Braunschweig, Madamenweg 6 a (früher 4); hier wohnte Gustav Knuth bis zu seinem 17. Lebensjahr.[1]Gustav Knuth (1981)Grabstätte von Gustav Knuth
Sein Vater war der Reichsbahnschaffner Christoph Karl Gustav Knuth, seine Mutter dessen Frau Johanna Friederike Luise Hermine Knuth, geborene Jürges. Vom Vater nach der Volksschule in eine Schlosserlehre gedrängt,[2] brach er diese Ausbildung ab und nahm, finanziert durch seine Schwester Else, Schauspielunterricht bei dem Schauspieler Casimir Paris in Braunschweig.
Zwischen 1945 und 1949 war Knuth u. a. wieder am Deutschen Schauspielhaus Hamburg tätig. 1946 berief ihn die britische Besatzungsmacht als Vertreter der Kulturschaffenden in die Ernannte Bürgerschaft Hamburgs. Bei den ersten Wahlen zur Bürgerschaft im selben Jahr trat er als Spitzenkandidat des Freien Kulturpolitischen Bundes an, blieb jedoch erfolglos und zog nicht in das Parlament ein.
In den Filmen der 1950er Jahre spielte Knuth vorwiegend wohlhabende, etwas vierschrötige, aber meist herzlich-heitere Gestalten wie den Herzog Max in Bayern in der Sissi-Trilogie. Nur in dem Film Die Mücke war er als Waffenschieber ausnahmsweise in einer negativen Rolle zu sehen.
Mit dem Erfolg des Fernsehens in den 1960er Jahren erschloss sich Knuth ein größeres Publikum. In der Rolle des Tierarztes Dr. Hofer in der Serie Alle meine Tiere spielte er sich schnell in die Herzen seines Publikums. Während der 1960er und 1970er Jahre zählte er zu den profiliertesten deutschen TV-Darstellern und spielte in zahlreichen Filmen und Serien volkstümliche, gutmütige Charaktere.
Gustav Knuth war verheiratet mit Gustl Busch; der gemeinsame Sohn Klaus Knuth (1935–2012[5]) wurde ebenfalls Schauspieler. Die Ehe wurde in den 1930er Jahren geschieden. Knuth heiratete dann seine Kollegin Elisabeth Lennartz. Seine Enkelin ist die Schauspielerin Nicole Knuth, die als eine Hälfte des Bühnen-Duos Knuth und Tucek 2011 mit dem Salzburger Stier ausgezeichnet wurde.
1974 veröffentlichte Knuth seine Memoiren Mit einem Lächeln im Knopfloch. Er starb 1987 im Alter von 85 Jahren an einem Schlaganfall.[6] Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof von Hinterriet/Küsnacht bei Zürich.[7]
Auszeichnungen
Gustav Knuth wurde 1935 zum Staatsschauspieler ernannt. Für seine darstellerische Leistung in Der Lügner wurde er 1962 mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet. In den Jahren 1967, 1968 und 1980 erhielt Knuth jeweils einen Goldenen, sowie 1970 einen Silbernen Bambi, 1976 bekam er die Goldene Kamera als Talkshow-Gastgeber für den SFB-Künstlerstammtisch. Für sein langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film wurde er 1974 mit dem Filmband in Gold geehrt.
1953: Francis Durbridge: Paul Temple und der Fall Vandyke (4. Teil: Boulevard Seminaire) – Regie: Eduard Hermann (NWDR) – Erstsendung: 2. Oktober 1953
1953: Francis Durbridge: Paul Temple und der Fall Vandyke (5. Teil: Roger Shelly gibt einen Wink) – Regie: Eduard Hermann (NWDR) – Erstsendung: 9. Oktober 1953
1953: Francis Durbridge: Paul Temple und der Fall Vandyke (6. Teil: Der Verdächtige Nr. 1) – Regie: Eduard Hermann (NWDR) – Erstsendung: 16. Oktober 1953
1953: Hellmut von Cube: Der falsche Schutzengel – Regie: Heinz-Günter Stamm (BR) – Erstsendung: 20. Oktober 1953
1953: Francis Durbridge: Paul Temple und der Fall Vandyke (8. Teil: Mr. Vandyke) – Regie: Eduard Hermann (NWDR) – Erstsendung: 30. Oktober 1953
1953: Johannes von Tepl: Der Ackermann und der Tod – Regie: Ludwig Cremer (NWDR) – Erstsendung: 22. November 1953
1953: Heinrich Rossbacher: Roter Mohn – Regie: Franz Zimmermann (NWDR) – Erstsendung: 8. Dezember 1953
1954: Rudolf Oswald Diehl: Das ungeschriebene Gesetz – Regie: Raoul Wolfgang Schnell (NWDR / SFB) – Erstsendung: 23. Juli 1954
1955: Jacques Perret, Jean Forest: Ein Ding taucht auf – Regie: Eduard Hermann (NWDR) – Erstsendung: 18. Januar 1955
1955: Jürgen Gütt: Neues aus Schilda (Folge: Die gräßlichen Zwillinge) – Regie: Raoul Wolfgang Schnell (NWDR) – Erstsendung: 21. Januar 1955
1955: Johannes Hendrich: Lauter Engel um Monsieur Jacques – Regie: Raoul Wolfgang Schnell (NWDR) – Erstsendung: 9. Februar 1955
1955: Johan-Mark Elsing: Das große Wagnis (10. Teil: Ende und Sinn des Abenteuers) – Regie: Kurt Meister (NWDR) – Erstsendung: 12. Februar 1955
1955: Heinz Ulrich: Ich wünsche mir einen Mann – Regie: Heinz-Günter Stamm (BR) – Erstsendung: 15. Februar 1955
1955: Carl Stefan: Alle unter einem Hut – Regie: Eduard Hermann (NWDR) – Erstsendung: 17. Februar 1955
C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 379.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 423 ff.
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Markus M.Ronner (Hrsg.): Die besten Pointen des 20. Jahrhunderts. Humoristisch-satirische Geistesblitze, nach Stichwörtern alphabetisch geordnet. Gondrom, Stuttgart 1990, ISBN 3-8112-0670-2.