Die Fläche des 8,66 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Avant-Pays savoyard, des von sanften Erhebungen geprägten savoyischen Vorlandes zwischen dem Grenzfluss Guiers und dem Südende der Hauptantiklinalen des Jura. Am Südostrand der Gemeinde verläuft eine hier etwa 300 m aufragende Geländestufe, die das Avant-Pays savoyard vom Kalksteinmassiv der Chartreuse trennt und auf der die Gemeinde mit 573 m ihre höchste Erhebung hat. Die Geländestufe ist Teil der östlichsten Bergkette der Chartreuse und ist mehrfach von senkrecht aufragenden Felswänden durchsetzt. Am Südzipfel der Gemeinde durchstößt der Guiers diese Bergkette in der Schlucht Gorges de Chailles und bildet danach die Westgrenze der Gemeinde. Zwischen der Bergkette und dem Guiers besteht das Gemeindegebiet aus sanften Hügeln und wird größtenteils landwirtschaftlich genutzt. Waldstücke machen etwa 19 % der Fläche aus.[1]
Zu Saint-Béron gehören neben dem eigentlichen Ortskern auch mehrere, über das Gemeindegebiet verstreute Weilersiedlungen und Gehöfte, darunter Les Bonnes auf 292 m am Ufer des Guiers.
Geschichte
Der Ort Saint-Béron wurde im Hochmittelalter in den Jahren 1142 und 1146 erstmals als Pfarrei und Priorat urkundlich erwähnt (Ecclesia de Sancto Benigno und Prioratus Sancti Benigni). Der Name bezieht sich auf Benignus von Dijon als Patrozinium. Seit etwa derselben Zeit und über mehrere Jahrhunderte hinweg wurde gleichzeitig die Variante „Beron“ benutzt (Prioratus Sancti Beronis 1180).[2]
Das Château de Saint-Béron aus dem Jahr 1866 ist als monument historique eingeschrieben.[3] Es steht in unmittelbarer Nähe zum Ortskern von Saint-Béron.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2011
Einwohner
1167
1176
1060
1164
1198
1220
1407
1571
Quellen: Cassini und INSEE
Mit 1712 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021)[4] gehört Saint-Béron zu den kleineren Gemeinden des Département Savoie. Nachdem die Einwohnerzahl im 19. und 20. Jahrhundert nur geringfügig um die Marke von 1000 schwankte, setzte Mitte der 1990er Jahre eine deutliche Bevölkerungszunahme ein.[5] Die Ortsbewohner von Saint-Béron heißen auf Französisch Saint-Béronnois(es).
Wirtschaft und Infrastruktur
Saint-Béron war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf, auch heute noch betreiben einige Höfe Viehzucht und den Anbau von Feldfrüchten bei leichtem Rückgang in der Nutzfläche. Daneben gibt es heute verschiedene Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung und der benachbarten Départements ihrer Arbeit nachgehen.[6]
Die Ortschaft liegt an der Departementsstraße D1006 und ehemaligen Nationalstraße N6, die von Le Pont-de-Beauvoisin durch die Gorges de Chailles nach Chambéry führt. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit den Nachbargemeinden im Département Isère und mit La Bridoire. Die regionale Autobahn A43 (Lyon–Chambéry) ist über einen Anschluss in 14 km Entfernung bei Belmont-Tramonet erreichbar. Im Ort befindet sich ein Bahnhof an der wenig befahrenen Bahnstrecke Saint-André-le-Gaz–Chambéry. Als Flughäfen in der Region kommen Lyon-St-Exupéry (Entfernung 69 km) und Chambéry-Savoie (27 km) in Frage.
Bildung
In Saint-Béron befindet sich eine Grundschule (école primaire).
↑
A. Gros: Dictionnaire étymologique des noms de lieu de la Savoie. Belley, Imprimerie Aimé Chaduc, 1937, S.415 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).