Am 22. Oktober 1772 trat er mit 17 Jahren in die spanische Armee ein.
Er wurde 1802 mit seinem Regiment nach Málaga versetzt. Während der Gelbfieberepidemien 1803 und 1804 nahm er die Aufgaben der Gesundheitsbehörde (Junta de Sanidad) wahr. Er richtete mit seinem Regiment einen Cordon sanitaire um die Stadt ein, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, organisierte den Quellwassertransport vom nahen Gebirge und die Lebensmittelzufur in die siechende Stadt. Nach Beendigung der Seuche erreichte eine Abordnung der Stadtregierung von Málaga beim König von Spanien 1806 die Ernennung Redings zum Militär- und Zivilgouverneur
der Stadt.
Unter Francisco Javier Castaños spielte er im Juli 1808 als Generalleutnant eine entscheidende Rolle in der Schlacht bei Bailén. An der Spitze der spanischen Truppen brach er den politischen Mythos der Unbesiegbarkeit der Franzosen im spanischen Unabhängigkeitskrieg.
Die zwei Generäle standen sich bei der Belagerung von Roses vom 6. November bis 5. Dezember 1808, bei der Schlacht von Llinars am 16. und der Schlacht von Molins de Rei am 21. Dezember 1808 gegenüber. In der Schlacht von Valls am 25. Februar 1809 wurde Theodor von Reding bei der erneuten Niederlage gegen die Truppen von Saint-Cyr durch einen Säbelhieb am linken Arm verwundet. Er konnte sich noch mit den Resten seiner Truppen nach Tarragona zurückziehen. Saint-Cyr sah sich aber trotz seines Sieges nicht in der Lage, Tarragona anzugreifen. Er bot Reding an, über eine Kapitulation zu verhandeln; was dieser jedoch ablehnte.[1]
Während Theodor von Reding neue Pläne ausarbeitete und Truppen organisierte, überfielen ihn im März 1809 fiebrige Anfälle. Am 23. April 1809 verstarb er an Typhus, die er sich beim Besuch verwundeter Soldaten beider Seiten im Lazaret zugezogen hatte:
„Unser Land hat einen unersetzlichen Verlust erlitten. Der edle, der große, der unvergeßliche Marschall Reding lebt nicht mehr. Er starb den 23ten April Morgens um ½ 1 Uhr, nach einer dreyzehntägigen Krankheit, die hier seit vier bis fünf Monaten ziemlich allgemein, und unter dem Namen faules Fieber bekannt ist. Den 11. April besuchte er, nach seiner Gewohnheit, die Blessirten und Kranken im Spital; da sog er das tödliche Gift ein, mußte gerade zu Bette gehen, und seine Aerzte verzweifelten gleich Anfangs an seiner Genesung […]. Der Verstorbene wurde während seiner kurzen Krankheit mit väterlicher Liebe durch den Erzbischof von Tarragona, und mit kindlicher Treue von seinen Untergebenen gepflegt. Er empfieng die Sakramente und schied als Held. Ganz Tarragona begleitete seinen Leichenzug; die allgemeine Trauer und der Enthusiasmus, welche über diesen Verluft hier herrschen, lassen sich nur mit der Trauer Englands un ihren unersetzlichen Nelson vergleichen.“
– Artikel in der Innsbrucker Zeitung vom 13. November 1809[2]
Reding hatte auch versucht, französische Kriegsgefangene (inklusive Schweizer Söldner) zu retten, die auf die unbewohnte Insel Cabrera deportiert wurden. Er wurde in der Kathedrale von Tarragona beigesetzt. 1892 wurden seine Gebeine exhumiert und auf den neuen Friedhof überführt.[3]
Er hatte im Jahr 1778 Josefa von Reding, die Tochter des Josef Ulrich von Reding, geheiratet.
Literatur
Marguerite Desfayes-de Boccard; Andrés Oliva Marra-Lopez: Théodore de Reding, le général suisse vainqueur de Napoléon. LEP, Editions Loisirs et pédagogie, Le Mont-sur-Lausanne 2007.
Lebens-Geschichte des Freiherrn Theodor Reding von Biberegg, General-Kapitaens des Fürstenthums und der Armee von Catalonien. Aus amtlichen Aktenstücken und zuverlaessigen Nachrichten. Ignaz Thüring und Sohn, Luzern 1817 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 20. Juli 2023]).