Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zur weiteren Bedeutung siehe Tenne (Begriffsklärung)
Die Tenne ist eine Fläche, auf der das Getreidegedroschen wurde. Hier wurde auch durch Windsichten die Spreu vom Getreide getrennt. Die Tenne kann sich in einer Scheune oder im Freien befinden.
In Südschleswig (auf Schleswiger Platt) wird die Tenne Lohdeel, Lohdiele[1] oder Loodiele (nach T. Storm) benannt, auf Nordfriesisch lu[2], was vom dänischen lo nach dem Sprachwechsel weitergeführt bzw. entlehnt wurde. Das dänische Wort entstammt dem altnordischenlófi oder láfi, davon auch norwegisch låve (Scheune), was möglicherweise mit altgriechisch ἀλωή, alōḗ (Dreschplatz, Weingarten) verwandt ist.[3]
In der Mälzerei bezeichnete man früher den flachen Boden, auf dem das Grünmalz in sogenannten Haufen ausgebreitet wurde, als Tenne. Auf der Tenne musste das Grünmalz täglich mit Malzschaufeln und Harken gewendet werden. Diese personalintensive Arbeitsweise wird heute meist vollautomatisch im Keimkasten erledigt.
Auf Bauernhöfen ist die Tenne häufig der den Wirtschafts- und Wohnbereich des Hofes verbindende Gebäudeteil, in dem im Winter das Korn gedroschen wurde.[5][6]
Geschichte
Die ersten Dreschtennen befanden sich unter freiem Himmel. Sie bestanden meist aus gestampftem Lehm oder waren mit Steinen gepflastert. Oftmals wurden sie mit Tüchern ausgelegt, um die Körner aufzufangen. Sie konnten rund oder rechteckig sein. Es wurde mit Dreschflegeln oder auch mit von Rindern (oder anderem Vieh) gezogenen Dreschschlitten gedroschen. Man nutzte den Wind, um die Spreu vom Getreide zu trennen, dazu wurden Worfeln oder Siebe verwendet. Im alten Ägypten setzte man auch Wedel ein[7]. Offene Dreschtennen gab es in Südeuropa bis ins 20. Jahrhundert. In Nord- und Mitteleuropa verlegte man wegen des unbeständigen Wetters die Tennen zumeist in die Scheune.
Weblinks
Commons: Tenne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Der Maueranker - Baupflege in Nordfriesland, Dithmarschen und Angeln. Herausgegeben von der Interessengemeinschaft Baupflege Nordfriesland & Dithmarschen e. V. Heft 3/4, Dezember 2004, 23. Jahrgang, Seite 10. Online: Der Maueranker Heft 3/4 Dezember 2004 23. Jahrgang (Memento vom 11. Januar 2006 im Internet Archive)