Tatarka ging zuerst in die Grundschule in Plevník, studierte dann an den Gymnasien von Nitra und Trenčín, und beendete erfolgreich mit der Reifeprüfung im Jahr 1934. Dann studierte er an der philosophischen Fakultät der Karls-Universität Prag die slowakischen, tschechischen und französischen Sprachen (1934–38) und für ein Jahr war er auch an der Sorbonne. Während des Zweiten Weltkriegs war er Professor der slowakischen und französischer Sprache an den Gymnasien in Žilina und Turčiansky Sv. Martin, trat in die KSČ bei und im Jahr 1944 beteiligte er sich an den Slowakischen Nationalaufstand (SNP).
Nach dem Krieg war er ein staatlicher Beamter, Redakteur in mehreren Zeitungen sowie Szenarist für den Československý film in Bratislava. Er trat 1968 gegen die Invasion der sowjetischen Truppen zur Niederschlagung des Prager Frühlings auf und im Jahr 1976 unterzeichnete die Charta 77, weswegen er in den Untergrund verschwinden musste und von der StB verfolgt wurde. Er starb am 10. Mai 1989 in Bratislava.
1954 – Družné letá (Gesellige Jahre), Roman über den „Aufbau des Sozialismus“
1957 – Človek na cestách (Mensch unterwegs), Reisebericht, Reportagen aus Großbritannien, Frankreich, Schweiz und Mongolei
1959 – Rozhovory bez konca (Endlose Gespräche), Werk über seine Erfahrungen und Fakten des SNP
1963 – Prútené kreslá (Korbsessel), Werk über Verständnis zwischen den Nationen
1963 – Démon súhlasu (Dämon der Zustimmung), zwei satirische antisozialistische Prosawerke
Písačky, Trilogie
1984 – Listy do večnosti (Briefe an die Ewigkeit)
1988 – Sám proti noci (Allein gegen die Nacht)
1988 – Písačky
1986 – V nečase (Im Unwetter)
1988 – Navrávačky, Werk über seinen Leben von der Kindheit zum Alter
1989 – Neslovný príbeh (Wortlose Geschichte)
Literatur
Tibor Pichler: Dominik Tatarka – ein slowakischer Vordenker des „Prager Frühlings“. In: Stefan Karner: Prager Frühling. Das internationale Krisenjahr 1968 [Beiträge von Natalja G. Tomilina, Alexander Tschubarjan, Günter Bischof, Viktor Iščenko, Michail Prozumenščikov, Peter Ruggenthaler, Oldřich Tůma, Manfred Wilke u. a.], Böhlau, Köln 2008, ISBN 978-3-412-20207-1, S. 1203–1216.