Nach ihrem Abitur 1964 in Bad Segeberg studierte Jepsen Altphilologie und Evangelische Theologie in Tübingen, Kiel und Marburg. Sie machte ihr Erstes Theologisches Examen in Kiel 1970 und kam als Vikarin nach Lemsahl-Mellingstedt. 1972 machte sie ihr Zweites Theologisches Examen und kam danach als Gemeindepastorin nach Meldorf. 1977 wechselte sie auf die Pastorenstelle in Leck, wo sie bis 1990 blieb. 1991 wurde sie Pröpstin in Hamburg-Harburg. Am 4. April 1992 dann setzte sich Jepsen in der Bischofswahl zur Nachfolge Peter Krusches gegen Helge Adolphsen durch und wurde die weltweit erste lutherische Bischöfin. Am 30. August desselben Jahres wurde sie in ihr Amt eingeführt. 2002 wurde sie von der Synode für weitere zehn Jahre im Amt wiedergewählt. Durch die Strukturveränderungen der Nordelbischen Kirche erweiterte sich ihr Sprengel ab 1. Oktober 2008 zum Sprengel Hamburg-Lübeck erheblich. Am 16. Juli 2010 trat sie von ihrem Amt als Bischöfin mit Wirkung zum 1. September 2010 zurück.
Maria Jepsen sieht sich als feministische Theologin.[4] Sie gilt als ausgesprochen liberale Bischöfin, die sich während ihrer Amtszeit insbesondere dem Einsatz für die Gleichberechtigung Homosexueller, dem interreligiösen Dialog, der christlichen Ökumene, den Rechten von Migranten, Obdachlosen, Drogenabhängigen, Prostituierten und Menschen mit HIV/AIDS verpflichtet fühlte.[5]
Privatleben
Während der Vikariatszeit heiratete sie 1972 Peter Jepsen, der damals ebenfalls Vikar war. Mit ihm ging sie 1972 als Gemeindepastorin nach Meldorf.