Einige der Vorfahren von Carla Kihlstedt sind schwedischer Abstammung; die Schauspielerin Rya Kihlstedt ist ihre ältere Schwester. Sie begann bereits früh mit dem Geigenspiel und unterzog sich einer klassischen Ausbildung am Peabody Institute, in Oberlin und am San Francisco Conservatory. In Oberlin entwickelte sie eine Interesse an Improvisation und zeitgenössischer Musik. 1997 gründete sie gemeinsam mit Rob Burger und Mark Orton das Tin Hat Trio, aus dem – erweitert – dann Tin Hat wurde. Sie wurde auch Mitglied der Gruppen Charming Hostess, 2 Foot Yard, Sleepytime Gorilla Museum und Causing a Tiger, die jeweils unterschiedliche Stilistiken und Konzepte verfolgen.[1] Im Duo mit der Pianistin Satoko Fujii gastierte sie 2010 auf dem Jazzfestival Saalfelden.
Kihlstedt schrieb Musik für Theater und Ballettensembles, aber auch für das Rova Saxophone Quartet (Pandæmonium). Komponisten wie Lisa Bielawa, Michael Fiday oder Jorge Liderman haben Werke für sie komponiert. Fred Frith holte sie in seine Gruppe Cosa Brava. Auch arbeitete sie mit John Zorn, Mr. Bungle, Tom Waits, Gino Robair, Jenny Scheinman, Dan Rathbun und vor allem ihrem Ehemann Matthias Bossi zusammen. Mit Bossi spielt sie in fast allen genannten Formationen zusammen und bildete mit ihm über die Jahre verschiedene song-orientierte Duo-Projekte.
Waren einige ihrer Alben zuvor ohne Plattenvertrag erschienen und selbst produziert und vertrieben worden, beschreiten Kihlstedt und Bossi seit Anfang 2012 mit Rabbit Rabbit Radio eine konsequente Internetpräsentation, die auch Subskriptionen für allmonatlich erscheinende Stücke anbietet, die mit ebenso selbstproduzierten Videoclips verbunden werden.[2][3][4] Neben ihren Hauptinstrumenten Violine bzw. Schlagzeug singen beide und spielen alle weiteren Instrumente selbst ein. Vereinzelt kommen Gastmusiker hinzu (häufiger Jon Evans (Tori Amos) an Bass und Gitarre oder auch einmal Tony Levin).[5]
↑Beispielsweise werden in 2 Foot Yard Popsongs für die ungewöhnliche Besetzung Stimme, Violine, Cello und Schlagzeug entwickelt.
↑Eine Kritik dieser Vermarktung und der Musik von Adam Finley auf PopMatters.com (12. September 2013). Finley ist von der Musik weitgehend begeistert, bezeichnet aber den Erfolg des Vertriebsmodells als noch nicht erwiesen: „A subscription-based pay-before-you-listen service is an unproven model for music distribution.“ Gesichtet am 9. Dezember 2013