1841 wurden in der Region ergiebige Kohlevorkommen entdeckt und Lens sowie Douai, Liévin u. a. entwickelten sich zu einer Art französischem Ruhrgebiet. Das Bergwerk Lens gehörte zu den förderstärksten der Region und wurde erst 1990 geschlossen. Zur Verschiffung der Kohle des Bergwerks Lievin wurde der Canal de Lens erbaut, der zum Teil heute noch existiert.
Der Aufbau in der Nachkriegszeit wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen, als die Stadt 1940 erneut von deutschen Truppen besetzt und 1944 von anglo-amerikanischen Bombern heftig bombardiert wurde.
In der Nachkriegszeit erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung, auf den jedoch hohe Arbeitslosigkeit und zunehmende Abwanderung folgten, nachdem 1986 die letzte Zeche geschlossen worden war.[1]
Bekannt wurde Lens auch durch Randale während der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich. Am 21. Juni 1998 kam es im Rahmen des Spiels Deutschland gegen Jugoslawien in Lens zu Straßenschlachten zwischen Hooligans und der Polizei. Der Gendarm Daniel Nivel erlitt damals schwerste Kopfverletzungen, fiel sechs Wochen ins Koma und ist seitdem schwerbehindert. Die Bilder der Prügelszene gingen um die Welt.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2011
2020
Einwohner
42.590
41.874
40.199
38.244
35.017
36.206
34.190
32.458
Quellen: Cassini und INSEE
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museum
In Lens wurde am 4. Dezember 2012[2] das 14.000 m² große Museum Louvre-Lens als Zweigstelle des Pariser Louvre durch den französischen Staatspräsidenten François Hollande eröffnet.[3] Kulturminister Frédéric Mitterrand hatte dafür am 4. Dezember 2009 den Grundstein gelegt.[4] Man erwartet dort bis zu 550.000 Besucher pro Jahr.[5]
Bei Lens liegen auf einem britischen Soldatenfriedhof über 2000 Tote des Ersten Weltkriegs.[7]
Verkehr
Paris ist mit dem TGV in 70 Minuten zu erreichen. Über die Autobahn A 1 und die Autobahn A 211 ist Lens an Paris und Lille angebunden.
Wirtschaft
In Lens werden schon seit 1986 solare Dünnschichtmodule hergestellt. Die Firma Free Energy Europe hat dieses Standardprogramm im Laufe der Jahre erweitert und stellt nun auch Solarlampen und solare LCD-Fernsehgeräte her.
Olaf Tarmas: Auf Halde. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 4. Mai 2021; abgerufen am 17. August 2024 (Reportage über Lens-Besuch, mit Fotos von Enno Kapitza).
Einzelnachweise
↑Stefan Simons: Ein Louvre für die Hinterwäldler. In: Der Spiegel. 20. November 2012 (spiegel.de), abgerufen am 20. November 2012.