Trivialnamen sind Namen für chemische Verbindungen, die nicht den systematischen Nomenklaturregeln der Chemie entsprechen und daher nur in seltenen Fällen und dann auch nur partiell Aufschluss über die Zusammensetzung und Struktur der Verbindung geben, beispielsweise Michlers Keton, wo die Teilstruktur Keton genannt wird. Trivialnamen stammen meist aus der Zeit vor der Einführung der Nomenklatur oder werden der Einfachheit halber verwendet, wenn der systematische Name sehr kompliziert ist. Teilweise (etwa bei Heterocyclen, Biomolekülen oder kondensierten polycyclischen Kohlenwasserstoffen) sind Trivialnamen auch als Bestandteile in die heutige systematischen Nomenklatur eingegangen. Auch in den übrigen Fällen werden Trivialnamen heute oft gleichberechtigt neben den IUPAC-Namen benutzt.
Bei vielen organischen Stoffen sind fast nur Trivialnamen gebräuchlich, da es bei komplizierten organischen Stoffen zunehmend schwierig wird, überhaupt einen korrekten IUPAC-Namen anzugeben. Solche IUPAC-Namen sind oft sehr lang und komplex, sie können die fachliche Kommunikation behindern, statt diese zu erleichtern.
Die in den nachfolgenden Listen aufgeführten Stoffe stellen eine beispielhafte Auswahl dar. Sie enthalten keine Trivialnamen von Stoffgemischen und Mineralien.
Christian Wiegand: „Entstehung und Deutung wichtiger organischer Trivialnamen. I. Kohlenwasserstoffe der Benzolreihe“, in: Angewandte Chemie, 1948, 60 (4), S. 109–111 (doi:10.1002/ange.19480600407).
Christian Wiegand: „Entstehung und Deutung wichtiger organischer Trivialnamen. II. Mehrkernige isocyclische Kohlenwasserstoffe“, in: Angewandte Chemie, 1948, 60 (5), S. 127–129 (doi:10.1002/ange.19480600506).
Christian Wiegand: „Entstehung und Deutung wichtiger organischer Trivialnamen. III. Heterocyclische Verbindungen“, in: Angewandte Chemie, 1948, 60 (7/8), S. 204–207 (doi:10.1002/ange.19480600709).
M. Binnewies et alii: Allgemeine und Anorganische Chemie. 2. Auflage. Spektrum, 2011, ISBN 3-8274-2533-6, S. 9–11.