Gärtitz liegt im Mittelsächsischen Hügelland, in der fruchtbaren Döbelner Pflege am Gärtitzer Bach, ungefähr in der Mitte des Dreiecks zwischen den sächsischen Metropolen Chemnitz, Dresden und Leipzig. Die Umgebung ist geprägt durch die umliegende hügelige Landschaft. Das Stadtzentrum Döbelns ist etwa 3,5 km entfernt.
Nachbarorte
Gärtitz grenzt an die Kernstadt Döbeln, zwei Ortsteile von Döbeln sowie fünf Ortsteile der Gemeinde Großweitzschen.
Bei archäologischen Ausgrabungen im Zuge von Straßenbaumaßnahmen wurden in den Jahren 2008 und 2009 spätneolithische Hausgrundrisse ergraben, die zur Kugelamphorenkultur (um 3000 v. Chr.) gehören und für das westliche Verbreitungsgebiet dieses neolithischen Kulturkreises in Sachsen von herausragender Bedeutung sind.[1]
Der Rundweiler Gärtitz wurde 1292 erstmals in einer Urkunde indirekt durch einen Johannes de Jertitz erwähnt. Der Name geht auf einen altsorbischen Personennamen zurück und bedeutet Siedlung eines Jerota oder Jarota.[2] Die Geschichte von Gärtitz ist eng mit dem Herrensitz verbunden, der bereits 1292 in einer Urkunde Erwähnung fand. Der Rittersitz gehörte der sächsischen Adelsfamilie Marschall von Mockritz, bevor es 1469 in den Besitz des meißnischenAdelsgeschlechts von Polentz kam. Fritzsche von Polentz ging 1478 als Amtmann zu Döbeln in die Geschichte ein. Im Besitz des Adelsgeschlechts von Polentz verblieb es bis zur Auflösung und Aufteilung des Ritterguts im Jahr 1929.[3] Zur Grundherrschaft des ab 1551 erwähnten Ritterguts Gärtitz gehörten das VorwerkPommlitz und die Gutsdörfer Großbauchlitz, Zschepplitz und Niederranschütz.
Durch die Eingemeindung nach Döbeln erhielt der Bahnhof Gärtitz am 17. Mai 1953 die Bezeichnung Döbeln-Gärtitz.[8] Nach der Einstellung des Schienenverkehrs auf dem Abschnitt Mügeln–Döbeln der Schmalspurbahn Oschatz–Mügeln–Döbeln am 14. Dezember 1964 verlor der Bahnhof an Bedeutung. Mit der Einstellung des Schienenverkehrs auf dem Abschnitt Lommatzsch–Döbeln der Schmalspurbahn Wilsdruff–Gärtitz am 31. Mai 1969 wurde der Bahnhof Döbeln-Gärtitz aufgelassen. Dadurch verlor Gärtitz seinen direkten Bahnanschluss.
Als Stadtteil von Döbeln gehörte Gärtitz seit 1990 zum sächsischen Landkreis Döbeln, der im Jahr 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging.