Der Große Preis von Argentinien 1972 (offiziell IX Gran Premio de la Republica Argentina) fand am 23. Januar auf dem Autódromo Municipal Ciudad de Buenos Aires in Buenos Aires statt und war das erste Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1972.
Berichte
Hintergrund
Als amtierender Weltmeister ging Jackie Stewart in die Saison.
Mit Tyrrell und Ferrari starteten zwei der besten Teams des Vorjahres mit unveränderter Stammfahrer-Besetzung in die neue Saison.
Bei Lotus, wo man ab sofort in der schwarz-goldenen Lackierung des neuen Hauptsponsors John Player antrat, wurde Dave Walker als zweiter Stammfahrer neben Emerson Fittipaldi verpflichtet, während Reine Wisell zu B.R.M. wechselte, wo er die meisten Rennen der Saison an der Seite von Howden Ganley und Peter Gethin sowie diversen weiteren Fahrern bestreiten sollte. Man plante dort ursprünglich, bis zu sechs Fahrzeuge pro Rennen einzusetzen. Finanzielle Unterstützung für dieses Vorhaben erhielt B.R.M. durch Marlboro und trat daher den ehemaligen Hauptsponsor Yardley an McLaren ab, wo nun Peter Revson neben Denis Hulme unter Vertrag stand.
Das Team Brabham wurde von Ron Tauranac an Bernie Ecclestone verkauft. Graham Hill blieb dem Team treu und erhielt den Formel-1-Neuling Carlos Reutemann als neuen Teamkollegen, da Tim Schenken bei Surtees unter Vertrag stand, um Teamgründer John Surtees zu ersetzen, der nur noch gelegentlich persönlich an den Rennen teilnehmen wollte.
Bei March wurde Niki Lauda neben Ronnie Peterson zweiter Stammfahrer. Matra reduzierte sein Formel-1-Engagement dauerhaft auf nur noch ein Fahrzeug, das weiterhin von Chris Amon pilotiert wurde.
Training
Die neue Saison begann mit einer Sensation, indem sich Debütant Reutemann bei seinem Heimrennen die Pole-Position vor Stewart sicherte. Für die zweite Startreihe qualifizierten sich die beiden McLaren vor Fittipaldi im Lotus 72 und Clay Regazzoni im Ferrari 312B2.[1]
Rennen
Amon hatte in der Aufwärmrunde einen Getriebeschaden und konnte daher nicht starten.
Stewart beschleunigte den Pole-Setter Reutemann aus und übernahm dadurch die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Hinter Reutemann hatte sich Fittipaldi durch einen guten Start an Revson und Hulme vorbei auf Rang drei vorgekämpft.
Innerhalb der folgenden Runden wurde Reutemann zunächst von Fittipaldi und kurz darauf von Hulme überholt. Anschließend blieb die Reihenfolge der Führenden über mehrere Runden konstant, bis Fittipaldi ab Runde 35 Getriebeprobleme bekam und hinter Hulme zurückfiel. Wenig später musste Reutemann die Box ansteuern, um neue Reifen aufziehen zu lassen.
Da sowohl der Drittplatzierte Fittipaldi als auch der Viertplatzierte François Cevert das Rennen nicht beenden konnten, gelangte Jacky Ickx auf eine Podiumsplatzierung.[2]
Meldeliste
Klassifikationen
Startaufstellung
Pos.
|
Fahrer
|
Konstrukteur
|
Zeit
|
Ø-Geschwindigkeit
|
Start
|
01
|
Argentinien Carlos Reutemann
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
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1:12,46
|
166,188 km/h
|
01
|
02
|
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart
|
Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford
|
1:12,68
|
165,685 km/h
|
02
|
03
|
Vereinigte Staaten Peter Revson
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
1:12,74
|
165,549 km/h
|
03
|
04
|
Neuseeland Denis Hulme
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
1:12,99
|
164,982 km/h
|
04
|
05
|
Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
1:13,28
|
164,329 km/h
|
05
|
06
|
Schweiz Clay Regazzoni
|
Italien Ferrari
|
1:13,28
|
164,329 km/h
|
06
|
07
|
Frankreich François Cevert
|
Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford
|
1:13,39
|
164,082 km/h
|
07
|
08
|
Belgien Jacky Ickx
|
Italien Ferrari
|
1:13,50
|
163,837 km/h
|
08
|
09
|
Vereinigte Staaten Mario Andretti
|
Italien Ferrari
|
1:13,61
|
163,592 km/h
|
09
|
10
|
Schweden Ronnie Peterson
|
Vereinigtes Konigreich March-Ford
|
1:14,06
|
162,598 km/h
|
10
|
11
|
Australien Tim Schenken
|
Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford
|
1:14,17
|
162,357 km/h
|
11
|
12
|
Neuseeland Chris Amon
|
Frankreich Matra
|
1:14,28
|
162,116 km/h
|
12
|
13
|
Neuseeland Howden Ganley
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:14,28
|
162,116 km/h
|
13
|
14
|
Italien Andrea de Adamich
|
Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford
|
1:14,34
|
161,985 km/h
|
14
|
15
|
Frankreich Henri Pescarolo
|
Vereinigtes Konigreich March-Ford
|
1:14,49
|
161,659 km/h
|
15
|
16
|
Vereinigtes Konigreich Graham Hill
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
1:14,52
|
161,594 km/h
|
16
|
17
|
Schweden Reine Wisell
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:14,52
|
161,594 km/h
|
17
|
18
|
Vereinigtes Konigreich Peter Gethin
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:15,11
|
160,325 km/h
|
18
|
19
|
Osterreich Helmut Marko
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:15,53
|
159,433 km/h
|
19
|
20
|
Australien Dave Walker
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
1:15,55
|
159,391 km/h
|
20
|
21
|
Spanien 1945 Àlex Soler-Roig
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:15,66
|
159,159 km/h
|
21
|
22
|
Osterreich Niki Lauda
|
Vereinigtes Konigreich March-Ford
|
1:15,92
|
158,614 km/h
|
22
|
Rennen
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.
Fahrerwertung
Konstrukteurswertung
Einzelnachweise
- ↑ „Training“ (Memento vom 11. April 2008 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 12. Juli 2011)
- ↑ Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 21. März 2024.
Weblinks