Unter dem Namen Chromium wird der Großteil des Quelltextes des Webbrowsers Google Chrome unter der BSD-Lizenz als freie Software zur Verfügung gestellt.[4] Das Projekt wurde am 2. September 2008 gestartet. Viele weitere Browser basieren auf der Code-Basis von Chromium, darunter Microsoft Edge, Opera, Vivaldi und Brave.
Chromium ist nach dem chemischen Element Chrom benannt.
Geschichte
Chromium basiert auf der freien Browser-Engine WebKit, die von Apple als Grundlage für den Mac-OS-X-Webbrowser Apple Safari vorangetrieben wurde. WebKit wiederum ist eine Abspaltung von der HTML-Rendering-Engine KHTML und der JavaScript-Implementierung KJS, die für den freien Webbrowser Konqueror des K Desktop Environments entwickelt wurden. Die ganze Chromium-basierte Browser-Familie geht also ursprünglich auf das KDE-Projekt zurück.
Entwicklung
Sowohl die Rendering-Engine Blink als auch die V8-JavaScript-Implementierung sind in C++ entwickelt. Es existieren Buildanweisungen und Schnappschüsse von Chromium für Windows, macOS, Linux[5] und Android.
Unterschiede zu Google Chrome
Im Chromium-Projekt nicht enthaltene Bestandteile gegenüber Google Chrome sind:[6][7]
Der zuvor nur in Google Chrome verfügbare PDF-Betrachter ist seit Mai 2014 auch in Chromium integriert.[11] Der Adobe Flash Player war bis zu seiner Einstellung im Januar 2021 nicht in Chromium enthalten.[12][13]
Chrome verbietet ausdrücklich in seinen Nutzungsbedingungen, seine Binärversion zu kopieren und zu ändern.[14]
Abspaltungen
Es existieren auf Chromium basierende Produkte und Abspaltungen („forks“), die Programmteile deaktivieren oder weitere hinzufügen. Dazu zählen unter anderem Brave, Cromite,[15][16] Comodo Dragon, Flock, SRWare Iron und Vanadium.[17] Seit 2013 setzt auch der Browser Opera und seit 2015 Vivaldi die in Chromium verwendete Rendering-Engine Blink und die V8-JavaScript-Implementierung ein. Der auf Samsung-Smartphones und Tablets vorinstallierte Samsung Internet Browser nutzt ebenfalls Chromium.[18] Einige dieser Abspaltungen sind, ebenso wie Chromium selbst, Open Source.
Seit Januar 2020 verwendet auch Microsoft Edge Chromium.[19]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ben Goodger: Welcome to Chromium. In: Chromium Blog. Google, 2. September 2008, abgerufen am 1. Februar 2021 (englisch).
- ↑ Refs – chromium/src.git. In: Google Git. Google, abgerufen am 16. August 2016 (englisch).
- ↑ Chromium Android. uc.droidware.info, abgerufen am 24. Januar 2021.
- ↑ Chromium. In: The Chromium Projects. Google, abgerufen am 16. August 2016.
- ↑ For Developers. In: The Chromium Projects. Google, abgerufen am 16. August 2016 (englisch).
- ↑ The Difference between Google Chrome and Chromium on Linux. In: Chromium Docs. Google, abgerufen am 11. September 2019 (englisch).
- ↑ Ian Fette: Google Chrome, Chromium, and Google. In: Chromium Blog. Google, 1. Oktober 2008, abgerufen am 9. Januar 2009 (englisch).
- ↑ Trademark list. In: Google Permissions. Google, abgerufen am 16. August 2016 (englisch).
- ↑ Audio/Video
- ↑ Download latest stable Chromium binaries (64-bit and 32-bit) (englisch)
- ↑ Revision 271531. In: Google Git. Google, 20. Mai 2014, abgerufen am 16. August 2016 (englisch).
- ↑ Anthony Laforge: Saying goodbye to Flash in Chrome. In: Google Blog. Google, 25. Juli 2017, abgerufen am 1. Februar 2021 (englisch).
- ↑ Flash Player ist nicht mehr verfügbar. In: Google Chrome-Hilfe. Google, 9. November 2016, abgerufen am 1. Februar 2021.
- ↑ Google Chrome – Nutzungsbedingungen. Google, abgerufen am 16. August 2016.
- ↑ Bromite is Dead, Use Cromite Instead · Issue #2641 · bromite/bromite. Abgerufen am 21. August 2024 (englisch).
- ↑ uazo: uazo/cromite. 21. August 2024, abgerufen am 21. August 2024.
- ↑ GrapheneOS usage documentation. Abgerufen am 5. September 2020 (englisch).
- ↑ Samsung Internet Browser. In: Google Play. Google, abgerufen am 29. Juli 2019.
- ↑ Valentin Sattler: Microsoft Edge: Automatischer Wechsel auf Chromium beginnt. pcgameshardware, abgerufen am 28. Februar 2020.