Nach dem Krieg heiratete er Käthe Pitscheider aus Gries bei Bozen und blieb in Südtirol. Er wurde Schriftleiter der Bozner Nachrichten und gab von 1922 bis 1967 den Bozner Hauskalender (heute: Südtiroler Hauskalender) heraus. Er wurde Mittelpunkt eines Kreises, zu dem Friedrich Teßmann, Karl von Hepperger und Josef Blaas zählten. Er leitete auch den Kulturteil der Dolomiten und des "Volksboten", war Theater- und Kunstkritiker und publizierte zahlreiche Beiträge im Schlern.
Während des Zweiten Weltkriegs wirkte Hoeniger an der Südtiroler Kulturkommission des SS-Ahnenerbes in der Arbeitsgruppe "Germanische Weltanschauung und Sinnbilder" mit.[1] Ebenso publizierte er 1943/45 im nationalsozialistischenBozner Tagblatt.[2] Für das NS-Volkshilfswerk in Südtirol gestaltete er 1943 die Broschüre Deutsche Weihnachten, in der er den Weihnachtsbaum zum „Sinnbild der immerwährenden Sippen- und Volksverbundenheit“ erhob.[3]
Mit seinem GedichtDie acht Bozner Seligkeiten[4] schuf Hoeniger eine populär gewordene Beschreibung des Altbozner patrizischenBürgersinns;[5] der Text gilt als Ausdruck eines „besitzstandswahrenden, tendenziell sozialkonservativen, aber auch von gezähmtem Liberalismus durchwirkten Bürgergeist[s]“.[6]
Wegen der Bombardierung Bozens im Krieg verlegte Hoeniger seinen Wohnsitz nach Obermais, wo er bis zu seinem Tode blieb.
Südtiroler Volksleben. In 170 Gemälden und Zeichnungen von Albert Stolz (1875–1947). Ein Heimatbuch. Tyrolia, Innsbruck 1951.
Ein Häuserverzeichnis der Bozner Altstadt von 1497 (= Schlern-Schriften. Band 92). Wagner, Innsbruck 1951. Auch als: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Band 31, ebd. 1951, S. 309–356 (zobodat.at [PDF]).
↑Armin Mutschlechner: „Blut ist nicht Wasser“: Option, Krieg und vergessene NS-Opfer aus Südtirol. Aus dem Tagebuch des Jakob Stubenruß.Edition Raetia, Bozen 2022. ISBN 978-88-7283-847-1, S. 218 (mit Abb.).
↑Karl Theodor Hoeniger: Die acht Bozner Seligkeiten (Gedicht). In: MerianSüdtirol. Hamburg: Hoffmann und Campe Jg./Nr. 10, 1957, S. 26.
↑Hannes Obermair: Die bürgerliche Kunstsammlung – kleine Geschichte eines Bozner Stadthauses und seiner moralischen Ökonomie. In: Leander Moroder, Hannes Obermair, Patrick Rina (Hrsg.): Lektüren und Relektüren – Leggere, riflettere e rileggere – Nrescides letereres y letures critiches. Studia Prof. Ulrike Kindl septuagenariae die XVI mensis Oct. anni MMXXI dicata.Istitut Ladin Micurá de Rü, San Martin de Tor 2021. ISBN 978-88-8171-141-3, S. 369–380, hier S. 371.