Die Gemeinde erhielt 2023 die Auszeichnung „Vier Blumen“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Dörfer verliehen wird.[1]
Saintes erstreckt sich auf beiden Ufern des Flusses Charente etwa 120 Kilometer (Fahrtstrecke) nördlich von Bordeaux und ca. 74 Kilometer südöstlich von La Rochelle; die ebenfalls an der Charente gelegene Stadt Cognac befindet sich etwa 28 Kilometer südöstlich.
Klima
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Saintes
Das Klima ist als „(Gemäßigtes) Ozeanklima“ (Cfb-Klima) nach Köppen und Geiger klassifiziert. Es zeichnet sich durch warme Sommer und milde Winter aus. Markante jahreszeitliche Unterschiede bezüglich Temperatur und Niederschläge sind nicht zu verzeichnen. Die Luftfeuchtigkeit ist das ganze Jahr über relativ hoch. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge in Saintes. Selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Angaben von Temperatur, Wassertemperatur, Niederschlag, Regentag und Luftfeuchtigkeit basieren auf Daten von 1991–2021, Sonnenstunden auf Daten von 1999–2019.
Bevölkerungsentwicklung
Saintes: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr
Einwohner
1793
8.388
1800
10.050
1806
10.300
1821
10.274
1831
10.437
1836
9.559
1841
9.994
1846
11.363
1851
11.569
1856
11.927
1861
10.962
1866
11.570
1872
12.437
1876
13.725
1881
15.763
1886
17.327
1891
18.461
1896
20.285
1901
18.219
1906
19.025
1911
20.802
1921
19.152
1926
20.468
1931
20.592
1936
21.160
1946
23.441
1954
23.768
1962
25.717
1968
26.507
1975
26.891
1982
25.471
1990
25.874
1999
25.595
2006
26.531
2013
25.601
2020
25.412
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[2]INSEE ab 2006[3][4][5] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Im 19. Jahrhundert stieg die Einwohnerzahl der Gemeinde von etwa 10.000 auf zeitweise über 20.000 Personen an. Seit Jahren ist die Einwohnerzahl in etwa stabil, da viele Menschen einen Wohnsitz in einer der umliegenden Gemeinden bevorzugen.
Wirtschaft und Verkehr
Die Wirtschaft umfasst Betriebe, die mit der Landwirtschaft der Umgebung eng verbunden sind sowie diverse kleinere und mittlere Handels- und Industrieunternehmen. In der Gewerbezone des Parc Atlantique sind rund 3.000 Menschen beschäftigt. Saintes ist von der Autoroute A10 über die Ausfahrt 35 zu erreichen. Auch an das Schienennetz der französischen Eisenbahn SNCF ist es gut angebunden. In der Stadt gibt es mehrere Buslinien.
Geschichte
Römerzeit
Die Stadt wurde ungefähr 20 v. Chr. durch die Römer am Ufer des Flusses Charente als Mediolanum Santonum gegründet. Ihr Name bezog sich auf das zur Zeit der römischen Eroberungen dort wohnende keltische Volk der Santonen. Sie lag an einer der ältesten RömerstraßenGalliens, einer der vier heute so genannten Agrippastraßen; bereits damals hatte die Stadt etwa 15.000 Einwohner.
Frankenreich und Frankreich
Chlodwig I. eroberte mit der Schlacht von Vouillé 507 den zuvor von den Westgoten gehaltenen Südwesten Galliens. Durch Erbteilung des Frankenreichs entstand nach seinem Tod das Königreich bzw. Herzogtum Aquitanien, das mit Unterbrechungen bis ins späte 8. Jahrhundert bestand. Darin entwickelte sich um Saintes die nach ihrer Hauptstadt benannte Provinz Saintonge.
Von 850 bis 865 hatten die Loire-Normannen eine Basis in Saintes.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind die römischen Ruinen, z. B. das Amphitheater und der Germanicusbogen am rechten Ufer der Charente aus dem Jahr 19 n. Chr.; einen guten Überblick über die Anfänge der Stadtgeschichte vermittelt das Musée Archéologique, das sich mit der Frühgeschichte und den römischen Funden der Gegend beschäftigt.
Mittelalterliche Kirchen
Die ehemalige KathedraleSaint-Pierre wurde errichtet auf römischen Fundamenten, doch ist aus den merowingischen und karolingischen Bauphasen nichts erhalten. Romanische Bauteile aus der Mitte des 12. Jahrhunderts sind in den überkuppelten Querschiffen erkennbar. Heute stellt sich die Kirche überwiegend in ihrer spätgotisch veränderten Form dar. 1568 zündeten die Hugenotten den Dom an. Nach Aufhebung des Bistums Saintes wurde 'St. Pierre' eine Konkathedrale des Bistums La Rochelle-Saintes. Reichen figürlichen Schmuck aus spätgotischer Zeit zeigt das Westportal, in seinen Archivolten reihen sich Engel, Heilige sowie Gestalten des Alten und Neuen Testaments aneinander; die Gewändefiguren fehlen heute.
Die bedeutenden Überreste der großen Pilgerkirche Saint-Eutrope (geweiht erstmals 1096, aber auch spätere Bauphasen), deren Schiff in der Französischen Revolution zerstört wurde, ist seit 1998 als Teil des Weltkulturerbes der UNESCO „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet.[6] In Krypta und Chor finden sich bedeutende skulptural geschmückte Kapitelle des 11. und 12. Jahrhunderts.
Im Osten der Altstadt, jenseits der Charente, liegt die Abbaye aux Dames, ein ehemaliges Nonnenkloster, mit der bedeutenden Abteikirche Sainte-Marie-des-Dames, die mit ihrer berühmten Fassadenskulptur ein Kleinod der romanischen Baukunst der Saintonge darstellt.
Aus der Neuzeit sind ebenfalls mehrere Bauten erwähnenswert, z. B. die klassizistische Kirche Saint-Vivien aus den 1840er Jahren, die dem hl. Bibianus, einem der ersten Bischöfe der Stadt, geweiht ist, oder die Kirche Notre-Dame de Recouvrance. Auch die protestantische Kirche, eine der größten Frankreichs, ist in diesem Zusammenhang erwähnenswert.