Erstmals erwähnt wurde der große Gutsort – und auch das Kirchdorf „Smickinwalde“ im Jahre 1332 und hieß nach 1332 „Schmigwalde“, nach 1785 „Groß Schmigwalde“ und nach 1820 „Groß Schmückwalde“.[2] Ursprünglich handelte es sich bei dem Gut um eine Domäne, die später in einen Gutsbetrieb umgewandelt wurde.[3]
Am 30. September 1928 schlossen sich die Gutsbezirke Groß Schmückwalde, Klein Schmückwalde (polnisch Smykówko), Nasteiken (Nastajki) und Rheinsgut (Ryńskie) zur neuen Landgemeinde Schmückwalde zusammen. Die Zahl der Einwohner der so formierten Gemeinde belief sich 1933 auf 653 und 1939 auf 613.[6] Letztere lebten in 120 Haushalten. 554 von ihnen waren in der Land- und Forstwirtschaft tätig, 16 in Industrie und Handwerk und fünf in Handel und Verkehr.
Als im Jahre 1945 in Kriegsfolge das gesamte südliche Ostpreußen an Polen überstellt wurde, erhielt (Groß) Schmückwalde die polnische Namensform „Szmykwałd“, die 1992 in „Smykowo“ umgeändert wurde. Heute ist der Ort mit dem Sitz eines Schulzenamts[7] (polnisch Sołectwo) ein Teil der Landgemeinde Ostróda(Osterode i. Ostpr.) im Powiat Ostródzki (Kreis Osterode in Ostpreußen), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren mit Sitz in Olsztyn(Allenstein) zugehörig.
Amtsbezirk Groß Schmückwalde (1874–1945)
Zum Amtsbezirk Groß Schmückwalde gehörten bei seiner Errichtung drei Kommunen. Am Ende war es nur noch eine.[4]
Deutscher Name
Polnischer Name
Anmerkungen
Groß Schmückwalde
Smykowo
Ab 30. September 1928: Landgemeinde „Schmückwalde“
Am 1. Januar bildete lediglich noch die Landgemeinde Schmückwalde den Amtsbezirk Groß Schmückwalde.
Kirche
Kirchengebäude
Es gab in Groß Schmückwalde bereits 1351 eine Kirche.[8] Im Jahre 1577 wurde sie als baufällig bezeichnet, und so entschloss man sich nach 1584 zu einem Neubau. Dieser war 1618 abgeschlossen, zunächst noch ohne Turm. 1853 wurde die Kirche aufgrund ihres schlechten baulichen Zustandes geschlossen, und es erfolgte von 1872 bis 1875 ein Neubau.[9] Es entstand ein unverputzter Ziegelbau mit Apsis und einem schlanken vorgesetzten Turm. Der hohe schmucklose Innenraum war gewölbt, und die seitlichen Emporen reichten bis an die Ostseite heran. Die Kirche existiert heute nicht mehr.[8]
Kirchengemeinde
Die Gründung der Kirche in Groß Schmückwalde erfolgte in vorreformatorischer Zeit. Mit der Reformation übernahm sie das evangelische Bekenntnis.
In den Jahren 1933 bis 1937 amtierte Otto Glüer als Pfarrer an den Kirchen Groß Schmückwalde und Peterswalde.[8] Geboren im Jahre 1904 in Gergehnen (polnisch Girgajny), Kreis Mohrungen, studierte er an verschiedenen Orten Theologie unnd wurde 1931 ordiniert. Als Mitglied der Bekennenden Kirche stand er in Opposition zum Nationalsozialismus. Als einziger Geistlicher aus der Kirchenprovinz Ostpreußen nahm er an der Barmer Bekenntnissynode 1934 teil.[13] Im gleichen Jahr wurde er eines Vergehens wegen zu acht Monaten Gefängnis verurteilt.[8] Danach wurde er von der Kirchenleitung zum Verlassen der Pfarrstelle in Groß Schmückwalde-Peterswalde aufgefordert, doch eine erfolgreiche Unterschriftsaktion von 1.900 Gemeindegliedern ließ ihn bleiben. Jedoch wurde Pfarrer Glüer am 24. Mai 1937 zusammen mit Hans Joachim Iwand wegen „staatsfeindlichen Verhaltens“ aus Ostpreußen ausgewiesen.[14] Glüer zog zu seinem Schwager in Drackenstedt.[3] In Naumburg an der Saale verstarb er im Jahre 1972. Sein Nachfolger in Groß Schmückwalde-Peterswalde wurde Pfarrer Johannes Decke-Cornill.
Eine Schule gab es in Groß Schmückwalde seit 1886. Sie wurde zunächst einklassig, später dann zweiklassig geführt.[3]
Verkehr
Straße
Symkowo liegt an der Kreisstraße (polnisch Droga powiatowa, DP) 1232N, die von Wirwajdy(Warweiden) über Kraplewo(Kraplau) nach Ostrowin(Osterwein) und weiter bis nach Wilkowo(Wilken) führt. Zum Nachbarort Rudno(Rauden) führt eine Landwegverbindung.
Schienen
Schmückwalde war von 1910 bis 1945 eine Bahnstation an der Bahnstrecke Bergfriede–Groß Tauersee (polnisch Samborowo–Turza Wielka). Die Strecke wurde 1945 in Kriegsfolge aufgegeben, als Stationsname war die polnische Namensform „Szmygwałd“ aber noch bis 1951 in Gebrauch.[15] Heute besteht keine Bahnanbindung mehr.
↑Michael Rademacher: Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Osterode in Ostpreußen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.