Bundesratswahl 1919

Am 11. Dezember 1919 fanden in der Schweiz die Gesamterneuerungswahlen des Bundesrates statt. Die beiden Kammern des neu gewählten Parlaments, die Vereinigte Bundesversammlung, wählten die Schweizer Regierung, den Bundesrat, für die von 1920 bis 1922 dauernde Amtszeit. Die Sitze wurden einzeln in der Reihenfolge des Amtsalters der Sitzinhaber bestellt. Aufgrund der Rücktritte von Eduard Müller, Camille Decoppet und Gustave Ador fanden auch Ersatzwahlen statt.

Giuseppe Motta (KVP) wurde am 14. Dezember 1911 in den Bundesrat gewählt. Er übernahm das Finanz- und Zolldepartement. 1920 wechselte er ins Politische Departement. Er stellte sich als amtsältester Bundesrat als erster zur Wahl.

Bundesrat Edmund Schulthess (FDP) wurde am 17. Juli 1912 in den Bundesrat gewählt und war von 1912 bis 1940 Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements, das bis 1914 den Titel Handels-, Industrie- und Landwirtschaftsdepartement trug.

Bundesrat Felix Calonder (FDP) wurde am 12. Juni 1913 in den Bundesrat gewählt und war von 1913 bis 1917 Vorsteher des Departementes des Innern und danach von 1918 bis 1919 Vorsteher des Politischen Departements.

Bundesrat Robert Haab (FDP) wurde am 13. Dezember 1917 in den Bundesrat gewählt war von 1918 bis 1929 Vorsteher des Post- und Eisenbahndepartements.

Karl Scheurer (FDP) wurde im 1. Wahlgang zum neuen Bundesrat gewählt. Er war von 1920 bis 1929 Vorsteher des Militärdepartements. Sein Mitbewerber Emil Lohner unterlag klar.

Die Ersatzwahl für Bundesrat Camille Coppet war sehr umstritten. Offizieller Kandidat war der Lausanner Stadtpräsident Paul Maillefer. Erst im 5. Wahlgang wurde Ernest Chuard (FDP) gewählt. Dieser war dann von 1920 bis 1928 Vorsteher des Departements des Innern.

Jean-Marie Musy (KVP) wurde im 1. Wahlgang zum neuen Bundesrat gewählt. Er war von 1920 bis 1934 Vorsteher des Finanz- und Zolldepartements.

Der amtierende Bundeskanzler Adolf von Steiger (FDP) trat zur Wiederwahl an und wurde mit 156 Stimmen im Amt bestätigt.

Giuseppe Motta wurde mit 169 Stimmen zum Bundespräsidenten für das Jahr 1920 gewählt.

Edmund Schulthess wurde mit 182 Stimmen zum Vizepräsidenten gewählt.

1. ↑ Die Zahlen im gesamten Artikel folgen: Parlamentsdienste: Resultate der Wahlen des Bundesrats, der Bundeskanzler und des Generals. (PDF; 541 kB) S. 3, 25, 62, abgerufen am 2. Oktober 2022. 

Bundesratswahlen in der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Gesamterneuerungswahlen	1864ʉۢ 1919ʉۢ 1922ʉۢ 1925ʉۢ 1928ʉۢ 1931ʉۢ 1935ʉۢ 1939ʉۢ 1943ʉۢ 1947ʉۢ 1951ʉۢ 1955ʉۢ 1959ʉۢ 1963ʉۢ 1967ʉۢ 1971ʉۢ 1975ʉۢ 1979ʉۢ 1983ʉۢ 1987ʉۢ 1991ʉۢ 1995ʉۢ 1999ʉۢ 2003ʉۢ 2007ʉۢ 2011ʉۢ 2015ʉۢ 2019ʉۢ 2023ʉۢ 2027
Ersatzwahlen	1854ʉۢ 1920ʉۢ 1929ʉۢ 1934ʉۢ 1935ʉۢ 1938ʉۢ 1940ʉۢ 1944ʉۢ 1950ʉۢ 1953ʉۢ 1954ʉۢ 1958ʉۢ 1961ʉۢ 1962ʉۢ 1965ʉۢ 1966ʉۢ 1969ʉۢ 1973ʉۢ 1977ʉۢ 1982ʉۢ 1984ʉۢ 1986ʉۢ 1989ʉۢ 1993ʉۢ 1995ʉۢ 1998ʉۢ 1999ʉۢ 2000ʉۢ 2002ʉۢ 2006ʉۢ 2008ʉۢ 2009ʉۢ 2010ʉۢ 2017ʉۢ 2018ʉۢ 2022