Kempa begann im Alter von 14 Jahren das Handballspielen in Oppeln. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Kempa in München, wo er anfangs für den TSV 1860 München spielte.[4] Im Jahr 1947 zog er nach Göppingen und lief für Frisch Auf Göppingen auf, wo sich ab 1948 die ersten Erfolge einstellten. Das Sportjahr 1954 wurde das erfolgreichste in der bisherigen Vereinsgeschichte von Frisch Auf und brachte den überregionalen Durchbruch: Der neue württembergische Meister wurde direkt auch erstmals süddeutscher Meister in der Halle, damit war Göppingen für die Endrunde zur Deutschen Handballmeisterschaft qualifiziert. Kempa als Spielertrainer gelang dort mit seiner jungen Mannschaft („Kempa-Buben“) im Finale die große Überraschung: Der Serienmeister der vergangenen vier Jahre, der SV Polizei Hamburg, wurde besiegt und Frisch Auf war Deutscher Handballmeister in der Halle. Noch im Sommer desselben Jahres wiederholte der Rückraumspieler dieses im damals wesentlich populäreren Feldhandball, Göppingen wurde Doppelmeister. Zusammen mit FA Göppingen gewann er zudem dreimal die baden-württembergische Basketballmeisterschaft.[5]
In den nächsten Jahren prägte Göppingen den Handball in Deutschland, wozu Bernhard Kempa als der überragende Spieler erheblich beitrug.[6] Bis zu seinem Karriereende als Spieler 1957 holte Kempa noch je ein weiteres Mal in der Halle (1955) und auf dem Feld (1957) die Meisterschaft nach Göppingen. Als Göppinger Trainer gelang ihm dies im Hallenhandball weitere fünf Mal (1958–1961, 1970). Außerdem erreichte Frisch Auf unter Kempa mit dem Europapokal 1960 als erster deutscher Verein einen internationalen Titel.[7]
Zu Kempas Hobbys gehörte neben Skifahren und Tischtennis (er nahm zusammen mit seinem Bruder 1948 an den württembergischen Meisterschaften teil[8]) auch Tennis, worin er es zum Welt- und Europameister der Senioren brachte. Nach einem Sturz im Alter von 90 Jahren musste er das Tennisspielen aufgeben.[9]
In die Geschichtsbücher des Handballsports ist er mit seinem Kempa-Trick eingegangen. Der Trick besteht aus einer Wurfkombination, bei der ein Spieler angespielt wird, während er in den Kreis springt; dieser fängt den Ball in der Luft und wirft noch während des Sprungs auf das Tor.
Nach Kempa ist die Sportartikelmarke Kempa benannt, unter der die Herstellerfirma Uhlsport Sportartikel rund um den Handballsport vertreibt.
Bernhard-Kempa-Preis
Seit 2008 vergibt der Handballverband Württemberg den Bernhard-Kempa-Preis, mit dem besondere Verdienste um den Handballsport in Württemberg gewürdigt werden. Erster Preisträger war Heiner Brand. Im Jahr 2014 wurde Joachim Deckarm ausgezeichnet.[13]
Thomas Kießling, Michael Tilp: Monsieur Handball. Bernhard Kempa, die spannende Geschichte der Handball-Legende. Tilp, Eislingen 2007, ISBN 978-3-00-023365-4.
↑Der Geburtsort Oppeln wird u. a. von der Hall of Fame des Deutschen Sports und vom Munzinger-Archiv angegeben. Davon abweichend wird in einigen Quellen auch Orzesche als Geburtsort genannt. so bei Thomas Kießling, Michael Tilp: Monsieur Handball. Bernhard Kempa, die spannende Geschichte der Handball-Legende. Tilp, Eislingen 2007, ISBN 978-3-00-023365-4. Seite 67.