Die QF 3 pounder Hotchkiss oder Canon Hotchkiss à tir rapide de 47 mm war ein vom französischen Hersteller Hotchkiss et Cie entwickeltes Schiffsgeschütz zur Abwehr von schnellen gegnerischen Schiffseinheiten wie zum Beispiel den damals gerade aufkommenden Torpedobooten. Das Geschütz wurde auf vielen Kriegsschiffen vor und während des Ersten Weltkrieges als Schnellfeuergeschütz zur Torpedobootabwehr verwendet. Obwohl die Kanone schon zu Beginn des Ersten Weltkrieges veraltet war, wurde sie noch bis weit in den Zweiten Weltkrieg hinein verwendet, u. a. als Küstenartilleriegeschütz und im Objektschutz.
Bedingt durch die Entwicklung kleiner schneller Kriegsschiffseinheiten wie den Torpedobooten und Zerstörern entwickelte der französische Hersteller Hotchkiss die Canon Hotchkiss à tir rapide de 47 mm. Diese Waffe wurde von der Royal Navy und von der Marine nationale akzeptiert und erstmals 1886 auf Kriegsschiffen montiert. Weitere Verwender der Kanone waren die United States Navy auf den Schlachtschiffen der Maine-Klasse und die Kaiserlich Russische Marine. Da die Kanone schon zu Beginn des Ersten Weltkrieges veraltet war, wurde sie ab 1914 durch die leistungsstärkere Ordnance QF 3 pounder Vickers ersetzt und von allen schweren Einheiten der Royal Navy entfernt. Die überschüssigen Kanonen wurden auf Handelsschiffen zur U-Bootabwehr installiert sowie als leichte Feldkanonen verwendet.
In der Anfangsphase des Zweiten Weltkriegs wurde die Kanone auch zum Schutz von Hafeneinfahrten und zum Objektschutz herangezogen, bis diese durch die dann verfügbaren QF 6 pounder 10 cwt Kanonen ersetzt werden konnten. In einigen Commonwealth-Staaten wie z. B. Australien wurden die Kanonen noch bis 1943 verwendet, bis auch sie durch die QF 6 pounder 10 cwt ersetzt wurden. Eine Kanone ist heute noch in Hongkong als sogenannte Noonday Gun im Einsatz.
Verwendung auf Schiffen der Royal Navy
Verwendet wurde die QF 3 pounder Hotchkiss u. a. auf folgenden Schiffseinheiten:
Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905–1970. J. F. Lehmanns, München 1970, ISBN 3-88199-474-2.
General Sir Martin Farndale: History of the Royal Regiment of Artillery. Western Front 1914–18. Royal Artillery Institution, London 1986, ISBN 978-1870114004.
General Sir Martin Farndale: History of the Royal Regiment of Artillery. The Forgotten Fronts and the Home Base 1914–18. Royal Artillery Institution, London 1988, ISBN 978-1870114059.
Michael J.H. Taylor: Jane's Fighting Ships of World War I. Studio, 1990, ISBN 1-85170-378-0.
R. A. Burt: British Battleships 1889–1904. Naval Institute Press, Annapolis (Maryland) 1988, ISBN 0870210610.
Roger Chesneau, Eugene M. Kolesnik: Conway's All The World's Fighting Ships 1860–1905. Mayflower Books Inc., New York 1979, ISBN 0831703024.
John Campbell: Naval Weapons of World War II. Naval Institute Press, Annapolis 1985, ISBN 0-87021-459-4.
Edgar J. March: British Destroyers: A History of Development, 1892–1953. Drawn by Admiralty Permission From Official Records & Returns, Ships' Covers & Building plans, Seeley Service, London 1966.
Tony Gibbons: The Complete Encyclopedia of Battleships and Battlecruisers: A Technical Directory of All the World's Capital Ships From 1860 to the Present Day. Salamander Books Ltd., London 1983.
Randal Gray: Conway's All The World's Fighting Ships 1906–1921. Naval Institute Press, 1985, ISBN 0-8702-1907-3.
Richard Ellis, Ben Warlow: The Royal Navy at Malta, Volume One – The Victorian Era 1865–1906. Maritime Books, Liskeard 1989, ISBN 0-907771-43-2.
Robert Gardiner (Hrsg.), John Roberts (Bearb.): Great Britain. In: Conway's all the Worlds Fighting Ships 1860–1905. Conway, London 1979, ISBN 0-85177-133-5.
Fred T. Jane: Jane's Fighting Ships 1914. Sampson, Low & Marston, London 1914.