Zu Blankensee gehören die Ortsteile Friedrichsfelde, Groß Schönfeld, Hoffelde, Neuhof, Rödlin, Rollenhagen, Wanzka und Watzkendorf.
Geschichte
Blankensee war ein Angerdorf und wurde 1290 erstmals im Zusammenhang mit dem Kloster Wanzka erwähnt, als die Weihe der dortigen Klosterkirche stattfand. Auch die Wüstung Brughowe muss in der Nähe gelegen haben. Das Dorf Blankensee etwa zwei Kilometer östlich von Wanzka wurde als Angerdorf angelegt. Um den Bahnhof entstand 1877 mit dem Bau der Eisenbahnlinie Berlin–Neubrandenburg die Siedlung »Blankensee-Bahnhof«. Die Einwohner von Blankensee waren 2011 zu 21 % evangelisch und zu 2 % katholisch.[2]
Gut Rödlin war im 18. Jahrhundert Besitz der Familie von Jasmund. Von 1803 bis 1943 war Rödlin großherzogliche Staatsdomäne von Mecklenburg-Strelitz. Ein Flügel des Gutshauses Rödlin aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde 1921 abgerissen, der andere brannte 1961 ab, so dass nur noch der Mittelteil vorhanden ist.
Gut Rollenhagen war nach 1648 bis 1833 im Besitz der Familie Zinow. Das Gutshaus wurde von der Gutsbesitzerfamilie Harras um 1875 gebaut. Das Gut war 1944 im Eigentum von NSDAP-Reichsleiter Martin Bormann. Das Gutshaus war ab 1945 Sitz einer Einheit der Roten Armee, dann Schule und dann Altenheim. Es ist heute ein Wohnhaus.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Wanzka eingegliedert. Am 1. Juli 2002 wurden aus der aufgelösten Gemeinde Rödlin-Thurow die Orte Rödlin und Rollenhagen aus- und in die Gemeinde Blankensee eingegliedert.[3] Watzkendorf wurde am 1. Januar 2004 eingemeindet.[4]
Wulf Bednorz (Die Linke) kandidierte sowohl als Gemeindevertreter als auch als Bürgermeister. Da er die Wahl zum Bürgermeister annahm und die Linke keine weiteren Kandidaten nominiert hatte, bleibt einer der drei Sitze seiner Partei in der Gemeindevertretung unbesetzt.[8]
Bürgermeister
2019–2024: Arko Mühlenberg (parteilos)
seit 2024: Wulf Bednorz (Die Linke)
Am 26. Mai 2019 wurde Mühlenberg ohne Gegenkandidat mit 74,5 % der gültigen Stimmen gewählt.[9]
Bei der Bürgermeisterstichwahl am 23. Juni 2024 wurde Bednorz mit 53,6 % der gültigen Stimmen zu seinem Nachfolger gewählt.[10] Seine Amtszeit beträgt fünf Jahre.[11]
Dienstsiegel
Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg geführt. Es zeigt einen hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone und der Umschrift „GEMEINDE BLANKENSEE * LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE“.[12]
Evangelische Backsteinkirche des 1283 gegründeten Zisterzienserinnen-Klosters Wanzka von vor 1283, steht auf einer Halbinsel im Wanzkaer See zwischen Neustrelitz und Neubrandenburg. Die alte gotische Backsteinkirche ist 1833 ausgebrannt; neugotischer, einschiffiger Wiederaufbau von 1843 nach Plänen von Buttel; nur Reste vom Kloster erhalten.
Evangelische Feldsteinkirche in Watzkendorf vom 15. Jahrhundert mit späterem Turmunterbau und Turmaufsatz von 1734; Altar von 1715
Gotische Dorfkirche in Rollenhagen aus Feldstein aus dem 14. Jahrhundert, wurde 1995 entwidmet. Der Kirchenraum steht seitdem für Veranstaltungen zur Verfügung.
Eingeschossiges Gutshaus Groß Schönfeld von nach 1759
Blankensee besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Neustrelitz–Stralsund, wo Verkehrsmöglichkeiten im Zweistundentakt bestehen. Bis 1945 existierte zudem die teils parallel verlaufende Bahnstrecke Neustrelitz–Strasburg, deren Bahnhof sich östlich des Bahnhofs der Nordbahn befand. Das Empfangsgebäude dieser Strecke ist erhalten und steht unter Denkmalschutz.
Literatur
Das Land Stargard. In: Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Freistaates Mecklenburg-Strelitz. Im Auftrage des Ministeriums (Abteilung für Unterricht und Kunst). I. Band, III. Abteilung: Die Amtsgerichtsbezirke Friedland (2. Hälfte), Stargard und Neubrandenburg – bearbeitet von Georg Krüger, Oberkirchenrat zu Neustrelitz. Kommissionsverlag der Brünslowschen Verlagsbuchhandlung (E. Brückner), Neubrandenburg 1929, Amtsgerichtsbezirk Stargard – Blankensee, S.172ff. (online [abgerufen am 12. August 2018]).
↑Sabine Bock: Wer brachte den Klassizismus nach Rödlin? Zum 225. Geburtstag des Strelitzer Baumeisters Friedrich Wilhelm Dunckelberg (1773-1844) und zur 200. Wiederkehr seiner Ernennung zum Hofbaumeister 1808; in: Neue Schriftenreihe des Karbe-Wagner-Archivs Neustrelitz, Band 6, Thomas Helms Verlag Schwerin 2008, S. 63–73.