Die siebte Spielzeit der Royal Academy of Music 1725/26 wurde mit einer letzten Vorstellung von Alessandro am 7. Juni 1726 vorzeitig beendet, weil sich der Starkastrat Senesino fĂŒr âgesundheitlich indisponiertâ erklĂ€rt hatte und, um sich auszukurieren, nach Italien abgereist war. Dies war auch der Grund dafĂŒr, dass HĂ€ndel die nĂ€chste Opernsaison erst verspĂ€tet am 7. Januar 1727 mit Lucio Vero, imperator di Roma von Attilio Ariosti begann. Ăber den Winter war das Haymarket-Theatre von einer Stagione italienischer Komödianten bespielt worden.
HĂ€ndel beendete die Komposition von Admeto am 10. November 1726. Dieses Datum hatte Charles Jennens an das Ende von einer der sechs ĂŒberlieferten Abschriften notiert, der sogenannten âFlower Kopieâ. Dieser muss es wohl von dem heute verlorenen Autographen ĂŒbernommen haben.
Die UrauffĂŒhrung fand am 31. Januar 1727 statt. Die Oper kam in dieser Saison bis zum 18. April auf neunzehn Vorstellungen â mehr als jede andere HĂ€ndeloper innerhalb einer Spielzeit.[1]
HĂ€ndels Orchester setzte sich (nach den Angaben des französischen Touristen P. J. Fougeroux, der 1728 einer Londoner AuffĂŒhrung von Admeto beiwohnte) aus 24 Violinen und Bratschen, drei Violoncelli, zwei KontrabĂ€ssen, zwei Cembali (von denen HĂ€ndel als Leiter der AuffĂŒhrung am ersten saĂ), einer Theorbe, drei Fagotten neben den Holz- (Oboen, Flöten) und BlechblĂ€sern (Hörnern und Trompeten) zusammen. Die Rezitative wurden dabei von einem Violoncello, den beiden Cembali (im Wechsel der Personenauftritte) und der Theorbe begleitet.[2]
Der Konflikt zwischen den italienischen SĂ€ngerinnen Faustina Bordoni und Francesca Cuzzoni, der sich in der vorangegangenen Spielzeit schon angedeutet hatte und von der Londoner Presse durchaus nicht beschwichtigend begleitet wurde, setzte sich im Laufe der Saison fort. Johann Joachim Quantz, der spĂ€tere Flötenlehrer Friedrichs II. und königliche Hofkapellmeister in Berlin, der gerade einen Wechsel nach London erwog, erlebte im MĂ€rz eine AuffĂŒhrung der Oper und gibt in seiner Lebensbeschreibung einen ausfĂŒhrlichen Bericht (siehe Erfolg & Kritik). Er besuchte im Mai auch eine AuffĂŒhrung der Oper Astianatte von Bononcini, in der die gleichen SĂ€nger auf der BĂŒhne standen und er berichtete:
âDie zweyte Oper welche ich in London hörete, war vom Bononcini; sie fand aber nicht so groĂen Beyfall als die erste [Admeto]. HĂ€ndels Grundstimme ĂŒberwog Bononcinis Oberstimme. In dieser Oper Ă€uĂerten sich zwo Partheyen, eine fĂŒr die Faustina, die andere fĂŒr die Cuzzoni. Diese Partheyen waren so wider einander aufgebracht, daĂ die eine pfiff, wenn die andere in die HĂ€nde klatschete, und umgekehrt: bis endlich deswegen die Opern, auf eine Zeit eingestellet werden muĂten.â
â Johann Joachim Quantz: Herrn Johann Joachim Quantzens Lebenslauf, von ihm selbst entworfen. Berlin 1754.[3]
In der Vorstellung am 6. Juni dieser (letzten Londoner) Oper Bononcinis erreichten die schon von Quantz beobachteten Feindseligkeiten ihren Höhepunkt. (Dieser hatte London am 1. Juni verlassen.)[4] Doch stellen neuere Forschungen die Frage, inwieweit die feindliche RivalitĂ€t zwischen den beiden Sopranistinnen tatsĂ€chlich zwischen diesen beiden bestand oder doch mehr vom Publikum ausgetragen und von der Presse hochstilisiert wurde. Jedenfalls wurde die Vorstellung am 6. Juni nicht wegen irgendwelcher Ereignisse auf der BĂŒhne, sondern wegen des ungebĂŒhrlichen Benehmens des Publikums in Anwesenheit der Princess of Wales abgebrochen.[5]
âOn Tuesday-night last [6. Juni], a great Disturbance happened at the Opera, occasioned by the Partisans of the Two Celebrated Rival Ladies, Cuzzoni and Faustina. The Contention at first was only carried on by Hissing on one Side, and Clapping on the other; but proceeded at length to Cat-calls, and other great Indecencies: And notwithstanding the Princess Caroline was present, no Regards were of Force to restrain the Rudenesses of the Opponents.â
âAm vergangenen Samstagabend [6. Juni] kam es im Opernhaus zu einem groĂen Tumult, der von den AnhĂ€ngern der beiden gefeierten Rivalinnen Cuzzoni und Faustina ausging. Der Disput wurde zunĂ€chst lediglich durch Zischen auf der einen Seite, Beifall auf der anderen ausgetragen; dann gab es Katzenrufe und weitere Ungehörigkeiten. Und all dies geschah in Anwesenheit von Prinzessin Caroline. Kein Respekt vermochte die Rohheit der Widersacher zu dĂ€mmen.â
The London Journal vom gleichen Tag brachte den Bericht mit geringfĂŒgigen Abweichungen. The Craftsman vom selben Tag veröffentlichte einen Brief von âPhil-Harmonicusâ an den Herausgeber âCaleb dâAnversâ (Nicholas Amhurst), in dem ein Schiedsgericht fĂŒr die beiden Primadonnen vorgeschlagen wurde. Und im Mistâs Weekly Journal erschien im Juli eine Streitschrift The DEVIL to pay at St. JAMESâs (âDer Teufel ist los in St. Jamesâ).[8] Darin heiĂt es:
âBut who would have thought the Infection should reach the Hay-market and inspire Two Singing Ladies to pull each otherâs Coiffs [âŠ] for it is certainly an apparent Shame that two such well bred Ladies should call Bitch and Whore, should scold and fight like any Billingsgates.â
âWer hĂ€tte gedacht, dass diese Seuche bis zum Haymarket reichen und zwei singende Damen dazu veranlassen wĂŒrde, einander an den Haaren zu ziehen [âŠ] es ist doch wirklich eine Schande, dass zwei so wohlerzogene Damen einander Hure und Dirne nennen, schimpfen und raufen wie irgendwelche Marktweiber.â
â The DEVIL to pay at St. JAMESâs. London 1727.[7]
Die Londoner Satirenschreiber machten sich den Theaterskandal schnell zunutze. In einer hastig produzierten Spottschrift mit dem Titel The Contre Temps; or, Rival Queans ⊠spielt sich dieselbe Szene im Tempel der Zwietracht ab. HĂ€ndel steht schicksalsergeben daneben, als die beiden Damen ĂŒbereinander herfallen:
I think âtis best â to let âem fight it out:
Oil to the Flames you add, to stop their Rage;
When tirâd, of Course, their Fury will asswage.[9]
Ich halt dafĂŒr, man lĂ€Ăt sie ruhig fechten
hier gieĂt man Ăl zur Flamme, wollt man schlichten
wenn mĂŒde, legt ihr Rasen sich von selbst.[7]
Mit der abgebrochenen AuffĂŒhrung am 6. Juni 1727 war die achte Spielzeit der Royal Academy of Music beendet.
