Der Gutsort Lichtenhain[2] (nach 1410 Lichtainen, nach 1820 Lichteinen, nach 1908 Adlig Lichteinen, 1928 bis 1931 Lichteinen bei Osterode) wurde 1329 gegründet.[3] Bei der Schlacht von Tannenberg (1410) erlitt er schweren Schaden, wie man urkundlich vermerkte. Um 1800 war das Gut Lichteinen im Besitz des Amtsrats F. Weißermel. Zum Ende des 19. Jahrhunderts gehörte es wohl bis 1945 der Familie Rose mit Karl Rose als letztem Besitzer.
Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Adlig Lichteinen in die benachbarte LandgemeindeFreiwalde (polnisch Wólka Lichtajńska) eingegliedert, die zeitgleich in „Lichteinen bei Osterode“ umbenannt wurde[4] und nach 1931 „Lichteinen“ (ohne Namenszusatz) hieß. Lichteinen verzeichnete 1933 mit dem Ortsteil Freiwalde 196 Einwohner, 1939 waren es 191.[6] Im Jahre 1939 gab es 43 Haushalte in der Gemeinde.
Das ehemalige Gutshaus Lichteinen liegt über dem See und ist von einem Landschaftspark umgeben.[3] In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Haus errichtet und nach 1945 – leider nicht mehr originalgetreu – umgebaut. Die einstige Gutskapelle aus roten Ziegeln liegt östlich auf einer Anhöhe.
Heute befindet sich in dem Herrenhaus eine Verkaufsniederlassung für landwirtschaftliche Maschinen mit umfangreichen Service-Angeboten.
Lichtajny ist über die Straße 1234N, die von Ostróda über Szczepankowo(Steffenswalde) bis nach Tułodziad(Taulensee) führt, zu erreichen. Eine Anbindung an den Bahnverkehr besteht nicht. Außerdem endet eine von Smykówko(Schmückwalde) und Brzydowo(Seubersdorf) kommende Nebenstraße in Lichtajny.
Noch bis 1945 verlief am westlichen Ortsrand die von Elbing (polnisch Elbląg) kommende Bahnstrecke Osterode–Hohenstein mit dem nächsten Haltepunkt in Kraplau. Sie wurde in Kriegsfolge geschlossen.
↑Michael Rademacher: Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Osterode in Ostpreußen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
↑Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 499