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Deutz-Fahr Agrotron

Agrotron 6175.4 TTV

Deutz-Fahr Agrotron ist eine im Sommer 1995 eingeführte Traktoren-Baureihe der deutschen Landmaschinenmarke Deutz-Fahr.

Ab 1996 wurde die Agrotron-Baureihe mit dem Agroplus nach unten, im Bereich von 60 bis 100 PS, erweitert. 2007 kam noch die Agrofarm-Baureihe hinzu. Beide Baureihen wurden 2014 durch den Agrotron Serie 5 abgelöst.

Zur wirtschaftlicheren und zeitsparenderen Arbeit können dank des optionalen Frontkrafthebers und Frontzapfwellenantriebs Frontanbaugeräte wie Frontpacker, Mähwerke und Kehrmaschinen angebaut und betrieben werden. Bekannt ist der Agrotron durch die von Deutz-Fahr entwickelte Freisichtkabine mit einem großzügigen Rundumblick durch den Einsatz von großen Glasflächen. Optisch auffällig ist die seit der ersten Generation verwendete schräg nach vorne abflachende Motorhaube. Die Traktoren der Baureihe wurden von Anfang an mit wassergekühlten Motoren ausgeliefert und sie markierte damit die Abkehr von den bewährten und geschätzten Motoren mit Luftkühlung von Deutz-Fahr.[1]

Ausstattungslinien

SAME Deutz-Fahr bietet den Agrotron in drei Ausstattungslinien an, die durch Pakete erweiterbar sind:

  • Standard – Der Basisschlepper wird mit mechanisch betätigten Steuergeräten und Grundausstattung angeboten. Druckluftbeschaffungsanlage, Klimaanlage oder Kabinenfederung sind in Form von Ausstattungspaketen erhältlich.
  • ProfiLine – Die Profi-Linie bildet die gehobene Ausstattungsvariante mit z. B. elektrisch betätigten Steuergeräten über die PowerComS-Armlehne oder die gefederte Vorderachse als Serie. Außerdem ist mit der PowerComS-Armlehne eine Vorgewendemanagement verfügbar, um sich wiederholende Wendemanöver auf Knopfdruck verfügbar zu haben.
  • TTV - Entspricht der ProfiLine, aber zusätzlich mit stufenlosem TTV-Getriebe.

Historie und Baureihen

Agrotron 6.05 (1. Generation)
Agrotron 165.7 (2. Generation)
Agrotron 105 (3. Generation)

Die Produktion der Agrotron-Baureihe startete 1995 im Kölner Werk. Der SAME-Konzern übernahm im gleichen Jahr Klöckner-Humboldt-Deutz und verlagerte die Produktion bis Ende 1996 nach Lauingen.[1] Die erste Generation bestand aus elf Modellen deren Bezeichnung sich aus der Zylinderzahl und der Leistung zusammensetzt (Beispiel: 6.45 entspricht dem 6-Zylinder-Modell mit 145 PS). 1997 wurde die Baureihe um fünf Modelle erweitert, wobei das leistungsstärkste Modell nun 260 PS erreichte. Ab der zweiten Generation verwendete der Hersteller zudem nur noch die PS-Zahl als Modellbezeichnung.[1]

Im Alltagseinsatz zeigten sich bei den ersten Generationen verschiedene Kinderkrankheiten und Mängel.[1] Die Baureihe wurde daher mehrfach überarbeitet, um Mängel an Ausstattung und Verarbeitung, aber auch der Dimensionierung und Qualität der verwendeten Teile zu verbessern. Die neuen Baureihen K, L, M und X und der stufenlose TTV bilden das derzeitige Angebot an Schleppern von 66 bis 202 kW. 2013 sind noch die Modelle Agrotron Serie 5, Agrotron Serie 6 und Agrotron Serie 7 dazugekommen

