Standort der Zentralen Stelle ist das Gewerbegebiet an der Zamdorfer Straße im östlichen Münchener Stadtbezirk Bogenhausen. Im Jahr 2021 wurden weitere Büros im NEO-Komplex in der Hermann-Weinhauser-Straße im Stadtbezirk Berg am Laim angemietet[6]. Bis 2023 soll ein neues Forschungsinstituts-Gebäude mit 17.500 m² Grundfläche auf dem Gelände der Universität der Bundeswehr München in Neubiberg entstehen. Es soll in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Cyber Defence der Universität der Bundeswehr München „CODE“ gebaut und betrieben werden.[5]
2018 wurde bekannt, dass die Behörde den Aufbau eines Supercomputers zur Kryptoanalyse plane.[10] Dafür waren im Bundeshaushalt 2018 Mittel in Höhe von 3,10 Millionen Euro und im Jahr 2019 weitere 2,15 Millionen Euro vorgesehen. In Ausnahmefällen dürfen auch Landesbehörden die Rechenleistung nutzen. Zwischen 2019 und 2020 wurde der Supercomputer jedoch in 14 von 15 Fällen für Anfragen von Landesbehörden eingesetzt und nur einmal für eine Bundesbehörde.[11]
2018 war geplant, gemeinsam mit dem Forschungsinstitut CODE der Universität der Bundeswehr München einen Quantencomputer zu erwerben, sobald diese eine stabile Marktreife erreicht haben, was zeitlich nicht absehbar ist.[5]
Der Bundestag hat am 19. Dezember 2019 einen Antrag der Fraktion Die Linke abgelehnt, die Zentrale Stelle mit Wirkung vom 31. Januar 2020 aufzulösen.[12]
Personal- und Haushaltsmittel-Entwicklung
Im Dezember 2018 hatte ZITiS 62 Beschäftigte, davon 8 Personen im Bereich Leitung inkl. Leitungsstab, 26 Personen im Verwaltungsbereich sowie 28 Stellen für Fachpersonal mit Abschlüssen der MINT-Fächer. Von den 62 Beschäftigten waren 33 Beamte und 29 Tarifbeschäftigte, 36 männlich und 26 weiblich. Vier Beschäftigte waren vorher bei der Bundeswehr beschäftigt und 13 Personen beim Bundesnachrichtendienst, jedoch keiner beim Bundesamt für Verfassungsschutz oder dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. 34 Personen hatten erfolgreich ein Bewerbungsverfahren durchlaufen und standen zur Einstellung an.[5]
Bis zum Jahr 2022 soll ZITiS 400 Personalstellen umfassen. Zunächst waren im Bundeshaushalt 2017 ein Personalumfang von 120 Planstellen und ein Sachmitteletat von zehn Millionen Euro geplant.[13][14] Im Haushalt 2018 waren 150 Planstellen (Soll) und 29,128 Millionen Euro Sachmittel vorgesehen. Im Dezember 2020 verfügte ZITiS über 200 Mitarbeiter.[15]
Die Zentrale Stelle bietet für die Studiengänge „Informatik“ und „Cyber-Sicherheit“ an der Universität der Bundeswehr München die Möglichkeit der Studienförderung.[5]
Auf der eigenen Website werden die besonderen Arbeitsbedingungen in dieser Bundesanstalt betont: „ZITiS ist das Start-up unter den Behörden. Als neue, junge Organisation ist ZITiS nicht von Vorschriften und Hierarchien durchdrungen, bietet aber alle Vorzüge eines öffentlichen Arbeitgebers.“ Es wird durchgängig ein auffallend „jugendlich-dynamischer“ Umgangston verwendet: „Auf Schlips und Kragen können wir gern verzichten. Wir schätzen Flexibilität und unkompliziertes Anpacken. Was geändert werden sollte, wird im offenen Dialog auf Augenhöhe besprochen und im Rahmen des Möglichen und Sinnvollen umgesetzt.“[16]
Organisation
Präsident (Bundesbesoldungsordnung BesGrp B 5) ist der ehemalige Leiter der Abteilung TA des BND und ehemaliger Unterabteilungsleiter T1, Wilfried Karl.[17][18] Vizepräsident (Besoldungsgruppe B 2) und Chief Technology Officer war seit dem 1. November 2018 bis 2024[19] der frühere Geschäftsführer der Führungsakademie der Bundesagentur für Arbeit und Leiter Personal deren Zentrale in Nürnberg Hans-Christian Witthauer. Der Vizepräsident leitet die Bereiche „Zentrale Services“ sowie „Beratung und IT-Dienste“. Daneben bestehen der Leitungsstab und die dem Präsidenten unterstellten vier Geschäftsfelder:
Alle genannten sechs Bereiche sind in vier (Beratung und IT-Dienste: drei) Referate unterteilt, die vier dem Präsidenten unterstellten jeweils in „Projekte“, „Forschung“, „Senior Experts“ und „Services“.
ZITiS-Beirat
Im Beirat der Zentralen Stelle ist diese selbst sowie die Bedarfsträgerbehörden (BKA, BfV, BPOL) vertreten. Diese können durch die Einräumung eines Gaststatus im Beirat der Zentralen Stelle auch weitere Behörden des Bundes an den Ergebnissen der Tätigkeit der Zentralen Stelle partizipieren lassen. Gaststatus im Beirat der Zentralen Stelle haben derzeit (Stand: Dezember 2018):
Das BMI nimmt auch als Aufsichtsbehörde teil und billigt das abgestimmte Jahresprogramm. Letzteres wird federführend von der Zentralen Stelle mit den Bedarfsträgern erstellt. Die Behörden werden im Beirat durch ihre jeweiligen Leiter (beim BMI: Abteilungsleiter CI) oder von diesen bestimmte Personen vertreten.[5]
Zusammenarbeit
Neben den Bedarfsträgern und den Gästen im Beirat der Zentralen Stelle unterhält die Stelle zu folgenden Forschungsinstitutionen eine etablierte Verbindung:
Forschungsinstitut Cyber Defence (CODE) der Universität der Bundeswehr München
↑Haushaltsgesetz 2021. (PDF) In: bundeshaushalt.de: Haushaltsgesetz 2021. Bundesministerium der Finanzen, 3. Januar 2021, S. 179–180 f., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2021; abgerufen am 3. Januar 2021.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundeshaushalt.de
↑ abBundesministerium des Innern: Erlass über die Errichtung der Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich vom 6. April 2017. In: Gemeinsames Ministerialblatt. Band68, Nr.15, 6. April 2017, S.273f. (bund.de [PDF]).
↑Redaktionsnetzwerk Deutschland: Grüne wollen Zitis verhindern. Die Grünen drohen Innenminister Thomas de Maizière mit einer Verfassungsklage gegen die geplante Spionagebehörde Zitis. In: goettinger-tageblatt.de. Verlagsgesellschaft Madsack, 22. November 2016, abgerufen am 15. Dezember 2018.
↑Startschuss für ZITiS. 400 Stellen bis 2022 in der Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS) in München geplant. In: www.bmi.bund.de. Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, 20. Januar 2016, abgerufen am 15. Dezember 2018.
↑Andre Meister: 36 Millionen Euro: ZITiS baut Supercomputer zur Entschlüsselung. In: netzpolitik.org. netzpolitik.org e. V., 16. Oktober 2018, abgerufen am 15. Dezember 2018 (Die Überschrift suggeriert, dass 36 Mio. Euro für einen "Supercomputer" vorgesehen seien. Vielmehr handelt es sich um das Gesamthaushaltsvolumen von ZITiS 2019.).