Libretto
Es ist nicht bekannt, wer das Textbuch fĂŒr HĂ€ndel aufbereitete, aber man kann fast sicher annehmen, dass es Nicola Francesco Haym war. Möglich wĂ€re auch noch Paolo Antonio Rolli, da beide in diesen Jahren fĂŒr die Opernakademie arbeiteten.
Das erste Libretto zu diesem Thema ist Aurelio AurelisLâAntigona delusa da Alceste, das von Pietro Andrea Ziani fĂŒr Venedig 1660 erstmals vertont wurde. In der Folge wurde es oft aufgefĂŒhrt: 1661 in Bologna, 1662 in Mailand, 1669 in Neapel, 1670 in Venedig und schlieĂlich 1679 und 1681 in Hannover. Dieses Hannoveraner Textbuch mit dem Titel LâAlceste ist eine Bearbeitung von Aurelis Dichtung des kurfĂŒrstlich-hannoverschen Hofpoeten Ortensio Mauro. Der unbekannte Komponist Matthio Trento ergĂ€nzte dafĂŒr die Musik Zianis. Vermutlich das 1679er Libretto war die direkte Grundlage fĂŒr die Adaption des Stoffes fĂŒr HĂ€ndel, denn die Arie Gelosia, spietata Aletto (Nr. 23) ist nur in diesem enthalten. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass dem Librettisten HĂ€ndels mehr als eine Quelle vorlag.[10]
In der nĂ€chsten Saison erfolgte eine Wiederaufnahme fĂŒr neun AuffĂŒhrungen von September 1727 bis Juni 1728. Hier sang anstelle der ausgeschiedenen Anna Dotti eine Mrs. Wright den Orindo (vorher: Orinda), und mit einer AuffĂŒhrung von Admeto schloss die Akademie aufgrund einer abermaligen Erkrankung Senesinos am 1. Juni 1728 verfrĂŒht die Saison ab. Das war das Ende der sogenannten ersten Opernakademie: Die Gesellschaft wurde danach endgĂŒltig aufgelöst.
Eine weitere Wiederaufnahme (dann fĂŒr die New Academy), fĂŒr sechs Vorstellungen, fĂ€llt in den Dezember 1731/Januar 1732. HierfĂŒr waren alle SĂ€nger neu, und HĂ€ndel arbeitete die Oper erheblich um. Neun Arien wurden gestrichen und dafĂŒr sechs neue hinzugefĂŒgt, Ercole wurde eine Tenorpartie, und die Rolle des Orindo fiel weg. Eine weitere geplante AuffĂŒhrung am 4. Januar fiel, wegen der Erkrankung eines SĂ€ngers, aus.
Auch in Hamburg und Braunschweig stand das Werk, beginnend im August 1729, in den 1730er Jahren unter dem Titel Admetus, König in Thessalien auf dem Spielplan. In Braunschweig hatte Georg Caspar SchĂŒrmann fĂŒr die Rezitative und den Schlusschor eine deutsche Textfassung gemacht und bei den AuffĂŒhrungen 1729, 1732 und 1739 auch die musikalische Leitung.
An der Hamburger Oper am GĂ€nsemarkt wurde das Werk zwischen 1730 und 1736 dreizehnmal gespielt. Die Arien wurden auch hier wie ĂŒblich auf Italienisch und die Rezitative auf Deutsch (Textfassung: Christoph Gottlieb Wend) gesungen. Die musikalische Leitung dieser AuffĂŒhrungen hatte Georg Philipp Telemann, der auch einige Arien hinzukomponiert hatte.
Eine Neuinszenierung in London fand dann im Jahr 1754 statt, wieder am Haymarket, unter dem jetzigen Direktor Francesco Vanneschi, zu der HĂ€ndel Besetzungs- und TranspositionsvorschlĂ€ge gemacht haben soll. Sonst war HĂ€ndel daran nicht beteiligt, da er inzwischen weitgehend erblindet war. Es war eine Mischung aus den Fassungen von 1727 und 1731. Höchstwahrscheinlich wurden HĂ€ndels Autograph und seine Direktionspartitur (Handexemplar) fĂŒr diese AuffĂŒhrungen benutzt, denn diese sind seitdem verschollen. (Die Oper ist durch Abschriften ĂŒberliefert.) Die erste dieser insgesamt fĂŒnf Vorstellungen wurde am 12. MĂ€rz gegeben. Die AuffĂŒhrung vom 6. April 1754 gilt als letzte BĂŒhnenauffĂŒhrung einer HĂ€ndeloper bis zum 20. Jahrhundert. (Diese âAuszeitâ wurde am 26. Juni 1920 mit der AuffĂŒhrung der Oper Rodelinda in Göttingen beendet.)
Die erste moderne Wiedergabe von Admeto fand am 14. Oktober 1925 in deutscher Sprache (Textfassung: Hans DĂŒtschke) und mit den fĂŒr die Kastratenpartien in dieser Zeit ĂŒblichen Oktavtranspositionen in Braunschweig unter der Leitung von Franz Mikorey statt.
Eine nĂ€here Bekanntschaft mit der Musik, der Erfindungskraft in formaler Hinsicht und ĂŒberhaupt der gesamten Behandlung des musikalischen Materials innerhalb der hier gebrauchten Formen von Rezitativ und Arie durch HĂ€ndel enthĂŒllt schnell, mit welch genialer Meisterschaft er die Mittel der Opera seria zur Charakterisierung von Personen, ihrer GefĂŒhle und Leidenschaften einsetzt, sie schöpferisch weiterentwickelt und bis an die Grenzen ihrer Ausdrucksmöglichkeiten fĂŒhrt. Es ist sicher nicht zu viel behauptet, wenn man Admeto als eine der groĂartigsten Schöpfungen unter HĂ€ndels rund 40 musikdramatischen Meisterwerken bezeichnet, in der er wie in kaum einer anderen Oper weit in die Zukunft dieser oft geschmĂ€hten, aber immer wieder sich aus sich selbst heraus erneuernden dramatischen Kunstgattung vorstöĂt. Gerade in der Darstellung individueller Charaktere, aber auch des ĂbernatĂŒrlichen und des Dramatisch-Effektvollen, deren diese Oper so reich ist, weist die Admeto-Partitur weit ins 18. Jahrhundert hinein und lĂ€sst erkennen, was Meister wie Christoph Willibald Gluck oder Wolfgang Amadeus Mozart HĂ€ndels konstruktivem Ausdrucksvermögen gerade auf dem Gebiet der Oper verdanken.[2]
Die musikalische Charakterisierung der einzelnen HandlungstrĂ€ger ist von auĂerordentlicher Ausdruckskraft geprĂ€gt. Die zentrale Figur des Dramas ist nicht mehr â wie im antiken Sujet â Alceste, sondern der Titelheld Admeto, der nichts mehr von der unentschlossenen Haltung seines schwĂ€chlichen antiken VorgĂ€ngers zeigt, der sich dem GefĂŒhl des von dunklen MĂ€chten Getriebenseins auslieferte und vor Selbstmitleid ĂŒberfloss, als er von Alkestisâ Tod erfĂ€hrt und daraufhin schwört, nie wieder zu lieben. In der Oper findet sich nichts davon: Admeto ahnt nach seiner plötzlichen Wiedergenesung noch nichts von Alcestes Opfertod, und als er schlieĂlich doch durch ihren Abschiedsbrief davon erfĂ€hrt, ist seine Reaktion darauf zutiefst menschlich und glaubhaft. Seine Hinwendung zu Antigona erfolgt erst dann, als er glauben muss, dass die Mission des Ercole fehlgeschlagen ist und er Alceste fĂŒr immer verloren hat. Da scheint ihm das plötzliche Auftauchen Antigonas wie ein Wink des Schicksals zu sein, die ja ohnehin seine Gattin geworden wĂ€re, wenn sein Bruder Trasimede ihn nicht mit dem falschen PortrĂ€t getĂ€uscht hĂ€tte. Als Alceste sich schlieĂlich zu erkennen gibt, nachdem sie ihn vor dem meuchlerischen Anschlag seines Bruders bewahrt und ihm so zum zweiten Mal das Leben gerettet hat, möchte er vor Scham darĂŒber versinken, aber doch zugleich seinem königlichen Wort Antigona gegenĂŒber treu bleiben, und nur diese kann ihn durch ihren Verzicht wieder aufrichten (âAlceste verdanke ich das Leben, doch dir, schöne Antigona, die Ehre. Beide werde ich auch fortan bestĂ€ndig im Herzen tragen!â, heiĂt es dazu im Schlussrezitativ).[2]
