Hillfort ist die auf den Britischen Inseln gebräuchliche Bezeichnung für Wallburgen. Hillforts sind umwallte Areale, die auf Hügeln (hills) liegen. Sie können in etwa runde, zumeist aber unregelmäßige, der Geomorphologie angepasste (dann Coniour Fort genannte) Wall- und Grabenanlagen sein. Halbrunde, an Geländestufen oder auf Vorgebirgen platzierte Anlagen werden in der Regel Promontory Forts bzw. Coastal Hillforts genannt. Die Anlagen kommen hauptsächlich auf den Britischen Inseln vor.
Hillforts sind eine spätbronze- und eisenzeitliche Erscheinung des Jahrtausends vor der Zeitenwende und schon aufgrund ihrer Lage von den viel älteren Causewayed enclusores und den ebenfalls mit Gräben oder Wällen versehenen Henges und Raths oder den steingefassten Duns (Ringfort) zu trennen. Viele sind klein und mehr als 50 Prozent bedecken eine Fläche von weniger als 1,25 ha.
Die Anlagen können sowohl auf Hügeln wie auch auf Spornen und an Abbruchkanten liegen. An der Küste beziehen sie als Promontory Forts geomorphe Strukturen in ihren Plan ein. Merkmal britischer Anlagen sind oft zwei oder mehr konzentrische Erdwälle. Jeder Erdwall umfasst üblicherweise einen Graben, wobei einige Hillforts allein aus Wällen bestehen. Die meisten der großen mehrfach umwallten Hillforts haben zwei Zugänge, obwohl es auch Beispiele mit einem oder mehr Zugängen gibt. In einigen Gebieten kommen parallel, oder ausschließlich steinerne Umwallungen vor. Vor allem in Nordwestwales gibt es Hillforts mit steinernen Umwallungen, die mitunter mit Felsaufschlüssen kombiniert wurden. Die Mehrheit der ausgegrabenen Hillforts lieferte Belege für handwerkliche Tätigkeiten in ovalen oder runden Häusern, in denen eine Vielzahl von Materialien gefunden wurden. Eine Anzahl zeigt Gebäude, die als Tempel fungiert zu haben scheinen. Eisen- oder bronzezeitliche Schmelzöfen wurden ebenfalls gefunden. Einige große Hillforts stellen proto-urbanen Siedlungen dar. Frühere Interpretationen betonen den defensiven Charakter und deuten ihre Konstruktion als Reaktion auf zunehmende Auseinandersetzungen. In den letzten Jahren hat sich dies verändert und große Hillforts (wie das Brown Caterthun mit neun Toren) werden eher als Manifestationen der Macht zwischen konkurrierenden Eliten oder als Handelszentren angesehen. Einige wurden noch während der römischen Besatzungszeit genutzt.
Viele Hillforts sind von der Ebene aus deutlich erkennbar, andere sind verschliffen und zeigen sich nur auf Luftbildern. Maiden Castle in Somerset liegt südlich von Dorchester und ist das größte und bekannteste Hillfort Englands, es bedeckt eine Fläche von 47 Acres. Die größte Konzentration dieses Anlagentyps (etwa 50 in England) liegt in den Grafschaften Dorset, Hampshire und Wiltshire.
Barry Raftery (1944–2010) untersuchte 40 einfach und mehrfach umwallte Anlagen auf der Insel (bekannt sind etwa 80) und teilte die Anlagen in drei Klassen ein:
Class 1: Einfach umwallte Anlagen aus Erde oder Stein mit oder ohne Graben.
Class 2: Anlagen mit großräumiger mehrfacher Umwallung auf Hügeln oder Klippen.
Es ist möglich, dass manche Hillforts als Versammlungsplätze fungierten, wie es für Teltown, den Hill of Ward in County Meath und besonders für den Uisnech im Co. Westmeath postuliert wird. Mit einigen der Plätze sind mythologische Personen und Ereignisse verknüpft.
In der Ebene gelegene Anlagen aus Erdwällen werden als Raths bezeichnet, steinerne Ringanlagen auch als Caher, Cathair, Cahsel oder Dun.
Literatur
James Dyer: Hillforts of England and Wales. Aylesbury, Shire Publications 1999, ISBN 0-7478-0180-0.
James Forde-Johnston: Hillforts of the Iron Age in England and Wales: A Survey of the Surface Evidence. Liverpool University Press, Liverpool 1976
Seán P. Ó Ríardáin: Antiquities of the Irish countryside. Ruaidhrí de Valera (Hrsg.) 1979, S. 44 ff.
Michael Senior: Hillforts of Northern Wales Llanrwst, Gwasg Carreg Gwalch 2005. ISBN 978-0-86381-959-9