Gesiedelt wurde in dieser Gegend schon um 5000 vor Christus. Im benachbarten, rund zehn Kilometer entfernten Uphoven wurden Spuren gefunden, die belegen, dass bereits vor rund 7000 Jahren hier Menschen gelebt haben.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Bösensell um das Jahr 890 in einer Urkunde der Abtei Werden, dort hieß der Ort noch Basinseli.
Von Basinseli nach Bösensell
Der Name Basinseli änderte sich im Laufe der Jahrhunderte über Baisensell und Buzenzele zu Bösensell.
Um 1148 war Bösensell Mittelpunkt des grundherrlichen domkapitularischen Amtes Bösensell.
Bis zur kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1975, bei der Bösensell nach Senden eingemeindet wurde, gehörte der Ort zum Amt Roxel im Kreis Münster.[2] Deshalb gehören die evangelischen Christen Bösensells bis heute zur Evangelischen Kirchengemeinde Roxel und nicht zur Kirchengemeinde Senden.
Besondere Orte
Das Laerbrockkreuz an der Grenze zu den Nachbarorten Schapdetten und Havixbeck kennzeichnet die Stelle, an der die drei Gaue Dreingau, Stevergau und Scopinggau zusammentrafen und an der zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert Landtage abgehalten wurden.
Das Erscheinungsbild von Bösensell wird für Ortsfremde in erster Linie von dem am südlichen Ortsrand direkt an der L551 gelegenen Gewerbegebiet Südfeld geprägt. Des Weiteren existiert in direkter Nähe zur Autobahn A43 das Gewerbegebiet Am Dorn, in dem sich 2006 ein stark frequentierter Autohof mit Spielothek, Restaurant sowie Reise- und Fernfahrerservice angesiedelt hat.
Der Lebensmittelgroßhändler L. Stroetmann eröffnete hier im August 2023 ein neues Handels- und Logistikzentrum.[4][5] Diese Unternehmen, sowie die Gewerbetreibenden im Bereich des eigentlichen Ortskerns, sind im Gewerbeverein Bösensell organisiert.
Verkehrsanbindung
Bus und Bahn
Die Station Senden-Bösensell[6] (1897 eingerichtet) liegt an der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg. Hier hält halbstündlich der Niers-Haard-Express (RE 42) Essen–Münster. Stündlich kommt er aus Mönchengladbach–Krefeld–Duisburg. In den Nachtstunden hält der RE 2 in Bösensell.
Am Park and Ride-Platz halten die Busse S90, X90 und N4 in Richtung Münster Bült und Lüdinghausen Busbahnhof bzw. Olfen Mobilpunkt Stadthalle.
Straße
Autobahn: Die A43 ist über die Anschlussstelle Senden erreichbar.
Bundes- und Landesstraßen: Die B235 beginnt an der Autobahnauffahrt zur A43 und geht nach Süden über Senden nach Witten. Die L551 (früher B51) verläuft parallel zur A43. Nach Norden gelangt man über die L550 nach Havixbeck.
Ein weit verzweigtes Wegenetz lädt zu Radtouren ein.
Rastplatz: Seit Mai 2006 hat Bösensell einen Autohof kurz vor der Autobahnauffahrt der A43.
Literatur
Helga Kraneburg: Geschichte der Pfarrei St. Johannes in Bösensell. In: Senden. Eine Geschichte der Gemeinde Senden mit Bösensell, Ottmarsbocholt, Venne. Gemeinde Senden, Senden 1992.
Gemeinde Senden (Hrsg.): Senden. Eine Geschichte der Gemeinde Senden mit Bösensell, Ottmarsbocholt, Venne. Senden 1992, ISBN 978-3-9802977-0-7.
↑Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
↑ Lena Bökamp: Stroetmann rüstet Lager für Zukunft / Neues Frische-Logistikzentrum setzt Maßstäbe nicht nur für nachhaltige Energieversorgung – Services für Lkw-Fahrer In: Lebensmittel Zeitung 17/2024 vom 26.04.2024 Seite 042 / Technologie & Logistik