Süddinker ist ein bis heute ländlich geprägter Ortsteil der westfälischen Stadt Hamm.
Geographie
Lage
Süddinker liegt im Südosten der Stadt Hamm.
Nachbargemeinden
Süddinker grenzte im Jahr 1967 im Uhrzeigersinn im Süden beginnend an die Gemeinden Wambeln, Allen, Osttünnen, Vöckinghausen und Norddinker (alle heute zu Hamm) sowie Dorfwelver und Illingen (beide heute zu Welver).
Geschichte
Süddinker wurde urkundlich 1251 erstmals als Suthdinchere erwähnt. 1276 der Ort urkundlich Suthdinghere, 1282 Sudhinckere und 1392 Sutdinkere genannt.[1]
Süddinker gehörte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit in eigener Bauerschaft (Suytdynckeren) im Amt Hamm zur Grafschaft Mark. Laut dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 hatten die 21 Steuerpflichtigen in der Bauerschaft zwischen 1 oirt und 6 Goldgulden an Abgabe zu leisten.[2] Im Jahr 1705 waren in der Bauerschaft Suidt Dincker 26 Steuerpflichtige mit Abgaben an die Rentei Hamm im Kataster verzeichnet.[3]
Im 19. Jahrhundert gehörte Süddinker bei der Errichtung der Ämter in der preußischen Provinz Westfalen zum Amt Rhynern im Kreis Hamm. Im Jahr 1885 gab es in der Landgemeinde Süd Dinker auf 553 ha Fläche, davon 411 ha Ackerland, 15 ha Wiesen, 37 ha Holzungen, 1 Wohnplatz, 47 Wohnhäuser mit 54 Haushaltungen und 321 Einwohner.[4]
Anlässlich der Auskreisung der Stadt Hamm am 1. April 1901 wurde aus dem Kreis der Landkreis Hamm. Nach einer Gebietserweiterung im Jahr 1929 wurde dieser im Oktober 1930 in Kreis Unna umbenannt.[5]
Am 1. Januar 1968 wurden die Gemeinden Allen, Freiske, Hilbeck, Osterflierich, Osttünnen, Rhynern, Süddinker und Wambeln zur neuen Gemeinde Rhynern zusammengeschlossen.[6] Diese blieb jedoch nur bis zum 31. Dezember 1974 bestehen, am folgenden Tag wurde sie aufgeteilt: Süddinker wechselte mit dem Hauptteil dieser Gemeinde (6187 Einwohner, die auf 44,79 km² wohnten) in die kreisfreie Stadt Hamm. Der Ortsteil Hilbeck (9,96 km² mit 856 Einwohnern) wurde nach Werl im Kreis Soest umgegliedert.[7]
Einwohnerentwicklung
Verkehr
Die Landesstraße 667 verbindet Süddinker mit Rhynern, Dorfwelver, Norddinker und Uentrop. Die direkte Verbindung von Süd- nach Norddinker ist unterbrochen, da die Brücke über die Ahse zwischen diesen beiden Orten nicht wieder aufgebaut wurde.
Die Kreisstraße 1 führt über Ost- und Westtünnen nach Hamm. Die Kreisstraße 14 verbindet Süddinker über Illingen mit Scheidingen.
In Süddinker gibt es keinen öffentlichen Personennahverkehr.
Einzelnachweise
- ↑ Willy Timm: Die Ortschaften der Grafschaft Mark in ihren urkundlichen Früherwähnungen und politischen Zuordnung bis zu Gegenwart, Unna 1991, S. 107.
- ↑ Aloys Meister: Die Grafschaft Mark. Festschrift zum Gedächtnis der 300-jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen. 2. Band, Dortmund 1909, S. 40 – Auszug aus dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 (Bauerschaft Süddinker).
- ↑ Westfälisches Schatzungs- und Steuerregister, Band 6, Münster 1980. Darin: Kataster der Kontribuablen Güter in der Grafschaft Mark 1705, bearb. von Willy Timm, S. 30/31.
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen, Berlin 1887, S. 78/79, Online-Ausgabe.[1]
- ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 196, 317.
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 64.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 125, 149.
- ↑ M. F. Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben. Verlag Reimann, Hamm 1985, ISBN 3-923846-07-X, S. 129.
- ↑ www.gemeindeverzeichnis.de: Einwohnerzahlen 1910
- ↑ Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931.
- ↑ Otto Lucas: Kreis-Atlas Unna. Unna/Münster 1957.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 253.
Stadtbezirke von
Hamm (mit Stadtteilen)
Hamm-Bockum-Hövel (mit Bockum, Hövel und dem westlichen Teil von Hamm-Norden)
Hamm-Heessen (mit Heessen und dem östlichen Teil von Hamm-Norden)
Hamm-Herringen (mit Herringen und Sandbochum)
Hamm-Mitte
Hamm-Pelkum (mit Lerche, Pelkum, Weetfeld und Wiescherhöfen)
Hamm-Rhynern (mit Allen, Berge, Freiske, Osterflierich, Osttünnen, Rhynern, Süddinker, Wambeln und Westtünnen)
Hamm-Uentrop (mit Braam-Ostwennemar, Frielinghausen, Haaren, Mark, Norddinker, Schmehausen, Uentrop, Vöckinghausen und Werries)