HĂ€ndel stattet Senesinos Titelrolle mit einer groĂartigen Musik aus und schafft eine meisterhafte Introduktion mit einer breit angelegten Eingangsszene, in der wir Zeuge von Admetos â nicht Alcestes â Todeskampf werden. Schon die dĂŒstere, zweiteilige OuvertĂŒre im französischen Stil mit ihrer unheimlichen GeschwĂ€tzigkeit der Sechzehntel-Figurationen im Allegro-Teil, die wie das Murmeln geheimnisvoller, das Lager des sterbenden Königs umschleichender Schatten anmuten, fĂŒhrt in die schaurige Stimmung ein.[2]
In seiner General history of Music ⊠schreibt Charles Burney, ihm wurde
â[âŠ] told by persons who heard this opera performed when it first came out, that Senesino never sung or acted better, or more to the satisfaction of the public, than in this scene.â
â[âŠ] durch Personen, die diese Oper hörten, als sie neu herausgebracht war, erzĂ€hlt, dass Senesino nie besser gesungen und gespielt oder das Publikum mehr in seinen Bann gezogen hat, als in dieser Szene.â
â Charles Burney: A General History of Music. London 1789.[11]
Senesinos Rolle ist vielleicht die am effektvollsten ausbalancierte Partie der gesamten Oper. Er hat je zwei bzw. drei Soloszenen in jedem Akt, die miteinander in vollendetem Kontrast stehen und so seinem groĂartigen sĂ€ngerischen und darstellerischen Gestaltungsvermögen die besten Möglichkeiten boten, sich im Sinne des Dramas in Szene zu setzen. Das geschieht in der D-Dur-Arie CangiĂČ dâaspetto il crudo fato (âDas böse Schicksal hat sich gewendetâ, Nr. 9) mit ĂŒberschwĂ€nglicher Freude in einer groĂen melodischen Geste, die dennoch die tiefe innere Bewegtheit des von Schmerz und TodesĂ€ngsten befreiten Königs widerspiegelt und keinesfalls nur als Ă€uĂerlicher Chiaroscuro auf die vorangehende schmerzerfĂŒllte e-Moll-Abschiedsarie der Alceste (Spera, sĂŹ, mio caro bene, Nr. 5b) wirkt. Die unmittelbar in der nĂ€chsten Szene folgende Arie Un lampo Ăš la speranza (Nr. 10) in h-Moll zeigt dagegen die ganze zitternde Verzweiflung Admetos ĂŒber den Verlust der geliebten Gattin; geradezu wild entschlossen, sich an jedes FĂŒnkchen Hoffnung zu klammern, dass Ercole ihm vielleicht doch die Tote zurĂŒckbringen kann, fĂŒhlt sich Admeto zwischen Verzweiflung und Hoffnung hin- und hergerissen, und HĂ€ndel nutzt hierbei den antithetischen Formaufbau der Da-capo-Arie vollendet fĂŒr die Darstellung dieser zerrissenen Stimmung des Königs aus. Die gleichen, zwischen Trauer und Hoffnung schwebenden GefĂŒhle drĂŒcken sich in den beiden Arien des zweiten Aktes aus; die erste (Sparite, oh pensieri, Nr. 21) steht in E-Dur und ist trĂ€nenerfĂŒllt, voller sehnsuchtsvoller Seufzer nach der geliebten Alceste, die zweite (Ah, sĂŹ, morrĂČ, Nr. 25), in f-Moll, wird von einem ausdrucksvoll deklamierten Accompagnato eingeleitet und gibt Admetos Verzweiflung ĂŒber den vermeintlichen Tod beider Frauen, deren Liebe er verloren glaubt, in stockendem Melodiefluss wieder, der nur eine kleine instrumentale Floskel einem tröstenden Gedanken entgegensetzt.[2]
Das, was der italienische Opernbesucher aus dem Wortlaut der ihm sprachlich vertrauten poetischen Vorlage entnahm, drĂŒcken HĂ€ndels SĂ€tze auf diese Weise sehr oft in ihrer gesamten kompositorischen Struktur aus; der semantische Charakter seiner Musik, die gleichsam âsprechendenâ Motive und klangbetonten Ritornellphrasen mussten all das aussagen, was dem englischen Zuhörer oft mangels italienischer Sprachkenntnisse im Text verborgen blieb. Ein gröĂerer Kontrast zwischen dieser Soloszene des Admeto und dem rasenden Eifersuchtsausbruch Alcestes (Gelosia, spietata Aletto, Nr. 23) in der vorhergehenden siebten Szene lĂ€sst sich kaum denken, und HĂ€ndel erweist sich in der geschickten Ausnutzung solch dramatischer Konstellationen als sorgfĂ€ltig planender BĂŒhnenautor.[2]
Im dritten Akt wandelt sich Admeto dann zu einer entschlossenen und seiner königlichen WĂŒrde bewussten Herrschernatur. Nach dem einleitenden knapp gefassten Arioso der ersten Szene, in der sich sein Sinneswandel in nachdenklicher Reflexion ĂŒber sein Schicksal im Wechselgesang zwischen fragenden Phrasen der Singstimme und den eng mit dieser verzahnten, auf und ab wogenden EinwĂŒrfen der Violinen bereits andeutet, zeigt er sich von wahrhaft königlichem Zorn beseelt in seiner aria dâagilitĂ La tigre arde di sdegno (Nr. 31), die der Empörung ĂŒber die freche EntfĂŒhrung Antigonas Ausdruck gibt. Auch hier zeigt sich wieder HĂ€ndels Kunst, mit wenigen Mitteln starke Emotionen zur Wirkung zu bringen, wenn die Singstimme das sich vorwiegend in der gleichsam âredendenâ instrumentalen Oberstimme durch heftige SkalengĂ€nge, Tremoli und Tonrepetitionen materialisierende Bild vom wĂŒtenden Tiger, dem man sein Junges geraubt, mit beredter Gestik kontrapunktiert. Admetos Liebesduett mit Antigona (Alma mia/Dolce ristoro, Nr. 37), das einzige Ensemble im gesamten Werk, erhĂ€lt dagegen von HĂ€ndel, der exponierten Stellung in der Oper gemĂ€Ă, eine wiederum höchst originell gestaltete Formgebung, die von der bisher gewohnten, vorwiegend pathetischen AusdruckssphĂ€re entscheidend abweicht: WĂ€hrend die beiden Liebenden in endlich gefundener Zweisamkeit ihren zĂ€rtlichen GefĂŒhlen fĂŒreinander Ausdruck geben und dies fĂŒr die sie versteckt belauschenden Alceste und Trasimede mit beinahe penetrant wirkender Terzenseligkeit tun, spielt das Orchester völlig unbeteiligt bald in der Oberstimme, bald im Bass ein harmonisch unbegleitetes Ritornell dazu; an bestimmte angelsĂ€chsische Volksliedtypen erinnernd, isoliert es sich in seiner plakativen und ironisch gefĂ€rbten vordergrĂŒndigen Heiterkeit damit völlig vom eigentlichen Inhalt des Duetts und gibt dem Zuhörenden zu erkennen, dass die Situation damit keineswegs geklĂ€rt sei und die Oper auf diese Weise auch nicht ihr Ende finden könnte. TatsĂ€chlich wird es fĂŒr Admeto nach Alcestes EnthĂŒllung ihrer IdentitĂ€t am Schluss ziemlich peinlich, und er flĂŒchtet sich geradezu glĂŒcklich in die Rolle des seinem Bruder groĂmĂŒtig Verzeihenden, was ihm Gelegenheit gibt, den beiden Damen die Entscheidung zu ĂŒberlassen. Am Ende steht er zwar als Ă€uĂerlich wĂŒrdiger, im mĂ€nnlichen Selbstbewusstsein jedoch stark beeintrĂ€chtigter Herrscher und Ehemann vor uns, dessen moralisches Dilemma HĂ€ndel mit hintergrĂŒndiger Ironie auch musikalisch perfekt zu enthĂŒllen weiĂ.[2]
