Die im Unterinntal etwa 30 km östlich von Innsbruck gelegene Marktgemeinde Vomp hat eine Fläche von 182,61 km². Sie ist damit flächenmäßig die zweitgrößte Gemeinde im Bezirk Schwaz und die neuntgrößte Gemeinde im Bundesland Tirol. Sie erstreckt sich vom Inn im Süden nach Norden über das Karwendelgebirge mit dem Naturpark „Alpenpark Karwendel“ bis an die deutsche Staatsgrenze.
Vomp liegt auf 566 Meter Seehöhe.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[1]):
Vomp wurde 930/31 n. Chr. erstmals urkundlich in einer Besitzübertragung zugunsten des Erzstifts Salzburg als „Fonapa“ erwähnt.[2] 1369 ist der Name „Fump“ urkundlich bezeugt.[3] Die Bedeutung des Namens liegt im Dunkeln. Es kann eine Parallele zum venetischen/rätischen Personennamen Fonnia gezogen werden, erweitert zu Fonawija. Auf jeden Fall ist der Name vorrömisch.[4]
Zur 1000-Jahr-Feier im Jahre 1930 erhielt Vomp von der Tiroler Landesregierung das Gemeindewappen verliehen.
Mit Beschluss vom 20. Mai 2008 hat die Tiroler Landesregierung die Gemeinde Vomp mit Wirksamkeit vom 15. Mai 2009 zur Marktgemeinde erhoben.[5]
Stift Fiecht: Das Benediktinerkloster im Ortsteil Fiecht wurde in der heutigen Form Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut, nachdem das Kloster nach mehreren Bränden vom ursprünglichen Standort Georgenberg hierher umsiedelte. Die barocke Stiftskirche wurde 1741–1750 erbaut. Auf dem Georgenberg befindet sich noch die gotische ehemalige Klosterkirche St. Georg aus den Jahren 1654 bis 1660, die heute eine Marien-Wallfahrtskirche mit einem Gnadenbild der Mater Dolorosa aus dem 15. Jahrhundert ist. Nicht weit davon steht die Lindenkirche, die ursprüngliche Wallfahrtskirche aus dem 15. Jahrhundert, als das Kloster sich noch auf dem Georgenberg befand.
Schloss Sigmundslust: Das ehemalige Jagdschloss von ErzherzogSigismund dem Münzreichen wurde im Jahr 1473 fertiggestellt und erinnert an die jahrhundertealte Jagdtradition in der Gemeinde Vomp. Es ist in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich.
Das Naturdenkmal Großer Ahornboden mit seinen mehr als 500 Jahre alten Ahornbäumen ist besonders im Herbst zur Zeit der Blattfärbung eine eindrucksvolle Sehenswürdigkeit.
Vereinswesen
In Vomp gibt es (Stand: 2020) 46 Vereine und Organisationen.[6]
Gralswerk
Am zur Marktgemeinde Vomp gehörenden Vomperberg befindet sich der Hauptsitz der Gralsbewegung.
Bürgermeister von Vomp ist seit 2. Juli 1997 Karl-Josef Schubert.[10]
Wappen
Der Gemeinde wurde 1930 folgendes Wappen verliehen: Ein quergeteilter Schild, in dessen unterer Hälfte im goldenen Felde ein von natürlichem Felsgestein gebildeter Dreiberg, auf dessen drei Spitzen drei schwebende weiße Tauben sich niederzulassen im Begriffe sind, in der oberen Hälfte der rote Tiroler Adler mit goldenen Waffen im silbernen Felde.[11]
↑Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S.104–105 Nr. 138.
↑Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band1. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2005, ISBN 88-901870-0-X, S.369, Nr. 758.
↑Diether Schürr: Zur Deutung Nordtiroler Ortsnamen: Tradition und Revision (= Zeitschrift für romanische Philologie. Band124). 2008, S.531–547.