Der Ort war schon früh von Bayern besiedelt. Um das Jahr 950 kam Graf Arno, aus dem Geschlecht der Grafen von Bogen, beim Durchreiten eines Wildbaches in Lebensgefahr. Mit Hilfe eines Siedlers konnte er sich retten. Zum Dank ließ Graf Arno an dieser Stelle eine Brücke bauen: die Arnobrücke.
Die offene Hofmark Arnbruck war zunächst im Besitz der Grafen von Bogen. Am 9. Juli 1209 übergab Graf Bertold III. das Dorf Arnbruck dem Kloster Niederalteich. In der Schenkungsurkunde werden auch die Pfarrei und die Pfarrkirche St. Bartholomäus erwähnt. 1254 zählte Arnbruck 22 Güter. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts kamen nur acht Anwesen hinzu. Bereits 1656 ist mit Johann Jennerwein der erste Lehrer in Arnbruck nachweisbar, mindestens seit 1685 gab es ein Schulhaus.
Die klösterliche Hofmark wurde 1803 aufgelöst. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
19. und 20. Jahrhundert
Im Jahr 1848 wurde die Grundherrschaft aufgehoben. Wegen der wachsenden Schülerzahl wurde 1832 ein neues Schulhaus und 1889 ein zusätzliches Schulgebäude, das erste ganz aus Stein, erbaut. Das alte Schulhaus musste 1934 wegen Einsturzgefahr geschlossen werden. Im September 1937 eröffnete am westlichen Ortsrand ein neues Schulhaus. Es enthält ein Fresko des Münchner Künstlers Alfons Epple, das die Sage von der Errettung des Ortsgründers Arno von Bogen darstellt. Das zweite Schulgebäude verkaufte man 1938 an die Raiffeisen-Darlehenskasse, die das Gebäude zu ihrem Bankgebäude ausbaute.
Arnbruck war lange Zeit ganz von der Landwirtschaft geprägt. Der Bach zeichnete sich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts durch eine besondere Wasserreinheit aus, so dass dort viele Flussperlmuscheln mit Perlen gefunden wurden. Zeitzeugen berichten, dass sich Jugendliche in den wirtschaftlich mageren Jahren vor Beginn des Zweiten Weltkrieges ein Taschengeld mit dem Sammeln von Perlen verdienten, die bis nach Prag, Wien und Berlin verkauft werden konnten. Der Großteil der gefundenen Perlen (in guten Jahren bis zu 100 Kilogramm) war für die Schmuckherstellung zu klein und wurde zu Perlmehl vermahlen, welches in den umliegenden Glasmanufakturen zum Irisieren hochwertiger Schmuckgläser verwendet wurde. Berühmt war auch der Fischreichtum. Neben der Fischerei und dem Perlensammeln lebte der Ort vorwiegend von der Forstwirtschaft und der Konservierung von Pilzen und Beeren der waldreichen Umgebung. Eine Besonderheit waren seit Alters her die Arnbrucker Mischpilze.
Blasonierung: „In Silber eine durchgehende gemauerte rote Brücke mit drei Bögen; darüber schwebend ein goldenes Schildchen, darin ein grüner Dreiberg.“[8]
Die schon vorhandene Pfarrkirche St. Bartholomäus wurde 1676 neugestaltet und im Oktober eingeweiht. 1760 erfolgte eine Erweiterung und etwa gleichzeitig die Ausgestaltung des Kircheninneren mit Hauptaltar, Seitenaltären und Kanzel durch den Bildhauer Johann Paul Hager aus Kötzting.
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Arnbruck ist ein anerkannter Erholungsort. Es gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 280 und im Bereich Handel und Verkehr 86 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 14 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 813. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 32 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 825 ha, davon waren 672 ha Dauergrünfläche.
Glasdorf
In Arnbruck, im Zellertal gelegen, befindet sich Das Glasdorf, in dem etwa 200 Glasbläser, Kunsthandwerker, Ingenieure und Floristen tätig sind. Das Glasdorf zählt zu den größten Manufakturhäusern im Bayerischen Wald.
einen Kindergarten mit 76 Kindergartenplätzen und 63 Kindern
eine Grundschule mit drei Lehrern und 57 Schülern
Skigebiet
In der Umgebung befinden sich Skigebiete für Alpinski und auch für Langlauf, z. B. Ski Eck-Riedelstein oder Auerhahnloipe von Eck bis Bretterschachten (30 km).
Persönlichkeiten
Joe Kaeser (* 1957 in Arnbruck), Manager, bis 2021 Vorstandsvorsitzender von Siemens
Franz Xaver Fischl (1891–1962), Maler
Literatur
Sven Bauer: Arnbruck – Geschichte eines Ortes im Zellertal, 2009