Systeme zur Klimatisierung von Schienenfahrzeugen erhöhen den Fahrgastkomfort durch Lüften, Kühlen, Heizen und Filterung. Die wesentlichen Größen sind Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wärmestrahlung (Oberflächentemperatur und Durchgang durch Fenster), Luftgeschwindigkeit im Fahrgastraum und der Schallpegel. Die Klimasysteme werden ihrem Einsatzort (geographische Lage) und der Anwendungsart (Straßenbahn, U-Bahn, Regionalbahn oder Hochgeschwindigkeitszug) angepasst. Sie werden auch als HVAC-Systeme bezeichnet (von englischHeating, Ventilating and Air Conditioning) oder HLK-Systeme (von „Heizung, Lüftung, Klimatechnik“).
Die Systeme bestehen im Allgemeinen aus den folgenden Elementen:
Klimagerät für Fahrgastraum und Fahrerstand/Führerraum
Luftumwälzungssysteme (Frischluftzufuhr mit teilweiser Wiederverwendung von Raumluft)
Verteilung von aufbereiteter Luft (Zuluft Kanalsystem)
Abluft (mit teilweiser Absaugung von Raumluft)
Regelungssystem (Klimaregler mit Software, Sensoren und Anzeigesysteme)
Nachheizung (Bodenheizung, Kanalheizung)
Elektrik (elektrische Schalttafel, Umrichter für elektrischen Strom)
Druckschutzeinrichtungen
Druckschutzeinrichtungen für druckertüchtigte Schienenfahrzeuge schützen Fahrgäste vor Druckwellen, die bei Tunneldurchfahrt oder Zugbegegnung entstehen. Ihre Bedeutung steigt mit der Geschwindigkeit der Züge und sind deshalb bei Zügen mit Hochgeschwindigkeit und Superhochgeschwindigkeit (über 300 km/h) zwingend notwendig.
Geschichte
Die Faiveley Transport Leipzig hat ihre Ursprünge in der Hagenuk GmbH aus Kiel und der MAB Schkeuditz.[2] Hagenuk wurde 1899 als Neufeldt & Kuhnke gegründet. 1989 wurde die Fahrzeugklimasparte als Hagenuk Fahrzeugklima GmbH ausgegliedert und übernahm 1991 den Bereich Erzeugnisse für Schienenfahrzeuge der ehemaligen MAB Schkeuditz. Die MAB war 1947 durch Verstaatlichung der Flugzeugreparatur-Werkstatt Schkeuditz entstanden und der größte Betrieb des VEB Kombinate Luft- und Kältetechnik (ILKA).
1995 wurde die Hagenuk Fahrzeugklima GmbH von der Faiveley S.A. Saint Denis (Frankreich) erworben.[3] Im Jahr 2001 wurde das Unternehmen umstrukturiert und in HFG HVAC Faiveley GmbH und Co. KG umbenannt, 2005 folgte eine weitere Umfirmierung in Faiveley Transport Leipzig GmbH und Co. KG. Im Juni 2024 erfolgte die Umbenennung ist Wabtec Germany GmbH[4]
↑Ulrich Adolph: VEB Maschinen- und Apparatebau Schkeuditz: (MAB); ein Beitrag zur Geschichte der Firma; mit Erinnerungen des Verfassers an sein Wirken im Fachgebiet Verdichter des VEB MAB Schkeuditz von 1968 bis 1991. Schkeuditzer Buchverlag, Schkeuditz 2007, ISBN 978-3-935530-61-3.