Die Gemeinde liegt in Lothringen, 29 Kilometer ostnordöstlich von Metz, drei Kilometer nordöstlich von Boulay-Moselle (Bolchen) und etwa zehn Kilometer westlich des Grenzortes Creutzwald (Kreuzwald) an der Grenze zum Saarland.
Geschichte
Ältere Ortsbezeichnungen sind Denting (1544), Dettingen (1571), Deitingen (1594), Dentingue (1682), Dinting (1756) und Dentin.[1] Die Ortschaft gehörte früher zur deutschenHerrschaft Kriechingen.[2] Ein neuer Ort entstand nach dem Dreißigjährigen Krieg. Zuvor befand sich auf der Gemarkung der Gemeinde ein Dorf namens Willingen.[3] Einziges Überbleibsel dieser Zeit ist die einen Kilometer südlich des Dorfkerns auf einem Hügel gelegene Kapelle St. Heinrich (Saint-Henri), vermutlich erbaut im 14. Jahrhundert.[1] Im Jahr 1793,[2] während der Französischen Revolution, wurde der Herrschaftsbezirk von Frankreich annektiert.
Vor dem Zweiten Weltkrieg entstand 1937 auf dem Gemeindegebiet das Militärcamp Ban Saint Jean an der Maginot-Linie, das heute einer Geisterstadt gleicht und zum Sperrgebiet erklärt wurde. Dort befindet sich ein Massengrab aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.[4]
Demographie
Im Jahr 1871 hatte die Landgemeinde 349 meist römisch-katholische Einwohner, die in 86 Häusern lebten und unter denen sich drei Mennoniten und zwei Juden befanden. Im Jahr 1910 wurden 245 Einwohner gezählt.
Anzahl Einwohner seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2009
2019
Einwohner
292
311
370
366
207
207
236
282
Sehenswürdigkeiten
Kirche St. Jean-Baptiste von 1791 mit neoromanischem Turm
Stele zum Gedenken an die Toten aus dem Camp du Ban Saint-Jean
Literatur
Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 119 (books.google.com).
↑ abFranz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 88 (books-google.com).
↑auch Wellingen genannt, nicht zu verwechseln mit dem Dorf Willingen im Kanton Busendorf, Kreis Bolchen, vergleiche Otto Lehnerdt (Hrsg.): Alphabetisches Ortsverzeichniß des Deutschen Reiches, Dritter Band, Hof-Verlag Grumbkow, Dresden 1882, S. 1280 (google.books.copm).