Das Museum Arbeitswelt in Steyr setzt sich mit den Veränderungen der Lebens- und Arbeitswelt seit der Industrialisierung auseinander. Im Jahr 2019 wurde das Museum mit dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet.
Das Museum Arbeitswelt im Steyrer Wehrgraben befindet sich in revitalisierten Fabrikgebäuden aus der Mitte des 19. Jahrhunderts am Steyr-Fluss. Es wurde 1987 im Rahmen der oberösterreichischen Landesausstellung „Arbeit Mensch Maschine: Der Weg in die Industriegesellschaft“ eröffnet. Impulsgeber zur Idee eines Museums dieser Art waren die Ende der 1970er Jahre in England entstehenden Industriemuseen. Durch den Erfolg der ersten Ausstellung wurde das Museum in den Dauerbetrieb überführt und konnte sich mit umfangreichen Ausstellungen, Projekten und Veranstaltungen zu gesellschaftlich relevanten Themen sowie als international anerkanntes Kultur- und Veranstaltungszentrum etablieren. 2002 wurde der gesamte Ausstellungsbereich durch ein Hochwasser der Steyr zerstört, jedoch in der Folge neu errichtet.[1]
Aktivitäten
Die Kulturvermittlung nimmt im Museum Arbeitswelt einen bedeutenden Stellenwert ein. Neben aktivierenden Workshopangeboten in den jeweiligen Ausstellungen gibt es seit 2009 zudem die "Politikwerkstatt". In dieser werden Workshops rund um die Themen Demokratie, Rassismus, Migration und Partizipation angeboten.[1]
Zusätzlich zum Ausstellungs- und Vermittlungsbetrieb organisiert das Museum Arbeitswelt regelmäßig Kultur- und Bildungsveranstaltungen. Diese Vortragsreihe versteht sich einerseits als kritisches Dialogforum zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen und möchte zugleich eine vertiefende Beschäftigung mit den jeweiligen Ausstellungsinhalten ermöglichen.
Stollen der Erinnerung
Im Herbst 2013 wurde der Gedenkort Stollen der Erinnerung eröffnet. In einem ehemaligen Luftschutzbunker unter dem Schloss Lamberg (Lambergstollen) befindet sich die Ausstellung "Zwangsarbeit und KZ in Steyr". Diese behandelt schwerpunktmäßig die Jahre 1938 bis 1945 sowie die Geschichte des Widerstandes in Steyr und den Umgang mit der NS-Vergangenheit. Initiator ist das Mauthausen Komitee Steyr,[2] die Betreuung obliegt dem Museum Arbeitswelt.[3]