Allori war Schüler seines Onkels Agnolo Bronzino, dessen Namen (Il Bronzino) er auch bisweilen annahm. Ein weiteres Vorbild ist Michelangelo, dessen Werke er während seines Aufenthaltes in Rom von 1554 bis 1559 studierte. 1560 ließ er sich in Florenz nieder. Die Aktdarstellungen nach 1570 zeigen ihn als typischen Meister des Manierismus. Er malte besonders Fresken und Gemälde mit mythologischen und religiösen Motiven und war Aufseher der großherzoglichen Teppichweberei in Florenz.
Seine theoretischen Interessen, vor allem an der Anatomie und Proportionslehre, fanden Eingang in dem nach 1560 entstandenen Buch Libro de’ragionamenti delle egole del Disegno. Zudem entstanden mehrere Zeichnungen anatomischer Studien, die sich mit der „Dekonstruktion und Rekonstruktion des menschlichen Körpers“[1] befassten und die Grundlage seiner Körperdarstellungen bildeten.
Elizabeth Pilliod: Pontormo, Bronzino, Allori. A Geneaolgy of Florentine Art. Yale University Press, New Haven/London 2001.
Petra Gördüren, Dirk Luckow (Hrsg.): Dopplereffekt. Bilder in Kunst und Wissenschaft, Kunsthalle zu Kiel 31. Januar bis 2. Mai 2010. DuMont Buchverlag, Kiel 2010, ISBN 978-3-8321-9295-2