Nach dem Studium war Paul Storm ab 1909 in Hamburg als Kunstmaler tätig. Ab 1910 hatte er ein Atelier in der Straße Raboisen 40 in Hamburg-Altstadt. Als Wohnadresse ist im Hamburger Adressbuch von 1911 bis 1920 die Straße Grindelallee 108 aufgeführt.[3] 1911 war er bereits Mitglied des Kunstvereins in Hamburg.[4] Er zeichnete 1911 zudem den Maler Wilhelm Mann (1882–1957), der ihn auch zeichnete. Beide Zeichnungen befanden sich in der Sammlung von Ernst Rump, in dessen 1912 erschienenen Künstlerlexikon beide Künstler aufgenommen wurden. Ab 1912 hatte Storm sein Atelier in der Großen Theaterstraße 28 in Hamburg-Neustadt. Zudem wurde er 1912 Mitglied des Hamburger Künstlervereins. Ab 1914 befand sich sein Atelier an der Esplanade 6, ab 1916 in der Beneckestraße 22 in Hamburg-Rotherbaum. Im Ersten Weltkrieg gehörte er dem Landsturm an.
Neben seiner Tätigkeit als Kunstmaler unterrichtete er später eine Zeit lang als Gewerbelehrer für Modezeichnen in Altona.[5] Ab 1931 wohnte und arbeitete er im ehemaligen Haus seines Vaters im Weg beim Jäger 85 in Hamburg-Groß Borstel.[6] Drei unverheiratete Schwestern und seine Lebensgefährtin Charlotte West wohnten dort ebenfalls. In dieser Zeit wurde das Haus in Groß Borstel allgemein auch als Hexenhaus bezeichnet. Von 1927 bis 1930 und von 1935 bis 1938 hielt Paul Storm sich oft in den Sommermonaten in der Willingshäuser Malerkolonie auf. 1939 erlitt er einen Schlaganfall und war fortan gelähmt. Nach dem Ableben seiner drei Schwestern, die bisher eine Heirat zu verhindern wussten, heiratete er 1947 Charlotte West, die ihn von 1939 bis an sein Lebensende 1951 pflegte. Ein Jahr zuvor, 1950 trat er noch der Hamburgischen Künstlerschaft bei.
1956 zog Charlottes Neffe Georg West mit in das Haus und kümmerte sich um sie bis zu ihrem Ableben 1988. Er erbte ein Teil der Werke seines Onkels. Eine Gedenkveranstaltung zum 60. Todestag des Groß Borsteler Malers Friedrich Schaper veranlasste ihn 2016 zum Andenken seines Onkels und seiner Tante dem Kommunal-Verein von 1889 zu Groß-Borstel r.V. vier Gemälde seines Onkels zu schenken.[7] Seit 2017 hängen diese im Stavenhagenhaus in Hamburg-Groß Borstel, ein Selbstporträt, ein Gemälde mit dem Titel Im Gehölz, ein Gemälde, das im Inneren des Hauses im Weg beim Jäger gemalt wurde und ein Gemälde, das den Garten zeigt. Paul Storm ist auch mit Werken im Freilichtmuseum Hessenpark vertreten.[8]
Paul Storm signierte seine Gemälde meist mit P. Storm, ohne Zeitangabe, Zeichnungen, wie die in der ehemaligen Sammlung von Ernst Rump, auch mal mit Paul Storm und mit Zeitangabe. Einige unsignierte Arbeiten, wie zum Beispiel Skizzen und Studien, wurden auch auf der Rückseite von seiner Frau Charlotte Storm ihm zugeschrieben.[9] Seine Werke sind teilweise vom Jugendstil oder vom Impressionismus beeinflusst. Er schuf unter anderem Exlibris, Landschaftsgemälde, Porträts, Akte, Genregemälde, Interieurs und Stillleben. Neben den Gemälden aus der Willingshäuser Malerkolonie, München und Hamburg entstanden auch Gemälde in Schleswig-Holstein und auf Sylt.[10]
1930: Jahresausstellung des Hamburger Künstler-Vereins im Kunstverein in Hamburg – Ölgemälde Hessischer Hof[20]
1932: Hundert-Jahr-Ausstellung des Hamburger Künstlervereins in der Hamburger Kunsthalle – Ölgemälde Dünen auf Sylt[21]
1937: Kunstverein in Hamburg
1938: Kunstverein in Hamburg
1947: Kampen, Sylt
Literatur
Ernst Rump: Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Otto Bröcker & Co., Hamburg 1912, S. 134 (Abbildung) u. 135. (Digitalisat)
Gustav Pauli, Peter Hirschfeld, Karl Wilhelm Tesdorpf und Hans Leip: Hundert Jahre Hamburger Kunst. 1832–1932. Verlag Br. Sachse, Hamburg 1932, S. 73 (Biografie), 126 (Abbildung) u. 145 (Beschreibung). (Digitalisat)
Carl Bantzer: Hessen in der Deutschen Malerei, N. G. Elwertsche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1939, S. 93.
Storm, Paul. In: Volker Detlef Heydorn: Maler in Hamburg, Band 1: 1886–1945, Berufsverband Bildender Künstler, Hamburg (Hrsg.), Hans Christians Verlag, Hamburg 1974, ISBN 3-7672-0230-1, S. 110.
Storm, Paul. In: Volker Detlef Heydorn: Maler in Hamburg. Band 3: 1966–1974, Berufsverband Bildender Künstler, Hamburg (Hrsg.), Hans Christians Verlag, Hamburg 1974, ISBN 3-7672-0290-5, S. 143, 154.
Jürgen A. Wollmann: Die Willingshäuser Malerkolonie und die Malerkolonie Kleinsassen, Willingshäuser Gemäldekabinett Wollmann, Schwalmstadt-Treysa 1992, ISBN 978-3-925665-16-5
Anne-Catherine Krüger: Storm, Paul. In: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs. Hrsg.: Familie Rump. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump. Ergänzt und überarbeitet von Maike Bruhns, Wachholtz, Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-02792-5, S. 454.
Gross-Borsteler Bote, Februar 2017, S. 4, 20–22. (PDF-Datei)