland“ in Südniedersachsen. Es wurde 2007 eingerichtet und repräsentiert einen Teilbereich des größten zusammenhängenden Kalk-Buchenwald-Komplexes innerhalb dieser Region.
Das Naturschutzgebiet befindet sich im Göttinger Wald und wird vorrangig vom Waldmeister-Buchenwald geprägt. In kleinerem Ausmaß kommen auch der seltene Orchideen-Kalk-Buchenwald sowie Reste des Eichen-Hainbuchen-Walds und vereinzelt Erlen-Eschen-Quellwaldbereiche vor. Besonders schützenswert ist der Strukturreichtum mit einem hohen Anteil an Tot- und Altholz, welcher durch drei Naturwaldbereiche im Gebiet des Göttinger Stadtwaldes beeinflusst wird. Vereinzelt kommen flache, teilweise versumpfte oder mit kleinen Stillgewässern oder Tümpeln gefüllte Erdfälle und seltene Kalktuffquellen und -fluren vor.
Innerhalb des Waldkomplexes liegt das etwa 200 ha große „Kerstlingeröder Feld“. Dieser Offenlandbereich als Relikt einer alten Kulturlandschaft wurde bereits im Mittelalter besiedelt und lange Zeit landwirtschaftlich bewirtschaftet. Von 1928 bis 1992 wurde es als Truppenübungsplatz genutzt. Danach unterlagen die Freiflächen der natürlichen Sukzession, welche heute großflächig durch geeignete Pflegemaßnahmen aufgehalten wird. Die hier vorherrschenden Grünlandflächen werden unterschiedlich intensiv genutzt. Besonders wertvoll sind die in Niedersachsen seltenen mageren Flachlandmähwiesen und Magerweiden kalkreicher Standorte sowie deren submontane Ausprägung mit Goldhafer. Vereinzelt weisen auf trockenwarmen Standorten vorkommende Ruderalfluren Übergänge zu saumartenreichen Kalkmagerrasen auf. Die Grünflächen werden durch Gebüsche und Feldgehölze sowie markante Einzelbäume oder Baumgruppen untergliedert.
Tiere und Pflanzen
Ziel des Schutzes und der Entwicklung der verschiedenen Biotope ist die Erhaltung von Lebensräumen verschiedener Tier- und Pflanzenarten.
Insbesondere zum Schutz der Wildkatze ist das Naturschutzgebiet im Sommer 2013 im Norden für rund 2,6 Millionen Euro mit einer Grünbrücke über die B 27 mit den angrenzenden Wäldern verbunden worden.[1]