Die beiden weiblichen Protagonisten Alceste und Antigona stellen in ihrer einzigartigen musikalischen Charakterisierung wohl den Höhepunkt dessen dar, was HĂ€ndel in dieser Akademie-Periode zu leisten in der Lage war. Um der Rollenhierarchie in seinem Ensemble zu genĂŒgen, musste er fĂŒr beide Primadonnen annĂ€hernd gleichgeartete Partien schreiben, und dieser kĂŒnstlerischen Herausforderung seines Genies kam er mit IngeniositĂ€t in der formalen Handhabung der festgefĂŒgten Konventionen der opera seria, groĂer melodischer Ausdruckskraft in den Soloszenen und dramatisch-schlagkrĂ€ftiger Gestaltung sowohl des ganzen Handlungsablaufes als auch des stĂ€ndig wechselnden antiken Lokalkolorits (Szenen am Hofe des Admeto, Szenen in der Natur der WĂ€lder und der GĂ€rten, Szene in der Unterwelt) erfolgreich nach.[2]
Die gröĂte Schwierigkeit bestand fĂŒr ihn zweifelsohne darin, die verschiedenen HandlungsfĂ€den zu einer organischen Einheit zu verknĂŒpfen und beide weiblichen Hauptpartien in diesem Sinne musikalisch wie darstellerisch ĂŒberzeugend anzulegen und die Mittel, die die opera seria ihm dazu bot, konstruktiv zu nutzen. Das gelang ihm, indem er die unterschiedliche stimmliche und mimische Ausstrahlungskraft der Bordoni und der Cuzzoni bewusst zur Darstellung der Charaktere von Alceste und Antigona verwendete. Das dunkle Timbre des dramatischen Mezzosoprans der Bordoni, ihre Wortgewandtheit und technische Perfektion in der Auszierung ihrer GesĂ€nge waren das perfekte Medium zur Darstellung der sensiblen Figur der Alceste, wĂ€hrend die helle Sopranstimme der Cuzzoni und die unschuldig rĂŒhrende Zartheit ihrer Tongebung, trotz ihrer unvorteilhaften figĂŒrlichen Erscheinung, die jungfrĂ€uliche Frische der Antigona ins rechte Licht zu setzen wussten.[2]
In ihren sieben Arien â je zwei im ersten und dritten, drei im zweiten Akt, exakt die gleiche Verteilung wie in der Partie der Antigona â zeigt Alceste eine bewegende Entwicklung von der sich einem tragischen Geschick gegenĂŒberstehenden antiken Heroine des ersten Aktes, deren Opfertod nur durch ihr vollkommenes Aufgehen in ihrer hingebungsvollen Gattenliebe hinreichend motiviert ist, zu einer die menschlichen SchwĂ€chen (Eifersucht und Hass auf die Nebenbuhlerin) mit gleicher SelbstĂŒberwindung abstreifenden Frauengestalt mit durchaus aufgeklĂ€rten ZĂŒgen und Haltungen, die ihr die volle Sympathie des Zuschauers trotz ihres zeitweiligen Ausgleitens in die kleinliche EifersĂŒchtelei des zweiten Aktes sichert, wĂ€hrend welcher sie in mĂ€nnlicher Verkleidung ein ihrer vollkommen unwĂŒrdiges Versteckspiel betreibt und ihre Gegenspielerin aus dunklen Ecken heraus belauert. Ihre erste Arie, in der sie dem schlafenden Admeto vermeintlich fĂŒr immer Lebewohl sagt (Luci care, addio, Nr. 5), fĂŒhrt ihre Gestalt in dieser sanften, hingebungsvollen menschlichen GröĂe sofort musikalisch unnachahmlich in das Geschehen ein. HĂ€ndel erfand fĂŒr diesen unter Schmerzen geborenen Abschiedsgesang eine rĂŒhrende melodische Geste, in der die Töne gleichsam wie TrĂ€nen herabtropfend sich zu einem groĂen musikalischen Bogen zusammenfĂŒgen, der auch formal von auĂergewöhnlichem Interesse ist. Diese Arie illustriert sehr anschaulich einen stilistischen Geniestreich HĂ€ndels, eine dramatische Klimax durch die Modifizierung der Da-capo-Form zu erreichen. Das geschieht in diesem Falle durch Vermischung von Elementen des Arioso, des Rondo und der Da-capo-Form sowie durch den originellen Einsatz kontrastierender Ritornelle und ein Anwachsen der Vollstimmigkeit des Instrumentalsatzes, der sich vom bloĂen Continuovorspiel ĂŒber den Einsatz der Streicher und den ĂŒberraschenden Hinzutritt einer Soloflöte (die nur an dieser Stelle in der gesamten Oper erscheint) mit neuer Thematik bis zur voll ausinstrumentierten instrumentalen Coda in ĂŒberwĂ€ltigender Klanglichkeit steigert. Alcestes Abschied von ihren Freundinnen drĂŒckte HĂ€ndel durch ein leidenschaftliches e-Moll-Siciliano (FarĂČ cosĂŹ piĂč bella, Nr. 8) aus. Alcestes Reaktion auf ihre Befreiung aus dem Hades, ihre naive Erstauntheit, wieder an frischer Luft weilen und bald dem Geliebten wieder nahe sein zu können, Ă€uĂert sich anschaulich in der Arie Quanto godrĂ (Nr. 17a). Das Aufatmen ĂŒber die Rettung durch Ercole weicht jedoch bald einem drĂ€ngenden Verlangen nach ihrem Gatten, das sich in einer stĂ€ndigen Beschleunigung der Bewegung zum Schluss der Arie hin zu erkennen gibt und in den Ritornelli und den Begleitungsfiguren der Instrumente noch verstĂ€rkt zum Ausdruck kommt. Ihren gröĂten GefĂŒhlsausbruch erhĂ€lt Alceste in ihrer Eifersuchtsarie Gelosia, spietata Aletto, die in Form einer Bravourarie angelegt ist (Antigona hatte ihre gleichartige Arie Seân vola lo sparvier (Nr. 13) als effektvollen Abschluss des ersten Aktes singen dĂŒrfen) und mit groĂartig konzertierenden Abschnitten zwischen Vokal- und Instrumentalpart und einer dĂ€monischen Wildheit des Ausdruckes operiert. Auch die Bordoni erhielt ihren Aktschluss mit der Arie VedrĂČ fra poco, se lâidol mio (Nr. 28), in der sie ihre unkontrollierten GefĂŒhlsausbrĂŒche ĂŒberwindet und sich von der kleinlichen Eifersucht gegenĂŒber Admeto befreit. HĂ€ndels melodische Kraft ĂŒbertrifft sich in einer solch dichten Folge von groĂartigen GesĂ€ngen selbst. Die breit dahinwogende, herrlich im bel canto dahinströmende Melodie wird von einem jeweils 22 Takte umfassenden klangvollen Ritornell eingeleitet und abgeschlossen, das auf imitatorischen EinsĂ€tzen und vorhaltsbetonten harmonischen Synkopenbildungen aufgebaut ist. Sobald der Vokalpart gegen eine unabhĂ€ngige Streicherbegleitung zum ersten Mal einsetzt,
