1981 siedelte Niescier nach Deutschland über. 1994 bis 1998 studierte sie an der Folkwanghochschule Essen. 2000 gründete sie ihr Quartett Angelika Niescier-sublim, mit dem sie drei viel beachtete CDs einspielte. Seitdem bespielt sie Bühnen im In- und Ausland, produziert für Rundfunk und TV (u. a. WDR, Radio Bremen, Bayerischer Rundfunk) und tourte 2007 im Auftrag des Goethe-Instituts durch Zentralasien und Südkorea.[1] Die Musikerin spielte Solo- und Duoprogramme (u. a. mit Julia Hülsmann und mit André Nendza), war auch in anderen Jazzprojekten u. a. bei Tom Lorenz, Laia Genc, Rupert Stamm und in Ali HaurandsEuropean Jazz Ensemble zu erleben. 2010 und 2011 war sie mit ihrem German Women Jazz Orchestra auf Nahost-Tournee.[2]
Sie spielte ferner mit Joachim Kühn, Ramesh Shotham, Achim Kaufmann, Tyshawn Sorey, Ulrike Haage, Soo Jung Kae, Thomas Morgan, Gerd Dudek, Hans Lüdemann, Peter Herbert und Mehdi Haddab. Niescier beschäftigt sich viel mit interdisziplinärer Zusammenarbeit (mit Literaten und bildenden Künstlern (u. a. als „Konzert des Deutschen Musikrates“ im Januar 2003)). Als Komponistin schreibt sie auch Auftragskompositionen für u. a. Theatermusik, modernes Tanztheater, Chor- und Orchesterwerke und Filmmusik („Drei Frauen, drei Wünsche, ein Jahr“).[3]
Über einen Kompositionsauftrag für das Südtiroler Jazzfestival Alto Adige entstand 2012 ein weiteres Trio (mit Simone Zanchini, Akkordeon und Stefano Senni, Kontrabass), das sowohl durch Clubs und Festivals tourte als auch ein Album aufnahm.[4]
2023 wurde Niescier als eloquente, offene und phantasievolle „Musikerin, die in den Jazzszenen in NRW verwurzelt ist und längst internationale Klasse verkörpert,“ der WDR-Jazzpreis in der Kategorie Jazz verliehen.[11] Damit verbunden ist auch eine Produktion mit der WDR Big Band.[12] 2024 erhielt sie den Deutschen Jazzpreis in der Kategorie „Holzblasinstrumente.“[13]
„Satt und farbenreich ist der Ton, virtuos die Technik, die von Energie, Inspirationsfülle und Mitteilungsdruck angetrieben scheint, so als ob die Spielerin nie dafür hätte üben müssen.“