Baureihe Bauzeit
Agrotron TT(S) 1995–1997
Agrotron MK2 1997–2000
Agrotron MK3 2000–2003
Agrotron TTV 2001/2008–2012
Agrotron Power 6/7 2003–2008
Agrotron 4 2005–2007
Agrotron K 2005–2013
Agrotron L 2008–2013
Agrotron X 2007–2013
Agrotron M 2008–2013
Agrotron Serie 7 seit 2013
Agrotron Serie 6 seit 2013
Agrotron Serie 5 seit 2013

Agrotron K

Agrotron K 90
Agrotron K 110

Der Agrotron K ist seit 2005 auf dem Markt. Bis zum Frühjahr 2008 war der Agrotron K mit einem Dieselmotor der Deutz AG mit Leistungen von 66, 74, 81 und 88 kW (90–120 PS) ausgestattet. Die Motorenbaureihe ist BF4M 2012 C mit 4 Zylindern und 4 Litern Hubraum bzw. BF6M 2012C mit 6 Zylindern und 6 Litern Hubraum beim K110. Seit dem Frühjahr 2008 wird ein neuer Motor der Baureihe TCD 2012 L04 oder L06 eingebaut. Es handelt sich um ein komplett neues Motorkonzept mit Common-Rail-Einspritzung. Die Nennleistungen liegen jetzt bei 66, 74 und 81 kW, wobei die 81-kW-Variante als Vier- oder Sechszylinder-Motor erhältlich ist.

Das Getriebe ist das T 7100 und wird durch die Zahnradfabrik Passau hergestellt. Es verfügt mit Kriechgang über 36/12 Gänge, aufgeteilt in vier Schaltgänge mit je drei Lastschaltstufen sowie einer weiteren Unterteilung in Acker/Straße. Eine elektro-hydraulische Wendeschaltung ist ebenfalls Standard. Die Ölbadlamellenkupplung kann auch per Knopf am Schalthebel betätigt werden. Geschwindigkeiten zwischen 0,25 km/h und 50 (40) km/h sind möglich.

Eine gefederte Vorderachse ist bei der 50-km/h-Version serienmäßig verbaut.

Als Zusatzausstattungen gibt es Frontlader sowie Fronthydraulik und Frontzapfwelle oder diverse Anhängemöglichkeiten wie Piton-Fix oder Pick-Up-Hitch.

Agrotron M

Seit Anfang 2008 auf dem Markt, ersetzt er die Schlepper mit der Bezeichnung Agrotron 120 bis 180.7. Als Motor dient der TCD 2012 L06 2V oder 4V von Deutz. Das Leistungsspektrum erstreckt sich von 81 bis 133 kW (110–185 PS), aufgeteilt auf sieben Schleppertypen (M 600, M610, M 615, M620, M625, M 640, M 1050). Die beiden großen, 640 und 650, arbeiten mit Vierventiltechnik, ebenso der 615 und 625.

Auch beim M verlässt man sich auf das T 7200-Getriebe von ZF, ein Sechsgang-Schaltgetriebe mit vier Lastschaltstufen sowie elektro-hydraulischer Wendeschaltung. Wie bei allen anderen Schleppern auch ist die gefederte Vorderachse bei der 50-km/h-Version serienmäßig.

Als Zusatzausstattungen sind Frontlader sowie Fronthydraulik und Frontzapfwelle oder diverse Anhängemöglichkeiten wie Piton Fix oder Pick-Up-Hitch erhältlich. Für den Komfort gibt es eine pneumatische Kabinenfederung.

Agrotron X

Agrotron X 710

Der Agrotron X stellt die Schlepper der 147-kW-Klasse mit Leistungen von 154 kW (Bezeichnung X710) und 191 kW (Bezeichnung X720). Die Baureihe wurde zur Agritechnica 2007 erneut überarbeitet und dem Stand der Technik angepasst.

