Im Zweiten Weltkrieg war Gebhardt 1940 als Generalkonsul der deutschen Botschaft in Moskau Mitglied der in der Folge des Hitler-Stalin-Pakts eingerichteten deutsch-sowjetischen Flüchtlingskommission mit der amtlichen Bezeichnung „Deutsche Kontroll- und Durchlasskommission für Flüchtlinge aus dem Sowjetgebiet“, die den Bevölkerungsaustausch mitorganisierte. Die Osteuropa-Historikerin Claudia Weber urteilte, dass Walther nach dem Kommissions-Vorsitzenden Otto Wächter, SS-Führer und einflussreicher Gouverneur des Distrikts Krakau, und dessen Stellvertreter, dem Umsiedlungsexperten Hans Flade „das dritte maßgebliche Kommissionsmitglied“ war.[2] Von Ende 1941 bis zur Eroberung der Stadt durch britische Truppen im Januar 1943 war Walther deutscher Konsul in Tripolis in Italienisch-Libyen. Das Auswärtige Amt beschäftigte ihm bis zum Kriegsende.
Gebhardt von Walther starb in Bergisch Gladbach an Herzversagen und wurde im Familiengrab auf dem Nordfriedhof von Düsseldorf beerdigt.
Literatur
Johannes Hürter (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. 5. T–Z, Nachträge. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 5: Bernd Isphording, Gerhard Keiper, Martin Kröger: Schöningh, Paderborn u. a. 2014, ISBN 978-3-506-71844-0, S. 176 f.
Hans Booms, Ulrich Enders, Konrad Reiser: Die Kabinettsprotokolle der Bundesregierung. Band 8: 1955. Oldenbourg Verlag, München 1997, ISBN 3-486-56280-0, S. 725, Fußnote 94 (Digitalisat)
Einzelnachweise
↑Heinrich J. Schmidt: Eduard von Gebhard in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 119–120 (Online-Version)
↑Claudia Weber: Der Pakt. Stalin, Hitler und die Geschichte einer mörderischen Allianz 1939–1941. C.H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73531-8, S. 153–157.
↑Norbert Frei: Im Namen der Deutschen. Die Bundespräsidenten und die NS-Vergangenheit 1949–1994. München : Beck, 2023, S. 152f.