â[âŠ] the music surges on in five real parts [âŠ] it makes an impression of vernal lightness and spontaneity, as if walking on air.â
â[âŠ] brandet die Musik in fĂŒnf realen Stimmen auf [âŠ] und hinterlĂ€sst den Eindruck einer frĂŒhlingshaften Leichtigkeit und SpontaneitĂ€t, als schwebe sie im Ăther dahin.â
â Winton Dean: Handelâs Operas, 1726â1741. London 2006.[12]
Nach diesen vollendeten Ausdrucksstudien so stark kontrastierender Stimmungen und Affekte musste die Bordoni die Gelegenheit erhalten, ihre hohe MusikalitĂ€t auch in mehr artistisch angelegten Genrebildern zu erweisen. HĂ€ndel gab ihr daher im dritten Akt eine reizende Naturschilderung in LĂ dove gli occhi io giro (Nr. 34) mit lebhaftem Vogelgezwitscher und reicher Gelegenheit, ihre âsehr geschickte Kehleâ und ihren âsehr fertigen Trilloâ entsprechend zur Geltung zu bringen. Man hat kritisch bemerkt, dass diese Arie in einer Situation, in der Alceste doch wahrscheinlich Grund zur Eifersucht gehabt hĂ€tte â jedenfalls mehr als im zweiten Akt â, reichlich unbefangen und undramatisch wirke. Sie passt jedoch auffallend gut zur vorangehenden Bildnisarie der Antigona und deren in der nĂ€chsten Szene folgenden Arie E che ci posso far (Nr. 35), mit der sie Trasimedes Liebesschmerz mit leichter Geste von sich weist, und bringt auĂerdem in das ansonsten recht dĂŒstere Bild von Alcestes Persönlichkeit eine lichtere Farbe, die auch ihrer letzten Arie (vor dem Schluss-Coro) SĂŹ, caro, ti stringo al fin cosĂŹ nel sen amato (Nr. 38) ein heiteres und ausgeglicheneres GeprĂ€ge verleiht.[2]
Antigonas StĂ€rke liegt in der frischen, unbeschwerten Art, mit der HĂ€ndel die Partie der Cuzzoni ausstattete und mit der sie sich zur perfekten Gegenspielerin der Alceste entwickelt. HĂ€ndel macht sie zu einer bezaubernden Figur mit derjenigen frischen Anmut und NatĂŒrlichkeit, die seine jungfrĂ€ulichen Heroinen fast immer auszeichnet, ohne dass sie dadurch farblos oder ĂŒberspannt erscheinen. Auch Antigona erleidet ihre Konflikte, die aber nicht so stark unter die Haut gehen wie die Alcestes; sie schĂŒttelt sie mit dem spielerischen Einschlag, der ihren Charakter prĂ€gt, leichter von sich ab als Alceste, ohne dabei jedoch oberflĂ€chlich zu wirken, und tut das mit ĂŒberwĂ€ltigender musikalischer VirtuositĂ€t in Arien von in gleichem MaĂe hohem melodischen wie artistisch-brillantem Reiz. Die ganze Partie ist von HĂ€ndel sowohl musikalisch ĂŒberzeugend wie dramaturgisch konsequent angelegt worden, und die geschlossene Wirkung der Oper ergibt sich nicht zuletzt gerade aus dem kontrastreichen Gegen- und Wechselspiel beider Kontrahentinnen Alceste und Antigona, die sich ihrem Charakter und ihrer Bedeutung im Handlungsablauf nach â bei aller Beachtung der Ensemblekonventionen der opera seria â musikalisch in hervorragender Weise ergĂ€nzen. Ist Alceste die königlich empfindende und handelnde liebende Frau im Sinne des antiken Originals, so erscheint Antigona als der alles belebende, von auĂen in die abgeschirmte Welt des thessalischen Hofes eindringende Fremdling, der alle Beteiligten aus ihrer Ruhe bringt und alle GefĂŒhle durcheinanderwirbelt. Wie Trasimede, so ist auch Admeto am Schluss nicht mehr der unangreifbare, die Insignien der KönigswĂŒrde nicht nur Ă€uĂerlich zeigende WĂŒrdentrĂ€ger, als der er anfangs erschien. Das bewirkt nicht zuletzt Antigona, die bereits bei ihrem ersten Auftritt von einer kurzen, aber durch die ungewöhnlich lebhaft artikulierenden Streicher (mit ihren teils staccatohaften, teils gebundenen Motiven und den lang ausgehaltenen Borduntönen im Bass) sehr malerisch wirkenden Sinfonie pastorale (Nr. 6) in ihrer ganzen kapriziösen Haltung eingefĂŒhrt wird, was in krassem Gegensatz zu der verinnerlichten Stimmung von Alcestes Abschiedsarie Luci care in der vorangehenden Szene steht. Das lebhafte Accompagnato, in der Antigona dann ihrem ganzen angestauten Unmut ĂŒber die vermeintliche Treulosigkeit Admetos Luft macht (Admeto, traditor, iniquo amante), und die im Menuett-Tempo gehaltene Arie Spera allor (Nr. 7), in der sie ihre GefĂŒhle mit der Situation eines gefahrvoll auf stĂŒrmischer See dahintreibenden Schiffers vergleicht, stellt sie dem Zuschauer gleich in ihrem ganzen Denken und FĂŒhlen wie auch in ihren handlungsbedingten Absichten vor, nicht klein beizugeben, sondern um ihr GlĂŒck zu kĂ€mpfen und dabei, wenn es sein muss, auch mit vollen Segeln zwar leidend, aber ehrenvoll unterzugehen. Im Gegensatz zur Partie der Alceste, deren groĂe tragische Akzente in Arien mit Moll-Tonarten liegen, ist Antigonas Rolle weitgehend in Dur gehalten â bis auf eine Ausnahme: die leidenschaftliche Klage des e-Moll-Siciliano Da tanti affanni oppressa (âBedrĂŒckt von solch schwerem Kummerâ, Nr. 22) vertieft durch seine verinnerlichte Pathetik wie durch die Wahl des Tongeschlechts entscheidend die Zeichnung von Antigonas geradlinigem Charakter und erweckt die Anteilnahme des Zuhörers fĂŒr ihr Schicksal, bereitet so auch auĂerordentlich geschickt die dramaturgisch unerwartete, aber logische Lösung des verwirrten Handlungsablaufes in der Schlussszene vor. Zwischendurch verleiht HĂ€ndel der Partie das fĂŒr die Gestalt der Antigona so charakteristische musikalische Profil durch Arien von starkem sinnlich-melodischem Reiz in pittoresken Tonbildern wie in Seân vola lo sparvier mit der Schilderung des sich auf seine Beute herabstĂŒrzenden Sperbers als effektvollen Abschluss des ersten Aktes, der aria brillanteE per monti (Nr. 20) mit ihren trotzigen Melodiephrasen, die aufs Genaueste den im Text vorgeformten Bildern nachgehen, oder der nicht minder malerischen Gleichnisarie La sorte mia vacilla (Nr. 27), in der Antigona ihr trĂŒgerisches GlĂŒck mit einem am Himmel bald hell aufstrahlenden, bald sich wieder verfinsternden Stern, mit trillernder Beredsamkeit durch virtuose Passagen ausgedrĂŒckt, in charakteristischen dekorativen musikalischen Wendungen vergleicht. Die Wahl der Tonarten und die Gliederung der Arien durch sie erfolgt bei HĂ€ndel stets nach einem wohl ausgewogenen harmonischen Bauplan; die Tonartenverteilung der Arien von Alceste und Antigona zeigt mitunter Gemeinsamkeiten, aber oft auch starke Kontraste, die sich den inhaltlichen Spannungen des stĂŒcktragenden Konflikts sehr genau anpassen.[2]
