Becker wurde als erstes Kind von August Becker, Verleger und Redakteur der Singener Nachrichten, und dessen Ehefrau Juliane, geb. Höfling, geboren. Nach dem Konkurs des Verlages zog die Familie von Singen über Lörrach, Freiburg und Elberfeld nach Moers am Niederrhein. Hier verstarb sein Vater, als Becker erst elf Jahre alt war. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage musste er daraufhin einige Jahre in Moers im Waisenhaus verbringen.
In der Zeit von 1928 bis 1931 unternahm er Studienreisen in die Niederlande, nach S. Angelo d’Ischia, Paris und Rom. Er reiste mit Werner Gilles und Josef Pieper nach Paris und Le Brusc und traf in Sanary sur Mer Hans Purrmann, den er persönlich wie künstlerisch lebenslang verehrte. Um 1933 zog er nach Berlin, kam in Kontakt zum Malerkreis Berliner Klosterstraße und schloss Freundschaft mit Werner Heldt, Bontjes van Beek, Paul Dirkes und Gerhard Marcks.
1937 wurden im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ sein Aquarell „Landschaft bei Le Brusé“ und sein Tafelbild „Kinderbildnis“ von 1927 in der Kunstsammlung der Stadt Düsseldorf beschlagnahmt und zerstört.[1]
1940 wurde Becker zum Kriegsdienst einberufen. 1946 kehrte er, nach Fürsprache von Carlo Schmid aus französischer Kriegsgefangenschaft (Tuttlingen) zurück und wohnte in Hemmenhofen, später in Gaienhofen.
Von 1947 bis 1972 war er künstlerischer Leiter der Singener Kunstausstellungen, die er von einer lokalen Kunstschau zur überregional bedeutenden Kunstausstellung ausbaut.
1954 zog er nach Singen zurück. In den 1950er Jahren richtete sich Becker in Montagnola ein Atelier ein. 1961 entstand dort ein Porträt Hans Purrmanns.
Von 1929 bis 1930 war er Mitglied des Düsseldorfer Künstlerkreis „Das Junge Rheinland“ um Asta „Mutter“ Ey, im Deutschen Künstlerbund und der Rheinische Sezession.[3] Er war Mitglied in der Düsseldorfer Künstlervereinigung Malkasten. Ab 1947 war er Mitglied der Badischen Sezession, 1948/49 Mitglied der Pfälzer Sezession, Mitglied ab 1955 im Künstlerbund Baden-Württemberg, 1950 Vorstandsmitglied des neuen Deutschen Künstlerbundes[4], 1951 bis 1962 Vorstandsmitglied der Sezession Oberschwaben-Bodensee (SOB).
1968: Internationaler Graphikpreis der Biennale Ancona
1969: Ehrenprofessur des Landes Baden-Württemberg
1972: Ehrenmedaille der Stadt Singen (Hohentwiel) in Silber
Literatur
Achim Sommer: Curth Georg Becker: 1904 - 1972. Biographie und stilkritische Werkanalyse. Friedrichshafen: Gessler 1992. [Kunst am See. 23.] ISBN 978-3-922137-86-3 (Zugleich Diss. Bonn 1992.)
Curth Georg Becker, Kunstverein Singen: Curth Georg Becker (1904–1972) : " ... ein Fest für das Auge" : Gemälde, Arbeiten auf Papier, öffentliche Aufträge und Kunst am Bau. Singen, Kunstverein Singen, 1999, ISBN 3-931629-07-4.
Claus Pese: Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum. (= Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum. Band 2). Ostfildern-Ruit 1998, ISBN 3-7757-0783-2, S. 84.
Curth Georg Becker, Angela Becker-Fuhr: Briefe – Bilder : ... einmal stolpernd – einmal tanzend. Stadler, Konstanz 1997, ISBN 978-3-7977-0368-2.
Günther Wirth: Kunst im deutschen Südwesten von 1945 bis zur Gegenwart. Hatje, Stuttgart 1982, ISBN 3-7757-0175-3.
Herbert Berner, Klaus Schumacher (Hrsg.): Curth Georg Becker 1904–1972. Verlag Friedr. Stadler, Konstanz 1978, ISBN 3-7977-0033-4.
Becker, Curt Georg. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S.147 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).