Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Niederelsungen erfolgte unter dem Namen Elisungun und wird in die Zeit 775–800 datiert[1] und geht auf ein Güterverzeichnis des Klosters Hersfeld zurück. Allerdings wurde in dieser Erwähnung nicht zwischen Nieder- und Oberelsungen unterschieden. Es bleibt offen, welches Elsungen gemeint ist, da eine genauere Bestimmung fehlt. Die Hinweise deuten aber auf eine „Gemarkung Elsungen“ mit dem „sächsischen“ Niederelsungen und dem „fränkischen“ Oberelsungen hin, die sich noch heute im Baustil alter Bauernhöfe unterscheiden. Ein Grund könnte sein, dass die Grenze zwischen Franken und Sachsen, bzw. zwischen dem fränkischen und dem sächsischen Hessengau durch das Wolfhager Land verlief. Spätere urkundliche Erwähnungen von Niederelsungen finden sich unter vielfach, allerdings meist geringfügig wechselnden Variationen des Ortsnamens.[1]
1457 ging die Hälfte des Besitzes der Rave (Rabe) von Calenberg durch Kauf an Heinrich V. von Gudenberg aus dem Geschlecht derer von Gudenberg über. 1464 belehnte der hessische Landgraf die Herren von Stockhausen mit seiner Hälfte; dieses Lehen erhielt 1471 ebenfalls Heinrich von Gudenberg. Nach dem Aussterben der Gudenberger im Jahre 1534 erhielten die Herren von Schartenberg das Lehen. 1594 erwarb Hessen drei Viertel des Besitzes der Herren von Schartenberg und vergab das verbleibende Viertel an die Herren von der Malsburg.
ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen, Stadt Wolfhagen
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Stadt Wolfhagen
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Niederelsungen 897 Einwohner. Darunter waren 9 (1,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 132 Einwohner unter 18 Jahren, 360 zwischen 18 und 49, 192 zwischen 50 und 64 und 213 Einwohner waren älter.[12] Die Einwohner lebten in 384 Haushalten. Davon waren 102 Singlehaushalte, 117 Paare ohne Kinder und 114 Paare mit Kindern, sowie 48 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 93 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 240 Haushaltungen lebten keine Senioren.[12]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1970[1]; Stadt Wolfhagen[13][2]; Zensus 2011[12]
Für Niederelsungen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Niederelsungen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.
Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern.[7] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 68,47 %. Alle Kandidaten gehörten der „Niederelsunger Liste“ an.[14] Der Ortsbeirat wählte Axel Götte zum Ortsvorsteher.[15]
Im Jahre 1949 wurde die Waldbühne, eine Freilichtbühne, gegründet. Sie hat mehr als 1300 Sitzplätze. Gründer war Erich Oberlist, nach dem sie auch benannt wurde: „Spielgemeinschaft Waldbühne Erich Oberlist Niederelsungen e. V.“[16]
↑1787 erwarben die von der Malsburg auch die landgräflichen Anteile durch Tausch.
↑Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.6, S.248, Abs. 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2MB]).
↑ abHauptsatzung. (PDF; 149 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Wolfhagen, abgerufen im September 2020.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC894925483, S.43ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 71.