Lixheim liegt im historischen Lothringen, etwa neun Kilometer nordöstlich von Sarrebourg (Saarburg) auf einer Höhe zwischen 268 und 336 m über dem Meeresspiegel.
Auf dem Gemeindegebiet befand sich früher mit dem Kloster Lixheim ein Benediktinerkloster, das 1107 gegründet und 1550 aufgehoben wurde; auch die Überreste dieses Klosters wurden dann im Dreißigjährigen Krieg restlos zerstört.
Der Ort selbst wurde im Jahre 1608 von Georg Gustav von Pfalz-Veldenz als Zufluchtsort für Protestanten aus dem Herzogtum Lothringen gegründet. 1623 erwarb der katholische Herzog Heinrich II. von Lothringen Lixheim und die übrigen pfälzischen Besitzungen in der Region. Im Folgejahr übertrug er die Gebiete und das bereits 1583 gekaufte Pfalzburg sowie das Amt Einarzhausen an Henriette von Lothringen und ihren ersten Ehemann, Baron d’Ancerville, Louis de Guise, Graf von Boulay (* 14. Dezember 1588–1631), unehelicher Sohn des 1588 zu Blois ermordeten Kardinals de Guise. Nun änderten sich die Zeiten, da Heinrich II. es nicht duldete, dass Untertanen seines Herzogtums in der reformierten Religion verblieben. Für die Einwohner stellte sich daher die Frage: Exodus oder Bekehrung. Viele wählten den Exodus und wanderten nach Bischwiller aus, dem Asylland, das dem protestantischen Herzog von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld gehörte.[1]
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Am 12. Februar 1629 erhob Kaiser Ferdinand II. das Territorium zum reichsunmittelbaren Fürstentum Lixheim.
Lixheims wurde schachbrettartig angelegt. Der kleine Fluss Bruche wurde geteilt und nördlich sowie südlich um Lixheim herumgeführt und im Nordwesten gestaut. Dadurch ergab sich ein Wassergraben rings um die Stadtmauern, die zwei Tore aufwies. Der Fluss fließt heute wieder in seinem alten Bett, die Befestigungsanlagen existieren bis auf Reste von Wällen und Gräben nicht mehr. Die gesamte Anlage ist jedoch auf Satellitenbildern noch gut zu erkennen. Von der Bausubstanz aus der Gründungszeit innerhalb der ehemaligen Mauern ist noch relativ viel erhalten geblieben.
Hintergrund
Karl IV. von Lothringen wollte 1629 seiner Schwester Henriette den Titel einer Prinzessin verleihen und errichtete ein sogenanntes Prinzipat. Der Historiker Du Cange hat nachgewiesen, dass die Verwendung des Prinzentitels in alten öffentlichen Dokumenten nur Herr bedeutete und als Hauptherr zu verstehen ist, wie das lateinische Wort princeps, von dem er abgeleitet ist.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2007
2019
Einwohner
598
630
651
588
527
572
559
591
Sehenswürdigkeiten
gesamtes Ortsensemble, insbesondere Erker aus dem 17. Jahrhundert
Kirche St. Antoine aus dem 18. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert umgebaut
evangelische Kirche mit Nebengebäuden, die auf den Resten des ehemaligen Klosters Lixheim entstanden
↑histoire genealogique et heraldique des pairs de france
Ein Land oder eine Herrschaft, die traditionell mit dem Ehrentitel einer Prinzessin verbunden ist, ohne dass es sich um ein wirklich unabhängige Herrschaft handelte, abgerufen am 4. November 2022
Literatur
Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 161 (books.google.de).