Antoine Armand ist der Urenkel von Louis Armand (1905–1971), ein Kämpfer der Résistance und ehemaliger Vorsitzender der der staatlichen französischen Eisenbahngesellschaft SNCF.
Nach einem Staatsexamen studierte Armand Wirtschaftswissenschaften an der École normale supérieure de Paris (2011–2015). Parallel dazu absolvierte er ein zweijähriges Masterstudium an der Paris School of Economics mit einer Arbeit über den deutschen Ordoliberalismus (2012–2014). Außerdem schloss er 2012 sein Studium an der Sorbonne mit einem Bachelor-Abschluss in Philosophie ab. Im Jahr 2015 erwarb er an der Sorbonne einen Forschungsmaster in internationalen Beziehungen (2013–2015) über die deutsche Verantwortung für den Völkermord an den Armeniern. Von 2017 bis 2018 besuchte er die Ecole Nationale d’Administration (ENA);[1]
nach dem Abschluss der ÉNA im Jahr 2019 trat er als Spitzenbeamter der Generalinspektion für Finanzen (IGF) bei.
Armand ist seit 2022 Mitglied der französischen Delegation in der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung und Mitglied der deutsch-französischen parlamentarischen Freundschaftsgruppe. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung im Juni 2022 wurde er als Abgeordneter für den Wahlkreis 2 der Haute-Savoie gewählt; bei den vorgezogenen Wahl im Juli 2024 wurde er wiedergewählt.[2]
Armand war Berichterstatter in einer parlamentarischen Untersuchungskommission zur Energiepolitik Frankreichs. Er schrieb und veröffentlichte dazu ein Buch, Le Mur énergétique français. Eine seiner Thesen ist, man dürfe Erneuerbare Energien und Kernkraft nicht länger gegeneinander ausspielen; beide würden gebraucht.
Die Prognose für das Haushaltsdefizit 2024 musste mehrmals nach oben korrigiert werden. Wegen Steuermindereinnahmen und eines unerwarteten Ausgabenplus prognostizierte das Finanzministerium im September 2024 ein Defizit von 5,6 Prozent. Die EU-Konvergenzkriterien erlauben maximal 3 Prozent. Die EU-Kommission hat im Juni 2024 ein Defizitverfahren gegen Frankreich eingeleitet. Auch die Finanzmärkte und Ratingagenturen blicken kritisch auf die Situation. Barnier nannte die Haushaltslage „sehr ernst“, ließ aber offen, wie seine Regierung darauf reagieren will.
Notenbankgouverneur François Villeroy de Galhau forderte, das „Tabu über Steuererhöhungen“ müsse fallen.[3] Die Verhandlungen über den Staatshaushalt 2025 beginnen im Parlament Anfang Oktober 2024 und gelten als erster Lackmustest für die neue Regierung.[4]