Beide Varianten holen die Leistung aus einem aufgeladenen Sechszylinder-Deutz-Motor mit sieben Litern Hubraum. Nennenswert ist der Kraftstofftank von bis zu 550 Litern (inklusive Zusatztank). Wie bei allen anderen Traktoren der Agrotron-Baureihe wird auch beim X seit Frühjahr 2008 ein neuer Deutzmotor mit Commonrail-Technik und komplett überarbeitetem Konzept verbaut. Den X gibt es mit dem neuen Motor TCD 2013 L06 4V mit Vierventiltechnik. Die Leistung wurde angepasst auf 161 und 193 kW (219/262 PS) aus sechs Zylindern mit 7,1 l Hubraum.

Die Kraftübertragung erfolgt durch das T-7300-Getriebe von ZF mit insgesamt 40/40 Gängen, unterteilt in sechs Schaltgänge sowie vier Lastschaltstufen und Kriechgang. Hydraulische Wendeschaltung ist Serie. Wie bei allen anderen Schleppern auch ist die gefederte Vorderachse bei der 50-km/h-Version serienmäßig.

Als Zusatzausstattungen gibt es Frontlader sowie Fronthydraulik und Frontzapfwelle oder diverse Anhängemöglichkeiten wie Piton Fix oder Pick-Up-Hitch.

Agrotron TTV

Agrotron TTV 620

Der TTV trägt die Bezeichnungen 1145 und 1160 mit 107 und 118 kW (145/160 PS). Auf der Agritechnica 2007 wurden die neuen TTV mit geänderter Bezeichnung sowie Commonrail-Motor vorgestellt. Es sind der TTV 610 mit 121 kW (165 PS) und der TTV 620 mit 135 kW inkl. 11 kW Boost (184 PS). Außerdem wurde die Serie um einen weiteren Schlepper vergrößert. Der Agrotron TTV 630 leistet mit 13 kW Boost 164 kW (224 PS). 2012 wurde dann die neue Agrotron Serie 7 vorgestellt. Diese besitzt die neue MaxiVision-Kabine mit neuer Bedienarmlehne und 12.1"-Touchscreen-Bildschirm. Außerdem wurde die optionale Endgeschwindigkeit auf 60 km/h gesteigert. Diese neue Serie konnte innerhalb kurzer Zeit begehrte Preise gewinnen. So wurde der Agrotron 7250 TTV auf der EIMA 2012 zum Tractor of the Year 2012 gewählt. 2013 erhielt der Agrotron 7250 einen red Dot Design Award im Bereich automotive.[2]

Der Unterschied des TTV zur Baureihe Agrotron M besteht im stufenlosen Getriebe von ZF mit der Bezeichnung Eccom (im TTV 630 ist das S-Matic eingesetzt). Somit kann man, wie bei den meisten Mitbewerbern auch, stufenlos von 0 km/h auf bis zu 50 km/h beschleunigen.

Natural Power

Ebenfalls auf der Agritechnica vorgestellt wurde der mit Pflanzenöl betriebene Agrotron Natural Power. Der Agrotron Natural Power basiert auf dem Agrotron M. Das Konzept besteht aus einem Zwei-Tank-System und einer speziellen elektronischen Kraftstoffauswahl. Beim Start, im Kurzstreckenbetrieb und bei kaltem Motor wird weiterhin mit Diesel gefahren, da das Pflanzenöl vor allem aufgrund seiner stark temperaturabhängigen Viskosität in diesen Situationen nicht verwendbar ist.

Literatur

  • Bernd Ertl: Die Deutz Traktoren · Vom MTH bis zum Agrotron. Heel-Verlag, Königswinter 2000, ISBN 3-89365-863-7
Commons: Deutz-Fahr Agrotron – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Oldtimer Traktor, VF Verlagsgesellschaft mbH, Ausgabe Mai 2024, ISSN 1862-1716, S. 78–79.
  2. Deutz-Fahr gewinnt „Red Dot Product Design Award“ 2013 (Memento vom 27. Dezember 2013 im Internet Archive)
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