Die Stadt Schlieren liegt im Limmattal südlich der Limmat, unmittelbar westlich an die Stadt Zürich angrenzend.
Geschichte
Schlieren wurde 828 erstmals urkundlich erwähnt.[5] Schlieren war bis 1415 in habsburgischem Besitz. Nach der Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen war es Bestandteil der Grafschaft Baden. 1803 wurde es dem Kanton Zürich zugeteilt. 1777 gründete hier der Pfarrer Heinrich Keller, als er zwei taube Knaben in sein Pfarrhaus aufnahm, die erste Taubstummenschule in der Schweiz.
Ende des 19. Jahrhunderts begann im Zuge der Industrialisierung der allmähliche Wandel Schlierens von einer bäuerlichen Landgemeinde hin zur urbanen Kleinstadt. In Schlieren war von 1899 bis zu ihrer Schliessung 1985 die Schweizerische Wagons- & Aufzügefabrik AG (SWS) beheimatet.[6]
Wegen der Nähe zur Stadt Zürich und der guten Verkehrsverbindungen (bis 1956 Tram, heute Trolleybus Zürich und S-Bahn) setzte ein Bevölkerungswachstum ein. 1960 überschritt die Einwohnerzahl 10'000. Im Jahr 2008 wurde Schlieren das Label Energiestadt für beschlossene und realisierte energiepolitische Massnahmen verliehen.
Per 31. Dezember 2023 wohnten 20'581 Menschen in Schlieren. Der Ausländeranteil (gemeldete Bevölkerung ohne Schweizer Bürgerrecht) betrug 2022 45,9 % (9'324 Personen) und stellt den höchsten Wert aller Gemeinden des Kantons Zürich dar.[7]
Die römisch-katholische Kirche St. Josef aus dem Jahr 1960 befindet sich an der Ecke Uitikonerstrasse/Dammweg und wurde vom bekannten Kirchenarchitekten Karl Higi errichtet. Am Kirchplatz befinden sich die Alte und die Neue reformierte Kirche.
Schlieren wandelt sich von der Industriestadt zur Stadt mit Dienstleistungs- und Hightech-Unternehmen. Auf dem Areal der ehemaligen SWS haben verschiedene Firmen neue Arbeitsplätze geschaffen, unter anderem die 2015 geschlossene Druckerei der NZZ-Mediengruppe[17] (heutiger Besitzer ist die Swiss Prime Site, die ehemalige Druckerei ist Standort von Zühlke Technology Group und Halter AG[18]), der Fernsehsender Star TV oder die API Invest und Finanz AG. Zudem hat sich hier ein Biotech-Cluster mit verschiedenen Startup-Unternehmen aus dieser Branche entwickelt.[19] Zu den traditionellen Firmen zählen Geistlich und Schlatter. In Schlieren befindet sich auch der Hauptsitz der Mercedes-Benz Schweiz AG, der Strabag AG Schweiz sowie von Sony Schweiz.
Das in der Schweiz bekannte Cabaret Rotstift wurde 1954 von Schlieremer Lehrern gegründet. Die gleichen Lehrer gründeten 1957 den Kinderchor Schlieremer Chind, heute der bekannteste Schweizer Kinderchor.
Zentrum
Das letzte verbliebene von ursprünglich drei Gasometern. Abhängig vom Speichervolumen konnte der «Deckel» des Gasometers hoch- oder heruntergefahren werden.
Der Turm des Gaswerkes. Er beherbergt heutzutage das «Gasi-Museum» (Gaswerk-Museum).
Alte reformierte Kirche Schlieren (Chorturm 15. Jahrhundert)
Stürmeierhuus
Stadthaus
Kath. Kirche St. Josef
Briefzentrum Mülligen
Limmat
Sport
Seit dem 1. Januar 2005 findet in Schlieren der Neujahrsmarathon Zürich statt. Start und Ziel dieses weltweit ersten Marathonlaufs des Jahres befinden sich in der Schlieremer Sporthalle Unterrohr. Gestartet wird um 00:00 Uhr, also exakt zum Jahreswechsel. Neben der Marathondistanz (42,195 km) werden auch ein Halbmarathon (21,0975 km), ein Viertelmarathon (10,54875 km), ein Team Run (2–4 Läufer teilen sich die 42,195 km) und ein kostenloser Kids Run (750 m) angeboten.
Die Frauenmannschaft des FC Schlieren spielt zurzeit in der Nationalliga B, kurzzeitig, in der Saison 2011/2012, spielte sie in der höchsten Spielklasse des Schweizer Frauenfussballs. Im Jahr 2009 erreichte das Frauenteam sogar den Cupfinal.
Medien
Verschiedene Medien sind in Schlieren an der Wagistrasse angesiedelt. Neben den Fernsehsendern Schweiz 5 (in den Räumen des ehemaligen Senders TV3), Star TV, VIVA und 3+ werden bei der Firma Primetime die Sendungen Swiss Date, FUTURA.TV, KOCHEN.TV, ganzprivat sowie wohntraumTV aufgezeichnet. In der Nähe befinden sich ebenfalls die ehemalige NZZ-Druckerei sowie die Werbeagentur Publiartis.
Persönlichkeiten
Ezio Canonica (1922–1978), Zentralpräsident des SBHV (Gewerkschaft Bau und Holz), Nationalrat[20]
Sepp Stappung (1926–2010), Gewerkschafter und Politiker