Gustav VI. Adolf (vollständiger Name auf Schwedisch Oscar Fredrik Wilhelm Olaf Gustaf Adolf Bernadotte; * 11. November1882 in Stockholm; † 15. September1973 in Helsingborg) war von 1950 bis 1973 König von Schweden. Unter seiner Regierungszeit wurde eine neue Verfassung erarbeitet, die den Staat in eine demokratische Monarchie strukturierte, was einer Umwandlung zur Republik vorbeugte. Gustav war ein respektierter Gelehrter und Archäologe sowie eine Autorität auf dem Gebiet chinesischer Kunst.
Gustav VI. Adolf befolgte in seiner Regierungszeit, 1950–1973, strikt die Regeln, die für die konstitutionelle Monarchie herangereift waren. Durch seine persönlichen Eigenschaften vervollständigte er die Entwicklung und trug wesentlich dazu bei, einen neuen Typ des Königreichs zu schaffen – das demokratische. Während fast der ganzen Regierungszeit Gustav VI. Adolfs wurde an einem neuen Grundgesetz gearbeitet, das 1975 die Regierungsform von 1809 ersetzte. Niemand dürfte in der Zeit, in der diese Arbeit durchgeführt wurde, mehr für die Erhaltung der Monarchie in Schweden bedeutet haben als Gustav VI. Adolf.
Mehrere Faktoren trugen dazu bei, dass er – trotz anfänglich starker Forderungen nach einer Republik – die öffentliche Meinung praktisch einmütig für die Bewahrung der Monarchie gewinnen konnte. Der wichtigste unter ihnen waren seine eigenen persönlichen Eigenschaften. Ein anderer Faktor, der in diesem Zusammenhang ohne Zweifel eine große Rolle spielte, waren die weitreichenden Kenntnisse Gustav VI. Adolfs und sein Interesse für Gebiete weit außerhalb seines eigentlichen »Berufes«. Als Archäologe besaß er einen geachteten Namen. Ein weiterer Faktor, der zu seiner Popularität beitrug, war sein einfaches, natürliches Auftreten. Für seine eigene Person vermied er bewusst Zeremonien und Prachtentfaltung.[1]
Kronprinzessin Margaret starb am 1. Mai 1920 an den Folgen einer Blutvergiftung, die sie sich nach der Operation einer verschleppten Mittelohrentzündung (Mastoiditis) zuzog. Die erst 38-Jährige war zu diesem Zeitpunkt im achten Monat schwanger und wurde auf dem Königlichen Friedhof Haga bestattet. Sie hatte vorher testamentarisch verfügt, dass sie in keiner Kirche begraben werden wolle.
Am 3. November 1923 heiratete der verwitwete Kronprinz Gustav Adolf in der Kapelle des St James’s Palace in London die 34-jährige Lady Louise Mountbatten (1889–1965), zweite Tochter von Ludwig Alexander Mountbatten, Marquess of Milford Haven und der Prinzessin Viktoria von Hessen-Darmstadt. Zeitweilig war umstritten, ob Louise nach den schwedischen Thronfolgeregeln standesgemäß war, da ihr Vater seinen deutschen Prinzentitel aufgegeben hatte. Die britische Regierung stellte jedoch klar, dass sie ein Mitglied des britischen Königshauses war. Damit konnte der Kronprinz Louise heiraten, ohne seinen Thronanspruch zu verlieren.[3][4] Nach einer Totgeburt im Jahre 1925 blieb die Ehe kinderlos.
Im Januar 1947 musste Gustav VI. einen weiteren Schicksalsschlag verkraften, als sein Sohn, der Erbprinz Gustav Adolf, bei dem Flugzeugunglück von Kastrup ums Leben kam.
Seine Frau Königin Louise starb am 7. März 1965 nach einer Not-Operation im St. Görans-Krankenhaus in Stockholm und wurde auf dem Friedhof Haga bestattet.
König Gustav VI. Adolf wurde ebenfalls auf dem Friedhof Haga begraben. Er ist der erste König Schwedens seit dem 17. Jahrhundert, der nicht in der Riddarholmskyrka ruht.
Vorfahren
Ahnentafel Gustav VI. Adolf, König von Schweden (1950–1973)
↑Ludwig Schubert, Rolf Seelmann-Eggebert: Europas Königshäuser. Verlagsgesellschaft, Köln 1991; Ina Leistner-Winkler: Die großen Dynastien. Karl Müller Verlag, Erlangen 1996, ISBN 3-86070-561-X.
↑Archäologischer Anzeiger 1926, Jahresbericht S. I.
↑Louise, Drottning. In: Svenskt biografiskt lexikon. Riksarkivet (abgerufen am 16. Dezember 2018).
↑Herman Lindqvist: Bernadotte – För Sverige hela tiden. Albert Bonniers Förlag, Stockholm 2018, S. 317–318.