Geboren als Sohn des Juristen Ernst August Vogt († 1777) und dessen Frau, einer geb. Heßler, wurde er von seinem zweiten bis fünfzehnten Lebensjahr in Kindelbrück erzogen.
1777 besuchte er das Lyzeum in Nordhausen. Vogt wurde am 29. Mai 1786 an der Universität Wittenberg immatrikuliert, wo er nach dem Wunsch der Mutter ein Studium der Theologie aufnahm. 1787 wendete er sich einem Studium der Medizin zu. Nachdem er am 18. Dezember 1793 das medizinische Kandidatenexamen bestanden hatte, ging er im Winter 1795 nach Dresden, wo er bis 1796 ein praktisches anatomisches Studium betrieb. Zurückgekehrt nach Wittenberg, fand er am 4. April 1796 eine Anstellung als Prosektor des Anatomischen Theaters der Wittenberger Akademie, erwarb am 8. April 1796 das Lizentiat der Medizin, avancierte am 30. April 1798 zum Magister der Philosophie und wurde am 8. Januar 1799 zum Doktor der Medizin promoviert.
Am 3. März 1800 wurde er außerordentlicher Professor an der Medizinischen Fakultät, avancierte am 30. April zum Adjunkten des Kreisphysikus und erhielt auch ein Physikat in der Stadt Kemberg. 1802 wurde Vogt Nachfolger von Friedrich Ludwig Kreysig (1770–1839) als Substitut von Johann Gottfried Leonhardi. In dieser Funktion hat er in seinem Vorlesebetrieb vor allem Themen zur Chirurgie behandelt. Nachdem Kreysig 1803 als Leibarzt nach Dresden gegangen war, entstand durch den Tod Georg Rudolph Böhmer und die Abwesenheit Leonardis ein akademisches Vakuum, so dass man eine Neuordnung des Professorenkollegiums vornahm. Vogt, der schon im akademischen Betrieb der Universität eingebunden war, übertrug man 1804 die Professur für Anatomie und Physiologie.
Er war im Wintersemester 1805 auch Rektor der Wittenberger Hochschule gewesen, war Mitglied der kaiserlichen physikalischen medizinischen Sozietät in Moskau, Ehrenmitglied der Leipziger ökonomischen Sozietät und Mitglied der Meißner Gesellschaft für die Förderung des Weinbaus. Vogt starb an einer Brustkrankheit, die durch die Folgen eines Sturzes vom Pferd hervorgerufen wurde. Aus seiner Ehe mit Johanna Christiane Schilling überlebten ihn drei Töchter. Die Geburt seines Sohnes Karl August Traugott Vogt, des späteren lutherischen Theologen, erlebte er nicht mehr.
Schriften
Anatomisch-physiologisch-chirurgische Abhandlung eines sehr seltenen zusammengesetzte Bruchs beider Schulterblätter und des rechten Schlüsselbeins. Mit 2. Kupf. Leipzig, Wittenberg 1800
Progr. De vitiis Systematis chylopoëtici mechanicis et organicis. Part I. Und II. Wittenberg 1804
Progr. In quo studium Anatomes practicum exponitur. Part I. 1–5 Sect. Wittenberg 1804
Progr. De miro naturae studio in discutiendis ecchymosibus conspicuo. Part 1–4 Wittenberg 1805, Part 5 u. 6 ebenda 1806
Enumeratio plantarum circa Vitebergam in aqvus, locis paludosis et humidis praecipvarum nec non officinalium sponte crescentium / Cum praefamine, Wittenberg 1804 (Vorrede)
Literatur
Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Max Niemeyer Verlag, Halle (Saale) 1917.
Fritz Juntke: Album Academiae Vitebergensis – Jüngere Reihe Teil 3. Halle (Saale) 1966.
Pölitz: Nekrolog des Herrn Professors D. Vogt. In: Neues Wittenberger Wochenblatt. 1807, S. 193–196.
Anmerkungen
↑kurz für „Programm“, etwa als Bezeichnung für eine Inauguralrede bei Promotionen.