Sylviane Puntous kam zwei Minuten vor ihrer eineiigen Zwillingsschwester Patricia zur Welt.
Beide wuchsen als Kinder französischer Emigranten in Montreal auf und begannen als Kinder und Jugendliche zunächst mit Schwimmen, wechselten dann zur Leichtathletik, wo beide zur kanadischen Elite über 1500 und 3000 m gehörten. 1982 wechselten sie zum Triathlon und starteten als eine der ersten Profi-Triathletinnen.
Siegerin des Ironman Hawaii 1983 und 1984
Am 22. Oktober 1983 konnte Sylviane fünf Minuten vor ihrer als zweite Frau einlaufenden Schwester Patricia als erste Nicht-Amerikanerin den Ironman Hawaii gewinnen. 1984 wiederholte beide diesen Doppelsieg sogar mit neuem Streckenrekord.[1] 1985 zogen die Puntous-Zwillinge wie die meisten Top-Triathleten einen Start beim Triathlon Longue Distance de Nice einer Titelverteidigung auf Hawaii vor, wo Sylviane hinter Erin Baker und der damaligen Freundin von Dave Scott, Linda Buchanan, Dritte wurde.
1986 starteten die „Puntous-Twins“ wieder beim Ironman Hawaii, wo diesmal Patricia Puntous die Nase vorn hatte und als erste Frau über die Ziellinie lief – dann aber mit dem Vorwurf von Drafting auf dem Rad nachträglich disqualifiziert wurde. Da die Kampfrichter sich nicht sicher waren, welche der beiden Zwillinge von der Maßnahme betroffen war, setzten sie diese erst im Ziel um. Sylviane Puntous belegte so hinter der als Siegerin geehrten Paula Newby-Fraser den zweiten Platz.[2] 1987 und 1989 konnte Sylviane Puntous noch zweimal den zweiten Platz beim Ironman Hawaii erreichen. Beim Triathlon International de Nice, dem anderen bedeutenden Langdistanz-Triathlon der 1980er-Jahre, kam sie allerdings auch bei drei weiteren Starts nie über einen dritten Platz hinaus und scheiterte immer an Paula Newby-Fraser.
Ihre größten Erfolge hatte Sylviane Puntous gemeinsam mit ihrer Schwester auf der Triathlon-Kurzdistanz. Alleine in den sechs Jahren von 1982 bis 1988 konnten die Zwillinge bei 68 der 86 Wettkämpfe, bei denen sie starteten in wechselnder Reihenfolge Platz eins und zwei für sich entscheiden.[3] Ihr Schwerpunkt lag dabei auf den Wettkämpfen der U. S. Triathlon Series. Während Sylviane bei kürzeren Distanzen häufiger gewinnen konnte – soweit sie sich hier nicht Hand-in-Hand den ersten Platz teilten – musste sie auf längeren Distanzen häufiger ihrer Schwester Patricia den Vortritt lassen.
Sylviane und Patricia Puntous sind heute im Laufsport aktiv.
Auszeichnungen
2003 ehrte der kanadische Triathlonverband Triathlon Canada, der ihren Einfluss auf die Sportart an der überdurchschnittlich großen Anzahl weiblicher Top-Triathleten aus Kanada misst, Sylviane und Patricia Puntous mit der Aufnahme in die Hall of Fame.[4]
Sylvianes Schwester Patricia lief als Erste ins Ziel, wurde aber nachträglich wegen Drafting disqualifiziert – Verwechslungen mit Sylviane, die damit hinter Paula Newby-Fraser Zweite wurde, sollen dafür ausschlaggebend gewesen sein, dass die Disqualifikation nicht bereits während des Wettkampfes vollzogen wurde.
13. Okt. 1985
3
Triathlon Longue Distance de Nice
Frankreich Nizza
06:54:00
hinter Erin Baker und Linda Buchanan (4 km Schwimmen, 120 km Radfahren und 32 km Laufen)