Die beiden anderen mĂ€nnlichen Partien â Admetos intriganter Bruder Trasimede und der legendĂ€re Held und Halbgott Ercole (Herkules oder Herakles) â erfĂŒllen ihre dramaturgische Funktion mit gleicher feinsinnig gezeichneter musikalischer Charakteristik in Soloszenen voll dankbarer sĂ€ngerischer Aufgaben. Trasimede, dessen zwischen inniger Liebe zu Antigona und hasserfĂŒllter Eifersucht auf Admeto schwankende Charakterentwicklung schlieĂlich in einem heimtĂŒckischen Mordanschlag auf seinen Bruder kulminiert, hat die Gelegenheit, sich und seine weitgespannte GefĂŒhlssphĂ€re in vier klangschön instrumentierten und melodisch prĂ€gnant geformten Arien zu profilieren. Darunter ragt die mit Hörnern sowie Oboen und Streichern in virtuosem Spiel doppelchörig-konzertant angelegte Jagdarie Se lâarco avessi e i strali (âTrĂŒgâ Bogen sie und Pfeileâ, Nr. 12), in der Trasimede die liebliche Erscheinung Antigonas mit der in ihr gestaltgewordenen Jagdgöttin Diana vergleicht, schon infolge ihres ungewöhnlichen Umfangs und ihrer hervorstechenden Klangfarben heraus. Da te piĂč tosto partir voglâio (âDann lieber will ich rasend von dir weichenâ, Nr. 19) ist eine zĂ€rtliche LiebeserklĂ€rung, in der Trasimede geradlinig und direkt-musikalisch adĂ€quat ausgedrĂŒckt durch unmittelbaren Einsatz der Singstimme (ohne vorausgehendes Ritornell) den Weg zu Antigonas Herzen sucht. WĂ€hrend Trasimede in diesen beiden in Durtonarten gehaltenen Arien anfangs in seiner unglĂŒcklichen Zuneigung zu Antigona immerhin noch auf das MitgefĂŒhl des Zuschauers rechnen kann, erfolgt der Umschwung zur völlig negativen Entwicklung mit Chi Ăš nato alle sventure (âWer zum UnglĂŒck geborenâ, Nr. 26) und der brutalen Rache-Arie Armati, oh core (âWaffne dich, Herzeâ, Nr. 36) in GesĂ€ngen mit Molltonarten, in denen HĂ€ndel auch hier die fĂŒr ihn charakteristische Tonartensymbolik bewahrt.[2]
Die dramaturgisch wichtige Gestalt des Ercole ist keineswegs die deus-ex-machina-Figur, als die sie bei oberflĂ€chlicher Betrachtung ihrer Funktion im StĂŒck scheinen könnte. Wenn die Rolle auch keine charakterliche Entwicklung im Sinne der Protagonisten zeigt, so hat HĂ€ndel sie doch mit sicherem GefĂŒhl fĂŒr Ă€uĂere WĂŒrde, aber auch gleichzeitig mit einem gewissen Zug fĂŒr humorvoll-komödiantische Wirkungen gezeichnet. Ercole ist der geradlinig operierende, athletisch-kraftvoll zupackende Mann der Tat in der Oper, keines Hintergedankens fĂ€hig, einfach, verlĂ€sslich in seiner Freundschaft und herzerfrischend natĂŒrlich im Auftreten, nicht allzu empfĂ€nglich fĂŒr intellektuelle Spitzfindigkeiten und emphatische LiebesschwĂŒre, eher ein wenig simpel in seinem Empfinden, aber liebenswert und der gute Geist des StĂŒckes, der ĂŒberall dort eingreift, wo sich Ungerechtigkeit anbahnt. In seinen drei Soloszenen weist seine Musik Tatkraft und Entschlossenheit auf. HĂ€ndel kennzeichnet diese Haltung mit einfachen Kunstgriffen, indem er die Singstimme unisono mit dem Bass fĂŒhrt und der Melodik des Vokalparts mit weit ausgreifenden Linien energischen und aktiven Gestus verleiht. Seinen groĂen Auftritt hat Ercole in der Hades-Szene zu Beginn des zweiten Aktes: Unter der KlĂ€ngen einer dĂŒsteren zweiteiligen OuvertĂŒre öffnet sich der Schauplatz und zeigt eine tiefe Höhle in der Unterwelt, in der Alceste, an einen Felsen gekettet, von zwei höllischen Geistern gepeinigt wird. Ercole tritt auf und fĂŒhrt den gefangenen Höllenhund Zerberus herbei. In einem groĂartigen Accompagnato, bei dem die Instrumente (Streicher auf der g-Saite) das wĂŒtende Bellen des Ungeheuers nachahmen, wendet sich Ercole an die höllischen MĂ€chte, wirft Zerberus in die Höhle, aus der Rauch und Flammen emporschieĂen, und steigt zu der gefesselten Alceste hinab, die angstvoll nach ihm ruft. WĂ€hrend eine zweite Sinfonia (Nr. 16) ertönt, kĂ€mpft der Alkide mit den Furien, verjagt diese und fĂŒhrt Alceste an die Oberwelt. Hier kann sich Ercole in offener Aktion beweisen, wĂ€hrend die Musik dazu einen wesentlichen instrumentalen Effekt beitrĂ€gt, der manchmal die Charakterisierung des Helden viel tiefer fĂŒr den Zuhörer deutlich macht, als dies in den rein vokalen ĂuĂerungen der Fall ist. HĂ€ndel, der sich stets sehr stark zu den anregenden Gestalten der griechischen Mythologie hingezogen fĂŒhlte, lĂ€sst in der Figur des Ercole ein StĂŒck genial gezeichnetes Komödiantentum der antiken Dramenliteratur wieder lebendig werden, das dem Zuschauer in der Oper Gelegenheit zu einem LĂ€cheln in der sonst so dĂŒsteren AtmosphĂ€re von Krankheit, Tod und Meuchelmord gibt. Die kleineren Rollen des Orindo und Meraspe haben wenig Gelegenheit zu handlungsfördernder AktivitĂ€t, doch stattete HĂ€ndel beide Partien mit je einer charaktervollen Arie aus, die ihnen die Möglichkeit zu entsprechender stimmlicher Artikulation bietet.[2]
Erfolg & Kritik
HĂ€ndels Nachbarin und seine lebenslange Verehrerin Mary Pendarves war am 25. Januar 1727 mit einer Freundin, Mrs. Legh, zur ersten Probe des Admeto mit Faustina, Cuzzoni & Senesino anwesend und schrieb danach ihrer Schwester
âMrs. Legh is transported with joy at [âŠ] hearing Mr. Handelâs opera [âŠ] she is out of her senses.â
âMrs. Legh ging voller Freude [âŠ] HĂ€ndels Oper zu hören [âŠ] sie ist wie von Sinnen.â
â Mary Pendarves: Brief an Ann Granville. London 1727.[13]
â[âŠ] prĂ€chtige Musik. Die Faustina, die Cuzzoni und Senesino, alle drey Virtuosen vom ersten Range, waren die Hauptacteurs darinn, die ĂŒbrigen waren mittelmĂ€Ăig (âŠ). Das Orchester bestand gröstentheils aus Deutschen, aus einigen Italienern, und ein paar EngellĂ€ndern. Castrucci, ein italienischer Violinist, war der AnfĂŒhrer. Alle zusammen machten, unter HĂ€ndels Direction, eine ĂŒberaus gute Wirkung.â
