Eine Besonderheit sind die Weiler Binnrot und Waldenhofen, weil sie keine räumliche Verbindung mit dem Gemeindegebiet von Kirchdorf haben und damit Exklaven auf den Gemeindegebieten von Berkheim und Erolzheim sind.
Die Industrialisierung begann bereits in den 1920er Jahren mit dem Bau des Illerkraftwerkes. Den Durchbruch brachte dann die Errichtung des Liebherr-Werkes 1949. Mit diesem Bau wurde der Ort zu einem der bedeutendsten Industriestandorte im Landkreis Biberach.
Religionen
In Kirchdorf und in Oberopfingen gibt es je eine römisch-katholische Kirchengemeinde. Beide Gemeinden gehören zur Seelsorgeeinheit Illertal des Dekanats Biberach.
Der 15-köpfige Gemeinderat ist die Vertretung der Bürger und stellt mit seinen Entscheidungen die Weichen für die Entwicklung der Gemeinde. Vorsitzender des Gemeinderats ist der Bürgermeister.[4]
Bürgermeister
Bürgermeister der Gemeinde Kirchdorf an der Iller ist seit 1995 der parteilose Rainer Langenbacher. Zuletzt wurde er bei der Bürgermeisterwahl im Juli 2019 mit 96,4 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.[5]
Wappen
Wappen der Gemeinde Kirchdorf an der Iller
Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorne in Gold (Gelb) zwei schräg gekreuzte, brennende rote Kerzen, hinten in Rot eine dreilatzige goldene (gelbe) Fahne an drei goldenen (gelben) Trageringen.“[6]
Wappenbegründung: Spätestens um 1955 zeigten die nicht heraldisch aufgefassten Siegelbilder der Gemeinde und des Pfarramts eine Kirche, letzteres darüber hinaus noch die zwei schräg gekreuzten Kerzen als das Attribut des Patrons St. Blasius. In dem vom Innenministerium am 9. Oktober 1956 samt der Flagge verliehenen Wappen bezieht sich das Attribut des Kirchenheiligen auf die im Gemeindenamen angesprochene alte Pfarrkirche. In der hinteren Schildhälfte erinnert die dreilatzige Fahne als Wappenfigur der Pfalzgrafen von Tübingen an deren zeitweilige Oberhoheit über das Dorf.
Das Freizeit- und Sportanlagenangebot Kirchdorfs ist vielfältig. Die größte Sportanlage ist das 1972 erbaute Dr.-Hans-Liebherr-Stadion mit 600 Sitzplätzen. Daneben gibt es Tennis- und Fußballplätze, ein großes beheiztes Freibad mit doppeltem Sprungturm und einer Wasserrutsche, einen Hartplatz mit Basketballkörben, einen Bürgerpark mit Skater-Anlage, Schachfeld und dem von Gerold Jäggle geschaffenen, über 4 Meter hohen Dr.-Hans-Liebherr-Brunnen. In Oberopfingen befindet sich ein Badesee.
Sportvereine
Kirchdorf hat über 30 Vereine. Der größte ist der Sportverein Kirchdorf, welcher die Abteilungen Fußball, Gymnastik, Radsport, Leichtathletik, Tennis und Tischtennis hat. Der 1929 gegründete Verein zählt 1100 Mitglieder.
Wirtschaft und Infrastruktur
Neues Mitarbeiterparkhaus Liebherr-Hydraulikbagger neben dem Dr. Hans-Liebherr-Stadion (2014)
In Kirchdorf an der Iller wurde 1949 das Unternehmen Liebherr gegründet. Hans Liebherr baute hier sein erstes Produkt, einen Turmdrehkran, der mobil, leicht abbau- und wieder montierbar war. Die typisch gelben Krane der Marke Liebherr sind bis heute auf vielen Baustellen der Welt zu finden.
Die Liebherr-Hydraulikbagger GmbH in Kirchdorf mit etwa 1850 Arbeitsplätzen ist der größte Arbeitgeber in der nahen Umgebung. Hier entwickelte Hans Liebherr 1949 den ersten Turmdrehkran TK 10. Alle neuen Produkte seit dem Turmdrehkran TK 10, außer die Sparte Luftfahrttechnik wurden zunächst in Kirchdorf entwickelt und produziert.
Die Liebherr-Components Kirchdorf GmbH mit etwa 470 Arbeitsplätzen produziert am Standort Oberopfingen Hydraulikzylinder, Gaszylinder und Dämpfer.
Ebenfalls am Standort Oberopfingen betreibt die Liebherr-Logistics GmbH seit 2015 ein Logistikzentrum für die weltweite Ersatzteilversorgung von Baumaschinen der Produktsparte Erdbewegungen.[7]
Bildungseinrichtungen
Kirchdorf verfügt mit der Michael-von-Jung-Schule über eine Grund- und Gemeinschaftsschule. Außerdem gibt es in Kirchdorf und Oberopfingen je einen Kindergarten.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.545.