Am 1. Mai 1756 wurde in Jouy-en-Josas der erste Vertrag von Versailles auf dem Schloss des französischen Außenministers Antoine Louis Rouillé (1689–1761) unterzeichnet. Das Gebäude wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissen und durch einen Schlossneubau ersetzt.[1]
Christophe-Philippe Oberkampf, der 1790 zum Bürgermeister gewählt wurde, betrieb in Jouy-en-Josas bis 1844 seine berühmte Baumwollspinnerei und Tuchmanufaktur. Bis heute ist in Frankreich Toile-de-Jouy (Jouystoff) ein Synonym für hochwertig bedruckten Baumwollstoff.
Ebenfalls in der Gemeinde befindet sich einer der größten Standorte des nationalen Forschungsinstitutes für AgronomieINRA, das auf einem mehrere Hektar großen Gelände am Stadtrand liegt.
Sehenswert ist die Pfarrkirche Saint-Martin und das Grab von Christophe-Philippe Oberkampf. Auf dem Gemeindefriedhof liegt Léon Blum begraben. Auch der Maler Georges Paul Leroux wurde in Jouy-en-Josas begraben. Das “Musée de la Toile de Jouy” zeigt, seit 1977, verschiedene bedruckte Jouystoffe und die Werkzeuge die zu deren Herstellung nötig waren.[3]
Musée de la Toile de Jouy
Monument aux morts
Rue Oberkampf
Büste von Christophe-Philippe Oberkampf
Château de Vilvert
Persönlichkeiten
Der französische Schriftsteller Victor Hugo mietete 1834 ein kleines Haus im Ortsteil Le Metz, um dort seine Beziehung zu seiner Muse, der französischen Schauspielerin Juliette Drouet ausleben zu können.
Der frühere französische Premierminister Léon Blum lebte und starb in der Stadt. Er wurde in Jouy-en-Josas begraben.
Jeanne Blum, Erzieherin, Schulgründerin und letzte Ehefrau von Léon Blum, lebte und starb ebenfalls in Jouy-en-Josas und wurde dort auch begraben.
Der Tuchfabrikant Christophe-Philippe Oberkampf war einer der berühmtesten Fabrikanten des Toile-de-Jouy. Oberkampf hatte eine Tuchfabrik in Jouy-en-Josas. Er starb 1815 in Jouy-en-Josas und wurde auch dort begraben.
François Certain de Canrobert, Marschall von Frankreich, errichtete das Château de l'Églantine, das heute das Musée de la toile de Jouy beherbergt.
Der französische Sänger Christophe schrieb den Text zur berühmten Chanson Aline im Cafe Le Robin des Bois gegenüber dem Bahnhof.
Die Rockband Velvet Underground vereinigte sich am 15. Juni 1990 bei einer Andy-Warhol-Ausstellung in Jouy-en-Josas spontan, für kurze Zeit, für einen Auftritt wieder.
Seit 1971 verbindet Jouy-en-Josas eine Partnerschaft mit Meckesheim in Deutschland sowie mit Bothwell in Schottland. Dazu ist sie noch Partnergemeinde der Stadt Foumban in Kamerun.
Literatur
Le Patrimoine des Communes des Yvelines. Flohic Editions, Band 2, Paris 2000, ISBN 2-84234-070-1, S. 956–960.
↑Lucien Louis Joseph Gallois: Régions naturelles et noms de pays; étude sur la région parisienne. Paris A. Colin, 1908 (archive.org [abgerufen am 3. August 2022]).