â Johann Joachim Quantz: Herrn Johann Joachim Quantzens Lebenslauf, von ihm selbst entworfen. Berlin 1754.[14]
Ăber Senesino, den er schon 1719 in Dresden gehört hatte, schrieb er:
âSenesino hatte eine durchdringende, helle, egale und angenehme tiefe Sopranstimme, (mezzo Soprano) eine reine Intonation, und schönen Trillo. In der Höhe ĂŒberstieg er selten das zweygestrichene f. Seine Art zu singen war meisterhaft, und sein Vortrag vollstĂ€ndig. Das Adagio ĂŒberhĂ€ufte er eben nicht zu viel mit willkĂŒhrlichen Auszierungen: Dagegen brachte er die wesentlichen Manieren mit der gröĂten Feinigkeit heraus. Das Allegro sang er mit vielem Feuer, und wuĂte er die laufenden Passagien, mit der Brust, in einer ziemlichen Geschwindigkeit, auf eine angenehme Art heraus zu stoĂen. Seine Gestalt war fĂŒr das Theater sehr vortheilhaft, und die Action natĂŒrlich. Die Rolle eines Helden kleidete ihn besser, als die von einem Liebhaber.â
â Johann Joachim Quantz: Herrn Johann Joachim Quantzens Lebenslauf, von ihm selbst entworfen. Berlin 1754.[15]
Ăber Francesca Cuzzoni:
âDie Cuzzoni hatte eine sehr angenehme und helle Sopranstimme, eine reine Intonation und schönen Trillo. Der Umfang ihrer Stimme erstreckte sich vom eingestrichenen c bis ins dreygestrichene c. Ihre Art zu singen war unschuldig und rĂŒhrend. Ihre Auszierungen schienen wegen ihres netten, angenehmen und leichten Vortrags nicht kĂŒnstlich zu seyn: indessen nahm sie durch die ZĂ€rtlichkeit desselben doch alle Zuhörer ein. Im Allegro, hatte sie bey den Passagien, eben nicht die gröĂte Fertigkeit; doch sang sie solche sehr rund, nett, und gefĂ€llig. In der Action war sie etwas kaltsinnig; und ihre Figur war fĂŒr das Theater nicht allzu vortheilhaft.â
â Johann Joachim Quantz: Herrn Johann Joachim Quantzens Lebenslauf, von ihm selbst entworfen. Berlin 1754.[16]
SchlieĂlich ĂŒber Faustina Bordoni:
âDie Faustina hatte eine zwar nicht allzuhelle, doch aber durchdringende Mezzosopranstimme, deren Umfang sich damals [zur Zeit des âAdmetoâ] vom ungestrichenen b nicht viel ĂŒber das zweygestrichene g erstreckte, nach der Zeit aber, sich noch mit ein paar Tönen in der Tiefe vermehret hat. Ihre Art zu singen war ausdrĂŒckend und brillant (un cantar granito). Sie hatte eine gelĂ€ufige Zunge, Worte geschwind hintereinander und doch deutlich auszusprechen, eine sehr geschickte Kehle, und einen schönen und sehr fertigen Trillo, welchen sie, mit der gröĂten Leichtigkeit, wie und wo sie wolte, anbringen konte. Die Passagien mochten laufend oder springend gesetzt seyn, oder aus vielen geschwinden Noten auf einem Tone nacheinander, bestehen, so wuĂte sie solche, in der möglichsten Geschwindigkeit, so geschickt heraus zu stoĂen, als sie immer auf einem Instrumente vorgetragen werden können. Sie ist unstreitig die erste, welche die gedachten, aus vielen Noten auf einem Tone bestehenden Passagien, im Singen, und zwar mit dem besten Erfolge, angebracht hat. Das Adagio sang sie mit vielem Affect und Ausdrucke; nur muĂte keine allzutraurige Leidenschaft, die nur durch schleiffende Noten oder ein bestĂ€ndiges Tragen der Stimme ausgedrĂŒcket werden kann, darinne herrschen. Sie hatte ein gut GedĂ€chtniĂ in den willkĂŒhrlichen VerĂ€nderungen, und eine scharfe Beurtheilungskraft, den Worten, welche sie mit der gröĂten Deutlichkeit vortrug, ihren gehörigen Nachdruck zu geben. In der Action war sie besonders stark; und weil sie der Vorstellungskunst (âŠ) in einem hohen Grade mĂ€chtig war, und nach Gefallen, was fĂŒr Minen sie nur wolte, annehmen konte, kleideten sie so wohl die ernsthaften, als verliebten und zĂ€rtlichen Rollen gleich gut: Mit einem Worte, sie ist zum Singen und zur Action gebohren.â
â Johann Joachim Quantz: Herrn Johann Joachim Quantzens Lebenslauf, von ihm selbst entworfen. Berlin 1754.[17]
Charles Burney berichtet, dass ein Mann in der Galerie wĂ€hrend einer AuffĂŒhrung des Admeto die Cuzzoni bejubelte und am Ende einer Arie die Worte rief:
âDamn her! she has got a nest of nightingales in her belly.â
âVerdammtes Weib! Sie hat ein ganzes Nest von Nachtigallen im Leibe!â
â Ein Stallbursche: A General History of Music (Burney), London 1789.[18]
â Sarah Cowper: A General History of Music. (Burney), London 1789.[19]
Die Countess of Pembroke, Mary Howe, schrieb im FrĂŒhjahr 1727 an Lady Sundon (Charlotte Clayton), die Garderobendame der Prinzessin Caroline:
â[âŠ] Cuzzoni had been publicly told [âŠ] she was to be hissed off the stage on Tuesday; she was in such concern at this, that she had a great mind not to sing, but I [âŠ] positively ordered her not to quit the stage, but let them do what they would [âŠ] and she owns now that if she had not that order she would have quitted the stage when they cat-called her to such a degree in one song, that she was not heard one note, which provoked the people that liked her so much, that they were not able to get the better of their resentment, but would not suffer the Faustina to speak afterwards.â
â[âŠ] daĂ man der Cuzzoni [âŠ] öffentlich erzĂ€hlt hat, man wĂŒrde sie am Dienstag von der BĂŒhne herunter zischen; sie war darĂŒber in solcher BesorgniĂ, daĂ sie groĂe Lust hatte garnicht zu singen, aber ich [âŠ] gab ihr die ganz bestimmte Weisung, nicht die BĂŒhne zu verlassen, es geschehe auch da was da wolle [âŠ] und sie bekennt nun, daĂ, wenn sie nicht diesen Befehl gehabt hĂ€tte, sie die BĂŒhne verlassen haben wĂŒrde, als die Gegner in einem ihrer GesĂ€nge so katzmusicierten, daĂ kein Mensch eine Note hören konnte, was diejenigen, welche sie so gern hören, entrĂŒstete, die nun auch nicht dulden wollten, daĂ Faustina nach ihr zu Wort komme.â
â Mary Howe: Brief an Lady Sundon, London 1727.[20][21]
Mithridate/Ponto PO-1029 (1968): Maureen Lehane (Admeto), Janet Baker (Alceste), Sheila Armstrong (Antigona), Margaret Lensky (Trasimede), John Kitchener (Ercole), Jean Temperley (Orindo), Norman Welsby (Meraspe). The Baroque Opera Orchestra; Dir. Anthony Lewis.
