Margot Benary-Isbert (geboren als Margot Isbert 2. Dezember1889 in Saarbrücken; gestorben 27. Mai1979 in Santa Barbara (Kalifornien)) war eine deutsch-amerikanische Schriftstellerin. 1948 schrieb sie ihr erstes Buch, die Arche Noah. Viele ihrer Werke wurden von ihrer Familiengeschichte inspiriert.
Margot war die Tochter von Adolf Isbert (1858–1938) und die Cousine von Otto Albrecht Isbert (1901–1986). Ihre Mutter starb bereits 1896. Sie hatte zwei Geschwister. Sie wuchs in Frankfurt am Main auf und begann, ermutigt durch eine Lehrkraft, schon in ihrer Kindheit zu schreiben. Von 1910 bis 1917 arbeitete sie im Völkerkundemuseum in Frankfurt. Dort lernte sie ihren späteren Mann Wilhelm Benary kennen, den sie 1917 heiratete, sie haben eine Tochter. Das Paar siedelte nach Erfurt über, wo Margot Benary-Isbert zunächst Dänische Doggen, während des Zweiten Weltkrieges jedoch auch andere Tiere züchtete. In die Zeit zwischen den Weltkriegen fielen Aufenthalte an den Orten, an denen Wilhelm Benary arbeitete; unter anderem lebte die Familie zeitweise in Berlin. Margot Benary-Isbert floh vor der sowjetischen Besetzung Erfurts zu einer Freundin auf einen einsam gelegenen Hof in der Rhön. Von Hof und Bewohnern inspiriert schrieb Benary-Isbert 1948 Die Arche Noah und später den Ebereschenhof. 1952 wanderte sie mit ihrem Mann in die USA aus. 1957 nahm sie die amerikanische Staatsbürgerschaft an.[1]
Viele ihrer Bücher beschäftigen sich mit den Problemen, die die Kriegszeiten aufwarfen. Idyllischer geht es in dem Roman Annegret und Cara zu, der von der Freundschaft eines zunächst verträumten und etwas vereinsamten kleinen Mädchens mit der Dogge Cara erzählt. Die Kulisse bildet hier das von Ernst Benary gegründete Samengeschäft in Erfurt, in dem auch der Ehemann der Autorin zeitweise arbeitete, und speziell das Haus zur Kröte (heute: Brühlerstraße 40)[2] als Wohnsitz der dreiköpfigen Familie Benninger, die offenkundig dem Ehepaar Benary und seiner Tochter nachgebildet ist. Eine Nebenrolle spielte auch „Tante Igel“, das war der Spitzname von Annemarie Benary, der Schwester von Albert Benary, die ebenfalls in Erfurt lebte.
Mehrere ihrer Jugendbücher wurden von dem Illustrator Walter Rieck illustriert.
Werke
Die Arche Noah, 1948, englisch als The Ark, 1952, schwedisch als Arken
Der Ebereschenhof, 1949, englisch als Rowan Farm, 1954, schwedisch als Rönngården
Annegret und Cara, 1951, englisch als Blue Mystery, 1967
Mädchen für alles. Sieben Jahre Sekretärin im Völkerkundemuseum, 1952
Sternschnuppe im Schnee. Von Bergen und Sternen, Schiern und allerlei Getier, 1952
Heiligenwald, 1953, englisch als A Time to Love, 1962
Aufruhr in Vogelsang, 1953
The shooting star, 1954
Schloss an der Grenze, 1956, englisch als Castle on the Border, ebenfalls 1956, schwedisch als Slottet vid gränsen
Die Großmutter und ihr erster Enkel, Herder, Freiburg 1957
Ich komme, Larry, englisch als The Long Way Home, 1959
Gefährlicher Frühling, 1961
Die dunkelste Nacht, 1964
Unter dem Sichelmond, englisch als Under a Changing Moon, 1964
Das Abenteuer des Alterns, 1965
Ein heiterer Abend krönt den Tag, 1968
Oma und Opa sind die besten, 1968
These vintage years, 1968
Ich reise mit meinen Enkeln, 1971
Li Tai Pe – Das ewige Siegel. Eine Legende um den Dichter Li Tai Pe, 1972
Vom Glück der reifen Jahre, 1978
Im Hause meines Großvaters
Literatur
Benary-Isbert, Margot, in: Gudrun Wedel: Autobiographien von Frauen : ein Lexikon. Köln : Böhlau, 2010, S. 75ff.