Die Klosteranlage liegt in Ląd rund neun Kilometer südlich des Orts Słupca am rechten Wartheufer.
Geschichte
Kloster Ląd wurde im Jahr 1175 durch Herzog Miezko gestiftet und als drittes Tochterkloster von Altenberg im Bergischen Land aus der Filiation der PrimarabteiMorimond besiedelt, und zwar nach neueren Forschungen erst 1175 oder 1186 (die angebliche Gründung bereits im Jahr 1145 soll auf einer Fälschung der Stiftungsurkunde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts beruhen). Es war ein sog. „kölnisches Kloster“ (s. Kloster Wągrowiec – Wongrowitz, Kloster Obra). Bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde Kloster Ląd nur mit Kölner Mönchen besetzt. Diese verließen das Kloster im Jahr 1553, anschließend begann die „polnische“ Periode. 1796 wurde der größte Teil des Grundbesitzes durch das Königreich Preußen eingezogen. Das Kloster wurde 1819 aufgehoben. 1850 bis 1864 wurde das Kloster von Kapuzinern genutzt, seit 1921 nutzen es die Salesianer Don Boscos.
Bauten und Anlage
Die Klausur befindet sich rechts von der Kirche. Nach einem Holzbau um 1191 erfolgte ein Neubau nach 1350. Der kreuzrippengewölbte Kapitelsaal ist noch erhalten. Süd- und Westflügel stammen hauptsächlich aus dem. 16. Jahrhundert. Die Kirche wurde 1721 bis 1736 errichtet, sie ist mit ihrer Barockausstattung erhalten. Fresken in einer Kapelle des Ostflügels sind aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Literatur
Franz Winter: Die Cistercienser des nordöstlichen Deutschlands. Ein Beitrag zur Kirchen- und Culturgeschichte des deutschen Mittelalters. Band 2: Vom Auftreten der Bettelorden bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. Gotha 1871, S. 383–387.
Schneider, Ambrosius: Lexikale Übersicht der Männerklöster der Cistercienser im deutschen Sprach- und Kulturraum, in: Schneider, Ambrosius; Wienand, Adam; Bickel, Wolfgang; Coester, Ernst (Hrsg.): Die Cistercienser, Geschichte – Geist – Kunst, 3. Aufl., Wienand Verlag Köln 1986, S. 672, ISBN 3-87909-132-3;
Schneider, Ambrosius: Kolonisation und Mission im Osten, in: Schneider, Ambrosius; Wienand, Adam; Bickel, Wolfgang; Coester, Ernst (Hrsg.): Die Cistercienser, Geschichte – Geist – Kunst, 3. Aufl., Wienand Verlag Köln 1986, 70 (mit Regesten), ISBN 3-87909-132-3;
Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bd. 2 Nordostdeutschland, Verlag Georg Wasmuth AG Berlin 1922, S. 260 f, 519;
Faryna-Paszkiewicz, Hanna/Omilanowska, Małgorzata/Pasieczny, Robert: Atlas zabytków architektury w Polsce, Wydawnictwo Naukowe PWN Warszawa 2001, S. 222, ISBN 83-01-13478-X;
Vogts: Die Bauten der Kölner Klöster in Polen, JBKölnGV 3, 1916, 88–94;
Orthen, Norbert: Die „Altenberger“ Klöster in Polen: Lekno/Wagrowiec, Lond, Obra, ein Reisebericht, o. J. (1998),
Jarosz, Dariusz: Die Zisterzienserklöster der Altenberger Linie: Lekno, Lond, Obra, in: Knefelkamp, Ulrich, Reddig, Wolfgang F.: Klöster und Landschaften, Zisterzienser westlich und östlich der Oder, 2. Aufl. scripvaz Verlag Frankfurt/O. 1999, S. 177–185, ISBN 3-931278-19-0, m. LitVerz;
Domasłowski: Kościól i klasztor w Lądzie, 1981;
Warczewski: Fundacija i pierwone uposażenie klasztora cystersów w Lądzie nad Wartą, 1991;
Nowiński: Nagrobek opata-mecenasa Mikołaja Antoniego Łukomskiego w pocysterskim kościele w Lądzie nad Wartą, „Biuletyn Historii Sztuki“ 2008 nr 3/4
Nowiński: Relikwie Undecim Millium Virginum w pocysterskim kościele w Lądzie nad Wartą i dedykowany im ołtarz-relikwiarz Św. Urszuli, „Seminare“ 2010, t. 28, s. 253–272.
Nowiński: Gardens of the former Cistertin Abbey of the Virgin Mary and Saint Nicholas in Ląd, „Architectus“ 3(35) 2013