Arnold Jacobshagen (Hrsg.), Panja MĂŒcke: Das HĂ€ndel-Handbuch in 6 BĂ€nden. HĂ€ndels Opern. Band 2. Laaber-Verlag, Laaber 2009, ISBN 3-89007-686-6.
Bernd Baselt: Thematisch-systematisches Verzeichnis. BĂŒhnenwerke. In: Walter Eisen (Hrsg.): HĂ€ndel-Handbuch. Band 1. Deutscher Verlag fĂŒr Musik, Leipzig 1978, ISBN 3-7618-0610-8 (UnverĂ€nderter Nachdruck: Kassel 2008, ISBN 978-3-7618-0610-4).
Christopher Hogwood: Georg Friedrich HĂ€ndel. Eine Biographie (= Insel-Taschenbuch 2655). Aus dem Englischen von Bettina Obrecht. Insel Verlag, Frankfurt am Main / Leipzig 2000, ISBN 3-458-34355-5.
Paul Henry Lang: Georg Friedrich HĂ€ndel. Sein Leben, sein Stil und seine Stellung im englischen Geistes- und Kulturleben. BĂ€renreiter-Verlag, Basel 1979, ISBN 3-7618-0567-5.
Albert Scheibler: SĂ€mtliche 53 BĂŒhnenwerke des Georg Friedrich HĂ€ndel, Opern-FĂŒhrer. Edition Köln, Lohmar/Rheinland 1995, ISBN 3-928010-05-0.
Bernd Baselt: HĂ€ndel. Admeto. Eterna 827511, Berlin 1982.
Weblinks
Commons: Admeto â Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
âBernd Baselt: Thematisch-systematisches Verzeichnis. BĂŒhnenwerke. In: Walter Eisen (Hrsg.): HĂ€ndel-Handbuch. Band 1. Deutscher Verlag fĂŒr Musik, Leipzig 1978, ISBN 3-7618-0610-8 (unverĂ€nderter Nachdruck, Kassel 2008, ISBN 978-3-7618-0610-4), S. 285.
â abcdefghijklmBernd Baselt: HĂ€ndel. Admeto. Eterna 827511, Berlin 1982, S. 3â9.
âJohann Joachim Quantz: Herrn Johann Joachim Quantzens Lebenslauf, von ihm selbst entworfen. In: Friedrich Wilhelm Marpurg: Historisch-Kritische BeytrĂ€ge zur Aufnahme der Musik. Band 1, St. 3. Verlag SchĂŒtzens, Berlin 1754, S. 242.
âJohann Joachim Quantz: Herrn Johann Joachim Quantzens Lebenslauf, von ihm selbst entworfen. In: Friedrich Wilhelm Marpurg: Historisch-Kritische BeytrĂ€ge zur Aufnahme der Musik. Band 1, St. 3. Verlag SchĂŒtzens, Berlin 1754, S. 244.
âSuzana OgrajenĆĄek: The Rival Queens. In: Annette Landgraf, David Vickers: The Cambridge Handel Encyclopedia. Cambridge University Press 2009, ISBN 978-0-521-88192-0, S. 544 f.
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â abcChristopher Hogwood: Georg Friedrich HĂ€ndel. Eine Biographie (= Insel-Taschenbuch 2655). Aus dem Englischen von Bettina Obrecht. Insel Verlag, Frankfurt am Main/Leipzig 2000, ISBN 3-458-34355-5, S. 155 ff.
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âEditionsleitung der Hallischen HĂ€ndel-Ausgabe: Dokumente zu Leben und Schaffen. In: Walter Eisen (Hrsg.): HĂ€ndel-Handbuch. Band 4. Deutscher Verlag fĂŒr Musik, Leipzig 1985, ISBN 978-3-7618-0717-0, S. 152.
âWinton Dean: Handelâs Operas, 1726â1741. Boydell & Brewer, London 2006; Reprint: The Boydell Press, Woodbridge 2009, ISBN 978-1-84383-268-3, S. 38.
âCharles Burney: A General History of Music: from the Earliest Ages to the Present Period. Vol. 4, London 1789, originalgetreuer Nachdruck: Cambridge University Press 2010, ISBN 978-1-1080-1642-1, S. 315 f.
âWinton Dean: Handelâs Operas, 1726â1741. Boydell & Brewer, London 2006; Reprint: The Boydell Press, Woodbridge 2009, ISBN 978-1-84383-268-3, S. 45.
âEditionsleitung der Hallischen HĂ€ndel-Ausgabe: Dokumente zu Leben und Schaffen. In: Walter Eisen (Hrsg.): HĂ€ndel-Handbuch. Band 4. Deutscher Verlag fĂŒr Musik, Leipzig 1985, ISBN 978-3-7618-0717-0, S. 146.
âJohann Joachim Quantz: Herrn Johann Joachim Quantzens Lebenslauf, von ihm selbst entworfen. In: Friedrich Wilhelm Marpurg: Historisch-Kritische BeytrĂ€ge zur Aufnahme der Musik. Band 1, St. 3. Verlag SchĂŒtzens, Berlin 1754, S. 239 ff.
âJohann Joachim Quantz: Herrn Johann Joachim Quantzens Lebenslauf, von ihm selbst entworfen. In: Friedrich Wilhelm Marpurg: Historisch-Kritische BeytrĂ€ge zur Aufnahme der Musik. Band 1, St. 3. Verlag SchĂŒtzens, Berlin 1754, S. 213.
âJohann Joachim Quantz: Herrn Johann Joachim Quantzens Lebenslauf, von ihm selbst entworfen. In: Friedrich Wilhelm Marpurg: Historisch-Kritische BeytrĂ€ge zur Aufnahme der Musik. Band 1, St. 3. Verlag SchĂŒtzens, Berlin 1754, S. 240.
âJohann Joachim Quantz: Herrn Johann Joachim Quantzens Lebenslauf, von ihm selbst entworfen. In: Friedrich Wilhelm Marpurg: Historisch-Kritische BeytrĂ€ge zur Aufnahme der Musik. Band 1, St. 3. Verlag SchĂŒtzens, Berlin 1754, S. 240 f.
âCharles Burney: A General History of Music: from the Earliest Ages to the Present Period. Vol. 4, London 1789, originalgetreuer Nachdruck: Cambridge University Press 2010, ISBN 978-1-1080-1642-1, S. 316.
âCharles Burney: A General History of Music: from the Earliest Ages to the Present Period. Vol. 4, London 1789, originalgetreuer Nachdruck: Cambridge University Press 2010, ISBN 978-1-1080-1642-1, S. 318.
âEditionsleitung der Hallischen HĂ€ndel-Ausgabe: Dokumente zu Leben und Schaffen. In: Walter Eisen (Hrsg.): HĂ€ndel-Handbuch. Band 4. Deutscher Verlag fĂŒr Musik, Leipzig 1985, ISBN 978-3-7618-0717-0, S. 150.
âFriedrich Chrysander: G. F. HĂ€ndel. Zweiter Band. Breitkopf & HĂ€rtel, Leipzig 1860, S. 158 f.