Lyssaviren haben eine helikale Symmetrie, die Virionen haben eine zylindrische Gestalt. Dies steht im Gegensatz zu anderen Viren, die den Menschen befallen.
Lyssaviren haben eine längliche Gestalt, besitzen eine Virushülle mit so genannten „Spikes“ (Ausstülpungen). Unterhalb der Hülle ist eine Schicht aus Matrixprotein, welche den Kern des Viruspartikels (Virions) aus helikalem Ribonukleoprotein bedeckt.
Genotypen
Lyssaviren werden herkömmlich in insgesamt sieben Genotypen klassifiziert. Diese sieben Genotypen werden in zwei Phylogruppen unterteilt:
Phylogruppe 1
Genotyp 1: Rabiesvirus (RABV). Dieses Virus ist das klassische Tollwutvirus.
Die Gruppe 1 enthält die Genotypen 1, 4, 5, 6, und 7, während die Gruppe 2 die Genotypen 2 und 3 enthält. Ausgenommen Genotyp 2, sind bei allen anderen oben aufgezählten Genotypen Tollwutfälle beim Menschen beschrieben. Zur Analyse wurde das Glykoprotein G genommen, da dieses als Antigen relevant ist. Diese Erkenntnis erklärt auch, wieso Impfstoffe gegen das Rabiesvirus (Typ 1) nicht gegen Viren der Gruppe 2 wirksam sind.[3]
Vier weitere Genotypen wurden beschrieben, dies sind Aravan Virus (1991), Khujand virus (2001), West Caucasian bat lyssavirus (2002), und Irkut virus (2002).[4]
Taxonomie
Die Gattung Lyssavirus besteht nach ICTV mit Stand November 2018 taxonomisch aus den folgenden 16 Spezies:[5]
↑Badrane H, Bahloul C, Perrin P, Tordo N: Evidence of two Lyssavirus phylogroups with distinct pathogenicity and immunogenicity. In: J. Virol. 75. Jahrgang, Nr.7, April 2001, S.3268–76, doi:10.1128/JVI.75.7.3268-3276.2001, PMID 11238853, PMC 114120 (freier Volltext).
↑Kuzmin IV, Hughes GJ, Botvinkin AD, Orciari LA, Rupprecht CE: Phylogenetic relationships of Irkut and West Caucasian bat viruses within the Lyssavirus genus and suggested quantitative criteria based on the N gene sequence for lyssavirus genotype definition. In: Virus Res. 111. Jahrgang, Nr.1, Juli 2005, S.28–43, doi:10.1016/j.virusres.2005.03.008, PMID 15896400.