Die Akita-Shinkansen (jap.秋田新幹線) ist eine als Mini-Shinkansen ausgebaute japanische Eisenbahnstrecke zwischen Akita und Morioka der Bahngesellschaft JR East.
Die Akita-Shinkansen ist nach der Yamagata-Shinkansen die zweite Mini-Shinkansen Japans. Bei Mini-Shinkansen wird nicht wie im Übrigen Shinkansen-Netz eine eigene Hochgeschwindigkeitstrasse errichtet, sondern eine Bestandsstrecke von Kapspur auf Normalspur umgebaut, damit die Shinkansen-Züge in Richtung Tokiodurchgebunden werden können. Im Falle der Akita-Shinkansen wurde zwischen Morioka und Ōmagari die Tazawako-Linie sowie zwischen Ōmagari und Akita ein Abschnitt der Ōu-Hauptlinie umgebaut. Die Ōu-Hauptlinie wurde in ihrem südlichen Abschnitt zuvor bereits zur Yamagata-Shinkansen umgebaut. Während bei der Yamagata-Shinkansen allerdings der gesamte Abschnitt zwischen Fukushima und Shinjō zu Normalspur umgerüstet wurde und somit neben den Shinkansen-Zügen nur ein eigenes, normalspuriges Rollmaterial eingesetzt werden kann, wurden bei der Akita-Shinkansen verschiedene Lösungen gewählt.[1] So hat der Gleiskörper der Akita-Shinkansen
parallel geführte Normal- und Kapspurgleise zwischen Kariwano und Akita.
Die Akita-Shinkansen wurde am 22. März 1997 eröffnet. Zunächst kamen 5-Wagen-Formationen der Shinkansen-Baureihe E3 zum Einsatz, die allerdings bereits 1998 auf sechs Wagen erweitert werden mussten, da die Nachfrage sich stark positiv entwickelte. Zwischen Frühjahr 2013 und 2014 wurde die Baureihe E3 durch die neue Shinkansen-Baureihe E6 ersetzt.
Nach starken Regenfällen und Überschwemmungen wurde der Verkehr zwischen Ōmagari und Akita im Juli 2017 für eine Woche unterbrochen.
Im Dezember 2019 wurde am Bahnhof Ōkama ein Schneeschmelzgerät in Betrieb genommen, um den Unterboden der Züge der Akita-Shinkansen vor Einfahrt in die Tōhoku-Shinkansen am Bahnhof Morioka von Schnee und Eis zu befreien, was bei den hohen Geschwindigkeiten von bis zu 320 km/h zu Beschädigungen an Zug und Strecke führen kann. Zuvor war die Befreiung von Schnee und Eis manuell erfolgt, was im Jahr 2018 42 Mal der Fall gewesen war. Die Schneeschmelzanlage, die unter den Gleisen eines Bahnsteigs am Bahnhof Ōkama installiert wurde, spritzt für drei Minuten 60° C warmes Wasser auf den Fahrzeugunterboden und befreit ihn so von Schnee und Eis. Die Züge der Akita-Shinkansen halten dafür außerplanmäßig und nur im Bedarfsfall am Bahnsteig. Ein Zu- oder Ausstieg ist nicht möglich.[2]
Verbindungen und Fuhrpark
Auf der Akita-Shinkansen sind bis 2017 Züge der Baureihe E3 als Komachi-Verbindung zwischen Akita und Tokio gefahren. Ab Morioka wurden die Züge mit den Zügen der Hayate-Verbindung der Tōhoku-Shinkansen zusammengekuppelt. Zwischen Akita und Morioka ist die Höchstgeschwindigkeit auf 130 km/h begrenzt. Ab Morioka erreichten die Züge auf der als Voll-Shinkansen-Strecke ausgebauten Tōhoku-Shinkansen eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 275 km/h.
Die Züge der Baureihe E3 wurden ab 2013 durch die Neubaufahrzeuge der Baureihe E6 ersetzt. Dadurch konnte für den Abschnitt zwischen Morioka und Tokio die Geschwindigkeit zunächst auf 300 km/h, ab 2014 auf 320 km/h erhöht werden. Die Fahrzeit wurde so zwischen Tokio und Akita um 10 bis 15 Minuten reduziert.[3] Im Übergangszeitraum zwischen Frühjahr 2013 und Frühjahr 2014, in dem sowohl Züge der Baureihe E3, als auch der Baureihe E6 im Einsatz waren, wurden die Verbindungen, auf denen die Baureihe E6 zum Einsatz kommt als Super Komachi vermarktet, da sie eine um etwa 5 Minuten kürzere Fahrzeit bis Tokio hatten. Seit der vollständigen Ausmusterung der Baureihe E3 heißen die schnelleren Verbindungen wieder Komachi.[4]